Als die Idee des Schrottwichtelns bei uns im Team besprochen wurde, war ich eigentlich direkt Feuer und Flamme für das Thema. Dabei waren mir die Konsequenzen eines üblen Nachspiels von B-Ware durchaus bewusst. Ich wollte mich zwar schnell absichern, indem ich nett in die Runde warf, dass man mir als Anti-Fußballer doch bitte kein FIFA oder PES schicken soll, doch eigentlich war mir klar, dass der Kelch eines Sportspiels nicht an mir vorbeigehen würde. Zum Glück habe ich mit Freddi einen würdigen Wichtel-Paten für dieses Thema gefunden und darf mich so an dem großartigen Madden aus 2008 erfreuen.
Kurzum: Ein absoluter Sport-Sim-Hater darf sich mit einem der hardcorigsten Ami-Sportspielen aus dem Hause EA beschäftigen. Prost Mahlzeit! Das kann ja toll werden.
Meine Erfahrung mit Sportspielen ist sehr oberflächlich, geradezu non-existent, und vor allem um die EA-Sports-Titel habe ich wenn möglich immer einen großen Bogen gemacht. Wahrscheinlich war das der Grund, warum sich schon der Einstieg in Madden 09 mehr als schwierig gestaltete. In weiser Voraussicht habe ich mir direkt meine Freundin geschnappt und zum Couch-Koop eingespannt. Man möchte ja nicht alleine leiden.
Höchstwahrscheinlich war unser Fehler schon, dass wir anstelle des Karrieremodus erst einen Ausflug in die Multiplayer-Minispiele gemacht haben. Die bestehen eigentlich nur aus lose zusammengeknüpften Football-Elementen und kleinen Späßchen wie Warmlaufen oder Hantelbank drücken. Neben dem eher schäbigen Look des Spiels haben uns vor allem die verschiedenen Disziplinen mit ihrem Stakkato-Gameplay stark irritiert. Dazu haben wir hilflos auf die Controller eingeschlagen und wurden von unserem völligen Missverständnis über Regeln und Steuerung zum ersten Zwischenstopp gezwungen. Das war alles weder Fisch noch Fleisch.
Um vielleicht ein bisschen besser die Grundzüge des Spiels zu verstehen, wurde kopfüber in den Karrieremodus gewechselt. Zum Glück fanden wir ein etwas hübscheres Spiel vor und die Stadion-Atmosphäre hat für einen Moment wirklich ihren Zauber gewirkt, doch auch hier wurde nur unkoordiniert an den Sticks gerüttelt, bis nach einer gefühlten Ewigkeit das erste Quarter vorüber war. Einstimmig wurde beschlossen, dass drei weitere Viertel untragbar für uns wären und dieses Experiment jetzt abgebrochen werden muss.
Mit ein paar Abenden Abstand hab ich mich noch ein weiteres Mal am Football versucht, diesmal allein. Man soll ja schließlich immer eine zweite Chance geben! Doch was sich schon nach wenigen Minuten erneut herauskristallisierte: Diese Sportspiele wurden auf gar keinen Fall für mich gemacht. Ich hatte eigentlich die Hälfte der Zeit nicht den Hauch einer Ahnung was ich tun muss, geschweige denn ob ich überhaupt etwas tue.
Es tut mir in der Seele weh, aber ich habe weder etwas Witziges zu sagen, noch harte Kritik an Madden NFL 09 zu äußern. Da ist einfach nichts. Das Ende vom Lied lautet also, dass jeder Schuster am besten bei seinen Leisten bleibt – und das hier sind nicht meine!
Vielen Dank an Freddi für dieses gut ausgesuchte Wichtelgeschenk und die damit verbundene Erfahrung für meinen Spiele-Horizont! Würde mich freuen, das wieder zu machen!