Night Call im Preview: Eine düstere Mystery-Mörderjagd 0

Night Call

Ich gebe es schuldbewusst zu: Sehr viele kleine Videospiel-Titel haben es schwer, meine Aufmerksamkeit zu erhaschen. Meist sollen mich ein paar bunte Screenshots oder actionreiche Trailer überzeugen, ein paar Stunden meiner knappen Freizeit mit dem Spiel zu verbringen. Vieles davon lässt leider immer nur nur wenig Rückschlüsse auf das eigentliche Gameplay zu und so ich bin schon oft enttäuscht worden.

Mit der Zeit wurde ich deshalb ziemlich wählerisch. Um mich komplett in ein Spiel vertiefen zu können, brauche ich normalerweise eine Egoperspektive. Dabei ist First- oder Third-Party weniger wichtig, Hauptsache ich habe das Gefühl, mitten im Geschehen zu stehen.

Deshalb fallen bei mir Plattformer oder isometrische Ansichten bei der Erstsichtung meistens gleich durch’s Raster. Wahrscheinlich tue ich den Spielen unrecht, denn es sind sicherlich jede Menge Games dabei, die mir nach dem ersten Anspielen ebenfalls viel Spaß machen würden. Doch bei der Unmenge an Spielen, die heute jeden Tag auf den Markt geworfen werden, muss ich meine persönliche und subjektive Vorauswahl treffen, um nicht komplett im Sumpf zu versinken.

Ein Mörder schleicht durch Paris

Dann sind da aber noch die Spiele, die eigentlich nicht in mein Beuteschema passen, an denen ich trotzdem seltsamerweise hängenbleibe. Hier ist dann für mich meist der besondere Grafikstil ausschlaggebend. Wenn dann noch eine spannende Story auf mich wartet, krieche ich doch immer mal wieder aus meiner Komfortzone und wage das eine oder andere Experiment.

So bin ich auch über »Night Call« gestolpert. Hier bekam ich die Gelegenheit, mir einen kleinen Ausschnitt des Spiels vor dem Release einmal anzusehen.

»Night Call« ist dem Genre Murder Mystery Noir zuzuordnen und das trifft auch den Kern der Story ziemlich gut. Als Taxifahrer verdiene ich mehr schlecht als recht meinen Lebensunterhalt in Paris. Leider laufen einem in der Stadt der Liebe aber nicht nur gutherzige Zeitgenossen über den Weg. In den letzten Wochen fanden hier nämlich eine Reihe von brutalen Morden statt, die wohl einem Massenmörder zugeordnet werden konnten. Bis jetzt tappt die Polizei bei ihren Ermittlungen immer noch im Dunklen und ich Glückspilz war der letzte, der das aktuellste Opfer noch lebend gesehen hat. Was liegt da aus Sicht der Polizei näher, als mich mit einzuspannen, um wertvolle Informationen und Hinweise zu sammeln. Begeistert bin ich von der Idee zunächst nicht. Die Polizistin, die mich rekrutiert, weist mich allerdings auf einige schwarze Punkte in meiner Vergangenheit hin, die mich wohl erpressbar machen. Zähneknirschend stimme ich deshalb zu, meine Augen und Ohren offen zu halten.

Night Call

Ich fahre also los, lese hier und da einen Fahrgast auf und führe mehr oder weniger tiefgründige Gespräche. Später mache ich an einer Tankstelle halt, blättere dort in einer Zeitung, unterhalte mich kurz mit dem Kassierer und mache mich auf den Heimweg. Zu Hause angekommen zähle ich mein Geld. Mist, offensichtlich habe ich heute keinen Gewinn eingefahren. Wie sich das später auswirken wird, kann ich noch nicht abschätzen. Dann sortiere ich die gesammelten Hinweise. Auch die Polizei hat mir einiges netterweise überlassen, was eventuell hilfreich sein könnte.

Die Fotos der letzten Opfer hängen nun an meiner Pinnwand und ich versuche noch ein paar Informationen einzuordnen. Aber es ist noch zu früh, um irgendwelche Rückschlüsse zu ziehen. Morgen ist ja auch noch ein Tag.

Düstere Mörderjagd

Das Farbschema von »Night Call« ist komplett in schwarzweiß gehalten. Alle Schauplätze und Charaktere sind von Hand gemalt und geben »Night Call« damit einen ziemlich coolen Touch, wie ich finde. Die düstere und bedrückende Stimmung wird dadurch perfekt unterstrichen und auch der Soundtrack ist gut auf die Szenerie abgestimmt. Alles in allem macht das Spiel einen stimmigen Eindruck.

Eine Steuerung gibt es dagegen kaum. Ich klicke mich in den Dialogen meist nur durch verschiedene Fragen bzw. Antworten oder suche mir auf dem Stadtplan von Paris mein nächstes Fahrziel aus. Aber weitere Aktionen sind auch gar nicht nötig, denn die Schwierigkeit von »Night Call« wird später darin bestehen, die Indizien richtig zu deuten bzw. zu kombinieren, um den Mörder zu fassen. Dabei habe ich natürlich nicht unendlich viel Zeit. Nur ein paar Tage bleiben mir für die Überführung des Mörders.

Im endgültigen Release soll dann jeder Spieldurchgang anders verlaufen. Eine Person, die zunächst unschuldig war, wird dann plötzlich verdächtig. Da heißt es dann Augen und Ohren offen halten, um nichts zu übersehen. Das erinnert mich ein wenig an »Cluedo« und macht mich auf jeden Fall neugierig.

Geld oder Hinweise

Eine weitere Herausforderung, die es zu meistern gilt, ist der Spagat zwischen meinem Job als Taxifahrer und dem Sammeln von Informationen. Während ich nämlich ein paar Leute bequatsche, verdiene ich ja kein Geld. Und wenn ich nur kurz eine Lady zum Flughafen kutschiere, kann ich in der Zeit nicht irgendwelchen Anhaltspunkten nachgehen. Offensichtlich muss ich mir hier meine Zeit gut einteilen, um nicht frühzeitig meinen Job zu verlieren oder wichtige Hinweise auf den Mörder zu verpassen.

Night Call

Der kurze Blick, den ich in »Night Call« werfen konnte, macht jedenfalls Lust auf mehr, denn wirklich viel konnte ich in der Preview nicht erledigen. Ich bin gespannt, ob ich es später schaffen werde, in der vorgegebenen Zeit so viele Hinweise zu sammeln, um einen Mörder schnappen zu können.

»Night Call« erscheint im Sommer 2019 für PC und Konsolen.

Ein Preview-Code wurde mir kostenlos zur Verfügung gestellt. Mehr Infos zu Spiel gibt es hier: https://rawfury.com/portfolio/night-call/.

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Auf ZwO Expertin für Stealth und Sneaky Games (ab und zu darf aber auch mal ein reinrassiger Shooter oder ein Horror-Spielchen dazwischen sein).

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