ZwOflash #2: Shiny, little boxes 2

ZwOflash #2: Shiny, little boxes 2

Es ist Hochsommer und in vielen Teilen Deutschlands ist es unglaublich sonnig und heiß. So nett Fleisch grillen, leicht bekleidete Menschen und die frische Luft zwischendurch auch sein mögen, irgendwann sehnt man sich bei über 30°C dann doch nach der schattigen Kühle eines klimatisierten Raumes, einem eiskalten Getränk und einem Zeitvertreib, bei dem man so wenig schwitzt wie möglich. Am Besten mit einem Controller oder einem Keyboard in der Hand. Willkommen zum zweiten ZwOflash!

Die Top-Story

Wie bereits in der letzten Woche macht die Android-Konsole »OUYA« auch diesmal von sich reden. Nach einem Moment des Erstaunens über eine neue Konsole, gefolgt einer Art Anti-Hype, der die Gemüter gespalten hat – sowohl bei Spielern, als auch in der Presse – kommen immer mehr neue Nachrichten ans Licht. In einem interessanten Artikel vom Escapist Magazine heißt es dazu:

Many people were reticent to go on the record about Ouya, which I think is fair considering the hype around the machine. Anyone predicting a dire end to the console stands to look pretty foolish if it becomes a smash hit, but anyone talking about Ouya as a possible competitor to The Big Three is going to have egg on their face if the console crashes and burns or, worse yet, never actually materializes.

Inzwischen ist bekannt geworden, dass der kleine Silberwürfel bei seinem Release über eine direkte Anbindung zum Game-Streaming-Service OnLive verfügen wird. Das ist insofern eine bedeutende Neuigkeit, als dass der Konsole damit eine riesige Bibliothek an Titeln von kleinen und großen Entwicklern zur Verfügung stehen wird und ihre, verglichen mit Gaming-PCs und gängigen Konsolen, eigentlich recht bescheidenen Hardware-Spezifikationen fast in den Hintergrund treten. Sämtliche Spiele werden nämlich auf den Servern von OnLive verarbeitet und gerendert, während man sich am Bildschirm quasi einen Livestream des eigenen Spiels anschaut. Ein anderer Artikel im Escapist geht dazu mehr ins Detail:

Using OnLive benefits Ouya in several ways, all of which should make supporters happy. With OnLive available at Ouya’s launch, that means there will be hundreds of games already available to play on demand. Additionally, gamers can use OnLive on their PCs, Macs, and other digital devices, “never leaving a game behind.” For those worried that the console wouldn’t have enough software to make it worth the Kickstarter cost, this should ease some concerns. Even if it takes some time for indie developers to make their titles available on Ouya, the fact that there will already be a library of streaming games, as well as demos for nearly all of them, makes the console much more appealing.

So cool diese Nachricht für »OUYA«-Enthusiasten auch sein mag, bringt sie aber doch einen ganzen Schwung neuer Probleme mit sich, zumindest hierzulande und an vielen anderen Orten der Erde. Den Streaming-Service gibt es nämlich in Deutschland offiziell nicht, und außerdem wird für optimales Gaming ohne Lags und Latenzzeiten vorausgesetzt, dass man sich innerhalb eines etwa 1600 km weiten Radius zu einer der Serverfarmen befindet. 1600 Km mag sich zunächst wie eine beeindruckende Zahl anhören, dürfte aber schnell problematisch werden, wenn das Unternehmen nur eine Handvoll solcher Einrichtungen in ganz Europa unterhält, während der Dienst in den USA bereits ziemlich gut funktioniert. Nun ist es also nicht nur eine Frage, ob und wie die Konsole das Licht der Welt erblickt, sondern auch, ob die Macher von OnLive vernünftig Schritt halten und ihr Format auf ein globales Level ausdehnen können.

Und sonst so?

Unter Umständen könnte es aber bald auch eine neu entstehende Lücke im Markt geben, die es zu füllen gilt – zumindest wenn man Branchenveteran William ‘Bing’ Gordon, der auf vg247.com zitiert wird, Glauben schenken möchte. Er sieht für Nintendo eine ähnliche Entwicklung kommen, wie Sega sie vor geraumer Zeit durchgemacht hat: Die zu einem reinen Software-Entwickler. Laut Gordon hat der japanische Konzern zwar noch einige Zeit, bis das passieren wird, verfügt dieser doch über viele gewinnträchtige Marken. Was jedoch den reinen Hardware-Aspekt angeht, sieht Gordon Nintendos stärksten Konkurrenten in Apple als Marktführer bei den Tablet Computern, bzw. im Mobile Gaming. I can imagine a day when Nintendo wonders – and maybe it’s generational change – when Nintendo wonders if they ought to take some of their best games and make them apps, so Gordon.

Apple scheint unterdessen in eine exakt entgegen gesetzte Richtung gehen zu wollen. Der Welt größter Microsoftkonkurrent hat nämlich, wie gamesindustry.biz berichtet, das Patent für ein eigenes Controlpad angemeldet, welches sich, das sagt zumindest der Artikel, mit fast allen Apple-Geräten verbinden lässt. Eine erste Hoffnung auf eine dedizierte Gamingplattform von Apple? Eher nicht, denn zum Einen ist es für eine solch halsbrecherische Vermutung noch viel zu früh, existiert doch momentan lediglich eine ominöse Blaupause des Geräts. Zum Anderen war es ohnehin nur eine Frage der Zeit, bis Apple darüber nachdenkt, Peripherie dieser Art für die eigenen (lies: vorhandenen) Geräte zu entwickeln.

