Seit letzter Woche steht endlich auch im Xbox Live-Marktplatz das Pixel-Beat ‘Em Up Scott Pilgrim vs. the World zum Download bereit. Dieses mal konnten sich Playstation 3-Besitzer sogar schon ein bisschen früher mit dem 8Bit-Feuerwerk vergnügen. Insgesamt sollte dies niemandem mehr eine Ausrede lassen, die Neo-Retro-Adaption des kommenden Kinofilms noch nicht heruntergeladen zu haben. Falls ihr trotzdem noch am Zweifeln seid, bekommt ihr hier fünf deftige Gründe für das Arcade Game um die Ohren gepfeffert.
5) 8-Bit Glory to its best!
Von oben bis unten ist Scott Pilgrim vs. The World mit Retroliebe gefüllt. Mal ganz von dem klassischen 8/16Bit-Look abgesehen, erinnert das Spielgeschehen stark an alte Spielhallen-Brawler und bei einem Blick auf die Weltkarte fühlt man sich sofort an JRPGs aus SNES-Zeiten erinnert. Doch da hört der Charme nicht auf. Der Soundtrack zum Spiel ist gefüllt mit Chiptunes bis der Arzt kommt. Diese klingen nicht wie endlose Midi-Loops, sondern wurden extra für das Spiel von der Chiptunes-Punk-Band Anamanaguchi eingespielt. Wenn das nicht Grund genug ist, die Ohren zu spitzen.
4) 4-Spieler-Coop-Extravaganza!
Coop ist die neue LAN-Party. Das weiß jeder, der nicht mehr seinen Gaming-PC samt Monitor am Wochenende zum Kumpel schleppt, sondern nur einen Controller und das Gamertag einpackt. Spiele für zwei gibt es dadurch immer häufiger. Scott Pilgrim gibt direkt die Option zum Quartett mit vier Freunden. Das ist erfreulich. Unfair ist nur, dass nur der Spieler, der als Scott antritt, ein Achievement für das Durchspielen bekommt. Trickser geben Down + RB + Up + LB + Y + B im Titelscreen ein und können alle gleichzeitig mit dem selben Charakter spielen. Tell me about a Konami Code…
Immer wenn eine eigentlich gute Lizenz schlecht in Spielen verwurstet wird, gehen Fanboys auf die Barrikaden. Bei Scott Pilgrim hingegen wurde alles richtig gemacht. Sowohl der Film, als auch das Spiel sind angenehme Umsetzungen der Comic-Vorlage und geben keinen Grund zum Meckern (mehr dazu ganz bald in Kristins Scott Pilgrim Mega Post). Ganz im Gegenteil: Zwar ist man sowohl im Pixel-Abenteuer als auch beim Film, welcher hierzulande erst im Januar ’11 anläuft, etwas offen mit der Interpretation, bekommt dafür aber einen saftigen Brocken Spaß vorgeworfen. Solche crossmediale Events wünscht man sich doch öfters.
2) I know that!
Ähnlich wie die Comics und dem darauf basierenden Film, ist das Spiel gespickt mit Anspielungen auf Serien, Games oder anderen Popkulturquellen. Dazu gehören Klassiker wie River City Ransom, Akira, Sonic the Hedgehog, Street Fighter, Kirby, Mega Man, oder Streets of Rage. Besonders verrückt wird es, sobald man in Bonusareale gerät. Dort findet man nicht nur fliegende Schweine, sondern zum Beispiel auch Fragezeichenblöcke aus Super Mario Bros. Auch wenn man bei weitem nicht alle Referenzen auf Anhieb erkennen wird, bekommt wohl jeder Retro-Fan mit Pixelherz mehr als einen Moment zum Schmunzeln geschenkt.
Da war der Typ, der gerne schmutzige Sachen mit ihr gemacht hat, sowie der Typ, der sie dazu gebracht hat weg zu ziehen, oder auch der Typ der sie in ihrem Türkei-Urlaub gefickt hat. Und all diesen Typen wollte man doch schon mal so richtig gerne auf’s Maul hauen, oder? – Genau das ist Scotts Auftrag. Er gibt sich nicht damit zufrieden, der neue Hahn im Korb zu sein und schüttelt die dummen Ex-Lover nicht einfach ab. Nicht Scott! Scott steht auf und zeigt ihnen wo sein Hammer hängt – nämlich ganz tief in ihren Pixel-Eiern. Das ist bewundernswert, strotzt vor wahrem Superheldentum und ist jede Sekunde des Spiels wert.