XBox Live: Das neue Dashboard im Praxistest 3

XBox Live: Das neue Dashboard im Praxistest 3

Seit Einführung der NXE (New Xbox Experience) vom 19. November 2008 arbeitete Microsoft mehr oder weniger unter Hochdruck um uns Spielern auf der diesjährigen E3 von einem neuen Dashboard-Update zu berichten. Auf dem Plan stand die Integration der sozialen Netzwerke Facebook, Twitter und Last.fm, sowie die Ergänzung der Xbox Live-Kanäle um einen Musik-Marktplatz. Vor wenigen Tagen wurde das Dashboard für eine kleine Anzahl an Beta-Testern freigeschaltet. Wer verpasst hat, sich für einen Einblick zu bewerben, kann jetzt hier nachlesen, ob das Update im Praxistest überhaupt bestehen kann.

facebook_xbox_360


Facebook ist für viele von uns heute unabdingbar geworden. Die einen halten Kontakt zu ihren Freunden in Übersee, die nächsten machen ihre Urlaubsfotos publik und der andere Rest spielt regelmäßig Farmville. Jetzt kann Facebook auch von der Xbox 360 aus aufgerufen werden. Genau wie im Netz kann auch auf der Konsole durch die Statusupdates der Freunde geblättert werden. Das Kommentieren lohnt sich leider erst dann, wenn man sich ein Chatpad zugelegt hat. Ansonsten ist das Tippen mit dem Controller viel zu umständlich. Ein weiteres schönes Feature ist die Möglichkeit, den Newsfeed angelegter Gruppen ansehen zu können. So bleiben uninteressante Neuigkeiten komplett außen vor. Auch kann man mit der Applikation herausfinden, welche Xbox Live-Freunde sich auf Facebook befinden und welche Facebook-Freunde auch zur Zocker-Gemeinde gehören. Der wohl wichtigste Punkt ist jedoch das Aufrufen eigener und fremder Fotos in Fernseher-Größe. Man könnte meinen, dem gemütlichen Abend mit allen Kinderfotos der Anwesenden sei gesichert. Doch zu früh gefreut: Auf Röhrenfernsehern sind die Bilder zum Teil abgeschnitten, auf dem Flachbildschirm meist pixelig oder verschwommen. Schade.

Praxistest bestanden? Die Facebook-Applikation konnte haarscharf am Scheitern vorbei rasen.

twitter_xbox_360


Weniger gelungen ist jedoch die Einbindung von Twitter. Von mir gibt es zwar einen Daumen nach oben für die Anzeige des letzten eigenen Tweets und der Möglichkeit, die meistgenutzten Themen des Tages zu durchblättern, aber leider fehlen auch sehr elementare Dinge des Kurznachrichten-Services. So kann man nicht sehen, wenn man in einem Tweet erwähnt wurde, kann seine privaten Nachrichten nicht abrufen und die Freundesliste nicht einsehen. Weiterhin kann nicht länger als 50 Tweets in die Vergangenheit gelesen werden – und wir müssen jeden einzelnen Tweet anklicken, um ihn komplett sehen zu können. Das System hat sich bei Microsoft vermutlich jemand ausgedacht, der noch nie Twitter benutzt hat. Besonders traurig aber, dass sich die Applikation nicht während des Spiels über den Guide-Button ausführen lässt, denn so büßt sie nochmal eine ganze Menge ihres eigentlichen Sinns ein. Anders als bei der Facebook-Neuerung werden bei Twitter via Xbox Live Accounts mit Silber-Mitgliedschaft ausgeschlossen.

(Das Zockwork Orange-Team twittert übrigens auch. Ihr dürft gern den Updates folgen.)

Praxistest bestanden? Durchgefallen, ganz klar. Die Twitter-Applikation verfehlt leider ihren Sinn.

lastfm_xbox_360


Der Höhepunkt des Updates ist ganz klar die Last.fm-Integration. Das darf man zumindest behaupten, wenn man auch nur im Ansatz Musik mag. Leider kann die Applikation aktuell nur mit einem britischen oder amerikanischen Gamertag getestet werden und ist auf eine 180-minütige Testzeit beschränkt. Obwohl das Abspielen der Musik noch nicht funktioniert, kann ich mit Sicherheit sagen, dass Last.fm in Xbox Live ein voller Erfolg werden wird. Die Applikation ist übersichtlich gegliedert und bietet die Möglichkeit, verschiedene Stationen anzuhören. So kann man den populärsten, aber auch seinen Lieblingskünstlern horchen. Schöner ist da fast nur noch, dass auch Stationen angehört werden können, die auf Genre-Tags basieren. Ob entspannter Abend im Kerzenschein oder WG-Party mit den Freunden: Die richtige Musik ist schnell parat. Für Videospiel-Fans gibt es sogar einen Kanal mit Videogame-Soundtracks und 8Bit-Musik. Weitere große Pluspunkte: Wählt man einen Künstler an, so kann man seine Biografie, hochauflösende Fotos, passende Genre-Tags und Ähnliche Künstler einsehen. Und alles was mit der Xbox 360 angehört wird, wird auch in den eigenen Last.fm-Account gescrobbelt. Selbst an der Konsole angelegte Lieblingstracks werden in das soziale Netzwerk übernommen. Die Applikation macht es mir wirklich schwierig einen negativen Punkt zu finden. Der einzige Nachteil ist demnach wohl nur, dass nur Goldmitglieder in den Genuss der Last.fm-Integration kommen.

Praxistest bestanden? Last.fm ist nicht nur auf dem PC toll, sondern überzeugt auch auf der Xbox 360 mit Bravour.

Es gibt bisher noch kein Erscheinungsdatum für das neue Dashboard. Laut Gerüchten soll es aber noch im November für alle Xbox Live-Nutzer zur Verfügung stehen.

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Kristin Knillmann (Projektleitung, Gast-Redaktion) Job: High5-Mädchen, Redakteurin GameStar/GamePro

3 Comments

  1. Da Facebook und Twitter so schlecht abgeschnitten haben, fällt es mir nun doch nicht mehr allzu schwer, noch länger auf das Update zu warten.
    Ist diese Testphase als Beta zu verstehen, sodass man noch auf Besserung hoffen darf?

  2. Sorry für den Doppelpost, aber vergesst meine dumme Frage. Es wurde ja im Artikel von einer Beta gesprochen. Aber mal sehen, wie viel sich da ändert, wenn die Apps für Facebook und Co. dann auch für alle anderen XBL-User erhältlich sind.

  3. Ich finde das ganze ziemlich überflüssig. Twitter und Facebook stehen so im Internet zur Verfügung und ne Xbox ist zum zocken da. Außerdem sehen die Applikationen bisher eher weniger gut aus. Einziger Pluspunkt : Last.fm !

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