Zockwork Orange

Spieleentwicklertreffen NRW 2010

Die Welt der Games ist ziemlich umfangreich und aufstrebend: Nicht nur tauchen täglich aktuelle und oft spannende News auf, nicht nur erscheinen Spiele, die wir hier testen und euch ans Herz legen, es passiert auch eine ganze Menge im Hintergrund. Spiele werden entworfen und geplant, Budgets werden berechnet, Sound wird aufgenommen, 3D-Art gebastelt, Programmcode geschrieben und PR erstellt. Die Palette an Aufgaben, und somit auch oft Leuten, die ein Spiel weiterbringen, ist riesig. Doch oftmals hat man ohne bereits bestehende Kontakte kaum Möglichkeiten, einen Einblick in den Berufszweig zu bekommen.

Natürlich gibt es aber Wege, seinen Wissensstand aufzufüllen und sich über allerlei branchenspezifische Aktivitäten zu informieren. Wenn man keine Lust hat, ellenlange Fachliteratur zu lesen (die Bücher sind wirklich eher dick), dann kann man sich zum Beispiel zum Spieleentwicklertreffen NRW anmelden und sich spannende Vorträge zu den unterschiedlichsten Fachbereichen anhören und Kontakte knüpfen. Das Treffen findet vier mal jährlich im City Hostel Düsseldorf statt und kann von jedem besucht werden, der sich vorher auf der Webseite anmeldet. Das letzte Spieleentwicklertreffen fand gestern, am 21. Januar, statt. Ihr habt also noch einige Monate Zeit, um euch zu überlegen, ob ihr beim nächsten Mal dabei sein wollt.

Was genau erwartet euch? Da Meike und ich bisher erst ein einziges Mal beim Spieleentwicklertreffen NRW anwesend waren, können wir natürlich nur von diesem einen Tag ausgehen. Wir sind uns aber ziemlich sicher, dass der Rahmen immer gleich bleibt und nur die Vorträge anders aussehen. Gestern durften wir einen interessanten Vortrag zum Community Management von Hergen Thaens (Two Pi Team) hören, der davon erzählte, worauf es in seinem Job wirklich ankommt und warum es so wichtig ist, Videospiel-Fanseiten nach und nach mit kleinen Infos oder Developer Diaries zu versorgen. Besonders beeindruckt hat mich Hergens Meinung zu kleineren Communitys und Blogs, da es zu einem gewissen Grad schließlich auch Zockwork Orange betrifft: Es sei viel wichtiger, kleinen Seiten gegenüber Empathie und Nähe zu zeigen, als eine News in einer größeren Zeitschrift zu haben. Am Ende seien es die Fans (Community Manager nennen die ganz passionierten Fans auch Evangelisten), die die Nachrichten in die (Online-)Welt tragen und andere Leute für das Spiel begeistern. Diese Meinung vertrete auch ich vollkommen. Aber dazu vielleicht ein anderes Mal.

Desweiteren stellte Lex Lüpke von Twisted Bytes das 3-Mann-XNA-Projekt Hard 2 Morrow vor, das im Grunde eine actionreiche 3D-Adaption von Pong ist. Mit einer sympathisch im Zug zusammengebastelten, soundlosen und nicht ganz fehlerfrei(h)en Präsentation spielte sich Lex schnell in die Herzen der Zuschauer und konnte mit Wortwitz und Trailern von seinem Projekt überzeugen. Zuletzt erzählten uns noch zwei Studenten und Mitarbeiter von Z-Software von ihrem Handball-Simulator 2010, an dessen Beispiel die Grundlagen von Motion Capture erläutert wurden.

Aber nicht nur die Vorträge waren interessant, auch bietet das Spieleentwicklertreffen NRW Platz zum netzwerken, Brötchen futtern und Melonen-Brause trinken. Ziemlich abgefahren, diese Melonen-Brause, sage ich euch. Das ist eigentlich schon Grund genug, beim nächsten Treffen in Düsseldorf vorbeizuschauen. Aber auch neben all der Brause ist und bleibt das Spieleentwicklertreffen NRW eine informative Veranstaltung für alle, die gern mehr über die Gaming-Welt wissen möchten, aber sich nicht mehrere Tage Zeit für Messen oder Konferenzen nehmen können.

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