Events sind immer so eine Sache bei uns privaten Bloggern. Meist sind sie zu weit weg, zu doofen Uhrzeiten oder beides zusammen. Als die Anfrage kam, ein Gaming Hotel in Amsterdam anzuschauen, war ich schon deshalb angetan, weil ich eh mal wieder (das letzte Mal ist mindestens 15 Jahre her) nach Amsterdam wollte. Also Unterhose und Zahnbürste eingepackt, die BahnCard, die man seit Jahren kündigen will, hervorgekramt und ein Ticket nach Amsterdam gekauft. Das Event zum Soft Launch des Hotels »The Arcade« im Amsterdamer Hipsterviertel De Pijp sollte (letzte Woche) Samstag Abend stattfinden, das ließ genug Zeit, um die niederländische Hauptstadt zu erkunden. Aber ein Reisebericht gehört hier nicht hin, es soll schließlich um Videogames gehen.
»The Arcade«, das ist das Herzensprojekt von Daniel Salmanovich, der das Hotel seines Vaters in ein angesagtes Gaming-Hotel verwandeln möchte. Ausleihbare Retro-Konsolen fürs Zimmer inklusive. Weitere Pläne umfassen eine Kooperation mit einem Videogamestore die Straße runter, in dem sich Hotelgäste neue Games ausleihen können und für den etwas größeren Geldbeutel eine Zusammenarbeit mit dem kleinen Kino, ebenfalls die Straße runter, wo Gamer für sich und ihre Freunde einen ganzen Saal zum Zocken mieten können werden. An der Formulierung merkt man vielleicht: fertig war davon eigentlich noch nichts, letzten Samstag wurde gerade erst der Schriftzug an die Fenster angebracht und in der Lobby standen vier Röhrenfernseher mit vier Retro-Konsolen (die neuste war die erste Xbox). Die bereits modernisierten Zimmer waren stilvoll und “geeky” eingerichtet, zum Beispiel mit Bildern von Catwoman an der Wand, mit Gaming hat das aber wenig zu tun. In den unrenovierten Zimmern erinnerte bisher gar nichts an das Thema Gaming oder Geek-Kultur, soll aber alles noch kommen. So ein Hotelumbau ist sicher nicht günstig und man möchte wohl erstmal abwarten, wie die neue Richtung überhaupt ankommt. Nach und nach soll alles umgerüstet und modernisiert werden.
Das Eröffnungs-Event wurde durch ein Live-Fifa-Turnier auf zwei großen Leinwänden an der Fassade des Hotels abgerundet, wo die Spieler sich messen und die Finger abfrieren konnten. Gegen die Erfrierungssymptome gab es Glühwein und Foodtrucks mit (hoffentlich) warmen Burgern (nicht probiert, da nicht vegetarisch). Mehr Events dieser Art sollen folgen und »The Arcade« möchte Anlaufstelle für alle Geeks, Nerds und Gamer in Amsterdam werden, für Reisende, aber auch für Einheimische. Im Keller wird ein richtiger Zockerhimmel entstehen, aber… auch das war nicht fertig, bzw. noch gar nicht angefangen. Ein paar Bilder, ein paar Comics, vier Retrokonsolen und das Fifaturnier auf der Wand, das war es leider bisher zum Thema Gaming.
Daniel und seine Mitarbeiter sind mit Herzblut bei der Sache, haben tolle und viele Ideen, sind selbst Gamer, mit denen man sich auch super unterhalten kann, sei es über Games oder Amsterdam-Tipps, die Atmosphäre ist super und jeder dort liebt ganz offensichtlich was er oder sie tut und so bin ich guter Dinge, dass sich »The Arcade« noch zu etwas richtig coolem und originellem mausern wird. Um den Titel »Gaming Hotel« verdient zu haben, muss »The Arcade« aber noch einiges tun. (Ich hab eine Runde Pac-Man und ein Turnier Fifa gespielt, dabei einen Gin & Tonic “Luigi” getrunken, mehr Gaming war an dem Abend nicht.)
Ein paar Eindrücke vom Hotel:
Da es ja als Soft Launch angekündigt war, kann ich das nur geringe Vorhandensein von Gaming-Dingen nur schwer übel nehmen, bewerten oder empfehlen kann ich aber leider auch nicht, was noch nicht fertig war. Ich bin sehr gespannt, wie sich das Arcade-Hotel in den nächsten Monaten noch entwickeln wird, ob und wie alle Ideen umgesetzt werden. Bei meinem nächsten Amsterdam-Aufenthalt werde ich auf jeden Fall im Arcade vorbei schauen und mir das Endergebnis angucken, bis dahin muss ich aber ganz dringend an meinen Pac-Man-Skills arbeiten, sonst kann ich mich da nicht blicken lassen.
Wie geil ist das denn?
Kann mir aber gut vorstellen, dass hier zwischen Wunsch und letztendlicher Umsetzung eine große Lücke entstehen wird… Aber ich muss da auch mal hin!
@Dennis: ja, Wunsch und Realität, da liegt meist eine große, durch Finanzen verursachte, Lücke. Ist ja eben auch ein “Familienhotel” ohne millionenschwere Investoren dahinter.
Njoar, nette Idee. Mehr aber am Ende auch nicht. Weiß nicht, ob ich in meinem Urlaub in ein Gaming Hotel gehen will, nur weil es halt was mit Games zu tun hat. Klar zocke ich gerne, aber wenn ich verreise, sollen diese kleinen Zeitfresser doch auch mal zuhasue bleiben. Aber dennoch, eine coole Idee als solche, besonders wenn es weiter ausgereift ist.
PS: Mit dem „nicht probieren“ kenne ich nur zu gut. ;)
@JohannVonTi ich glaube aber auch, dass hier nicht die klassischen “Verreiser” dieHaupt-Zielgruppe sind. Er (der Chef) meinte auch “Ihr wisst ja alle, weshalb die meisten Leute für ein paar Tage nach Amsterdam kommen, wir wollen was anderes bieten”. Nach Amsterdam reisen viele für Party und Spaß und dafür könnte ein Gaming-Hotel doch genau richtig sein. Oder als Unterkunft bei einem Event in der Nähe, Junggesellen-Abschieds-Reisen, für Geschäftsreisende, die sich Abends bei einer Runde Fifa entspannen wollen oder was auch immer. Für Familien oder den typischen “Ich schau mir mal die Stadt an”-Reisen sicher nicht, da ist man ja auch so wenig wie möglich im Hotel.
Eine andere Zielgruppe, die Daniel ansprach, waren auch Einheimische. Es scheint in Amsterdam gar nicht so unüblich zu sein, einfach mal ein Wochenende in einem Hotel zu entspannen. Am Tag der Eröffnung war auch gerade die “Hotelnacht”, ein Event, das sogar das Ziel hat, Amsterdamern ihre eigenen Hotels zu zeigen, inklusive Parties und vergünstigter Übernachtung für Einheimische.
Wie cool ist das denn :D… ein “Gaming Hotel”. Das finde ich mal echt eine saugeniale Idee. Und dann auch noch so nostalgisch. Vermittelt alleine schon auf den Bildern einen sehr angenehmen Charmé.
Beste Grüße :)
Wtf, einfach voll krass ^^ Wirklich eine verrückte Idee, aber an der Umsetzung zweifel ich noch ein bisschen haha ^^ Mal schauen ob sich das durchsetzen kann.