Große Freude bei mir, als ich »Germany’s Next Topmodel« für die PS3 aus dem gepolsterten Umschlag zog. Sie alle haben sich für mich auf den Weg gemacht, um mit mir eine große Schrottwichtel-Party in meinem Karlsruher Loft zu feiern: Lena Gercke aus der Khedira-Villa, Larissa Marolt aus dem Dschungelcamp, der Rest aus der Entzugsklinik. Nur David – dem ich das hier verdanke – fehlte, damit ich ihn an die PS3 fesseln und zwingen konnte, diesen Albtraum persönlich zu durchleben: All die tollen Minigames “Mitbewerberinnen anbitchen”, “Kalorien zählen”, “Finger in den Hals stecken” und “Lines ziehen”.
Okay, zumindest das mit dem Anbitchen geht – man hat zwischendurch mal wieder die Möglichkeit, sich durch dröge Multiple-Choice-Dialoge mit den Loft-Mitbewohnerinnen zu klicken und sich über deren Verhalten, Künstlernamen o.ä. lustig zu machen. Eine Übersicht gibt auch in Art von konzentrischen Kreisen genau wieder, wie tight wir mit unseren Chicas sind. Keine Ahnung, wie relevant das für das eigentliche Spiel ist – aber gemein zu anderen Menschen zu sein, das hat mir immer noch am meisten Spaß gemacht.
Zu den übrigen erwähnten Disziplinen habe ich es leider erst gar nicht geschafft, weil sie im Tutorial durch die vermeintlich harmloseren Minigames “Styling”, “Fotoshooting”, “Catwalk”, “Yoga” und “Boxen” ersetzt wurden. Und nach dem Tutorial war bei mir nervlich Ende Gelände – Gnade! Gehen wir das mal im Einzelnen durch:
Styling: Es gibt jeden Tag ein neues Style-Motto, das es vorher zu studieren und dann in puncto Schmink- und Klamottenauswahl anzuwenden gilt. Dass das Motto wechselt, war zumindest ein Gerücht: Bei mir war es an zwei Tagen hintereinander der schulmädchenesque “Preppy Look”. Total super, ich konnte einfach die Klamotten vom Vortag anbehalten und bekam die volle Punktzahl! Beim Schminken musste man halbe und volle Drehungen links und rechts herum mit den Analog-Sticks machen. Das spielt sich so ein bisschen wie in »God of War«, wenn man mit Kratos seinen Gegnern die Gliedmaßen ausreißt, nur etwas grausamer.
Fotoshooting: Hier fällt auf, dass man zunächst die Kulisse passend zum Style-Motto wählen muss. Ähhhhhhm halloooo-hoo?! Ich bin hier das Topmodel und muss hier die Arbeiten für diesen Hiwi namens Fotograf machen – geht’s noch?! Danach noch mehr Sticks drehen. Ich wähnte mich bereits in Sicherheit für den Rest des Spiels. Bring it on, Kratos! Doch dann…
Catwalking: WAS ZUR HÖLLE? DAS IST JA BROCKENSCHWER! Erst mit den Analogsticks auf und ab balancieren und dann Knöpfchendrücken unter Zeitdruck mit ca. einem Zeitfenster von jeweils einer viertel Sekunde. Ich hab es beim besten Willen nicht geschafft, ohne zu stolpern da lang zu stratzen. Hardcore-Gamer, hier ist eure Challenge des Tages.
Boxen: Ich habe nicht ansatzweise verstanden, wie die Steuerung hier funktioniert.
Und überhaupt:
Yoga: noch mehr Analog-Stick-Balancieren! Das Catwalking wirkt dagegen wie ein Spaziergang (höhö), weil man hier nicht nur senkrecht balancieren muss, sondern in alle Richtungen. Viel Spaß!
Hat man dieses Zirkeltraining einmal hinter sich gebracht, darf man das dann Tag für Tag wiederholen. Ein Riesenspaß für Groß und ziemlich Groß (“Klein” darf nicht mitmodeln, dürfte wohl klar sein?!).
Fazit: Germany’s Next Topmodel für die PS3 vermittelt Mädchen und jungen Frauen nicht nur unrealistische Körperideale (komm schon, die Introtante ist schließlich viel zu alt und hat viel zu große Brüste für ein Model!) sondern verhindert auch wirkungsvoll den Eindruck, dass Videospiele tatsächlich Spaß machen könnten. Aber ähnlich wie beim Modeln gilt auch für die Gaming-Karriere: Hier geht es nicht um Spaß, sondern das hier ist Arbeit und Commitment! Und wenn du erst mal die Steuerung fürs Boxen kapiert hast, kannst du auch »Dark Souls« mit verbundenen Augen durchspielen. Aus dieser Sicht ist GNTM ein Erfolg auf schlanker Linie. Unbedingt kaufen! (Ich hätte da zufällig ein Exemplar verfügbar.)
Habe langsam das Gefühl, dass ich mit meinen Zombiespiel noch gut weggekommen bin :D
Das ist der Noob-Schutz. Nächstes Jahr kommt die richtige Grütze für dich!
Ich sehe, du hattest Spaß mit meinem Spiel ;)
Das scheint ja Hammer zu sein. Bekommt man gleich Lust zum spielen.
Ohje, das kann ich schon im Fernsehen nicht ertragen, geschweige beim Spielen! Nee nee, sowas kommt mir nicht ins Haus! ;)
Ich wünsche dir viele Besucher am heutigen Kommentiertag!
Liebe Grüße aus Brandenburg
Jana und Aimee von Jaimees Welt