Auch Yves Guillemot, der amtierende CEO von Ubisoft, denkt laut gamesindustry.biz nicht, dass sein Unternehmen sehr viel Zeit und vor allem Geld in die für Wii-U erscheinenden Titel investiert. Von sieben Titeln, die das aktuelle Line-Up für Nintendos angeblich rund 299 US-Dollar kostenden Handheld bilden, sind fünf lediglich Portierungen. Die einzigen Ausnahmen bilden »ZombieU« und »Rayman«. Aber auch sonst gibt es Neuigkeiten zu dem französischen Publisher. Mittlerweile wurde nämlich das Line-Up für die diesjährige gamescom bestätigt – und das ist… erstaunlich ereignislos. Nicht etwa, weil die Spiele schlecht wären, denn das sind »Assassin’s Creed 3«, »ZombieU« und »Far Cry 3« sicher nicht. Aber wir alle wissen doch, was wir wirklich sehen wollen, oder? Donnez nous »Watchdogs«, Ubisoft!

Ganz anders sieht es da schon mit Warner Bros. aus, die angekündigt haben, zu Europas größter Videospielmesse zwei neue, bisher noch geheime Projekte ankündigen zu wollen. Bekannt ist nur, dass zumindest einer der beiden ein “Major Release” werden soll. Ansonsten hat der Publisher noch »Batman Arkham City: Armoured Edition«, »Injustice: Gods Among Us«, »LEGO: Lord of the Rings«, »Lord of the Rings Online« und »Guardians of Middle-Earth« mit im Gepäck.

WTF-Moment

Quelle: thinkwithportals.com

Eine andere Meldung hat uns von Valves offiziellem Portal-Blog erreicht. Ein NASA-Ingenieur, der das Teleporterspiel ganz besonders liebt, hat nämlich eine kleine Abbildung von Wheatley in die Außenhülle eines Versorgungsshuttles gelasert, welche demnächst zur ISS unterwegs ist. Well played, nameless NASA guy, well played!

Der krönende Abschluss

Ich sag’s jetzt einfach, auch wenn es sich seltsam anhört: Der Tod ist cooler als Krieg!

httpv://www.youtube.com/watch?v=5LBRj-a1W9Q

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Fabian Hartmann (Redaktion) Job: Doktorand ...for science (Future Internet/Social Networks. Nebenher Vorlesungen betreuen und Studis pampern.) Auf ZwO Experte für: das Zerreißen von Kritikerlieblingen. Ansonsten bin ich kürzlich vom PC-Saulus zum Konsolen-Paulus geworden und muss neben aktuellen Releases auch noch die besten Sachen aus der Zeit davor nachholen (für Xbox 360, PS3, Wii, (3)DS und Dreamcast - ächz!). Aufgrund meiner PC-Sozialisation lasse ich Shooter da aber meist links liegen, auch Sportspiele interessieren mich nicht. Mich springen eher stimmungsvolle, bunte Action-Adventures oder Puzzlespiele wie Professor Layton oder Portal an. Hier holt sich Fabian Gaming-News: Ich bin erschreckend schlecht aus erster Hand informiert, über die wirklich wichtigen Dinge wird sich meine Twitter-Timeline dann schon das Maul zerreißen. Filterbubble olé. Mail: fh [at] zockworkorange [dot] com Twitter: yesnocancel XBLA: yesnocancel PSN: yesnocancel Steam: yesnocancelzwo Erstes Game: Super Games Liebste Games: Uncharted 2, die God of War-Teile, King's Quest VI, Blade Runner, Bubble Bobble Liebste Persönlichkeit der Branche: Traditionell der Angry Video Game Nerd, auch wenn er stark nachgelassen hat. Jingleball für die Leidenschaft und Intensität, mit der sie sich in ein einzelnes Spiel reinkniet. Balkantoni für die stetige Verbesserung meines Wortschatzes. Liebste Game-Figur: Jade und Pey'j aus Beyond Good and Evil

2 Comments

  1. Hi staR-Kron,

    wenn man bedenkt, dass dadurch das ursprüngliche Hauptgegenargument gegen die OUYA, nämlich die verhältnismäßig bescheidenen bis durchschnittlichen Hardwarespecs, mehr oder minder ausgehebelt wird, schon. Sicher, man mag zwar immernoch behaupten, dass es nur Streaming ist (Argument: Wehe die Server klappen nicht!!!) und man die Spiele nicht selbst besitzt. Trotzdem: Das Smartphone hat nur ein kleines Display, das für unterwegs ganz nett sein mag, aber ich zumindest möchte dann doch auch einem größeren Bildschirm zocken, wenn ich zu Hause bin. Außerdem will nicht jeder am Rechner/Schreibtisch zocken, sondern zieht das gemütliche Sofa (und ggf den großen Flatscreenfernseher/das Heimkino) vor. Ich denke gerade deswegen wird die OUYA ihre Niesche als sehr günstige Konsole (99 Dollar) finden, die es als erste ermöglicht, zum kleinen Preis Streaming anzubieten.

    Cheers
    Jan

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