So sehr ich mich jedes Jahr auf das zockwork’sche Schrottwichteln freue, so viel Angst habe ich auch davor. Welche Grausamkeit bekomme ich diesmal ins Postfach gestopft? Welches C-Game erwartet mich? Aber, hey, immerhin gibt es was umsonst!
Diesmal war Daniel mein Wichtel, der auch prompt die am niedrigsten bewerteten Steam-Games durchsuchte. Offenbar blieb sein Blick an einem Wort hängen: “Joe”. Denn das, was anschließend als Geschenk in Steam aufpoppte, war »Joe’s Diner«, offensichtlich ein Horrorspiel mit Niedrigstbudget. Dabei ist das Ganze technisch gut gelöst und sieht auch einigermaßen hübsch aus, nur der Spielspaß bleibt absolut auf der Strecke. Denn das, was hinter einem scheinbar gruseligen Szenario lauert, ist alles andere als das, was im allgemeinen als furchterregend oder zumindest spannend bezeichnet wird.
Das Diner, das auf einem alten Indianerfriedhof errichtet wurde, wird von zwei Geistern heimgesucht. Ein Geist macht gerne Lärm, der andere fühlt sich ab einem gewissen Lärmpegel gestört. Diese Kombination wird uns – die neue Aushilfe im Diner – natürlich zum Verhängnis. Einerseits müssen wir dafür Sorge tragen, die Tische stets abzuräumen, andererseits muss der Lärmpegel dabei auf einem möglichst niedrigen Wert gehalten werden. Der lärmende Indianergeist ist allerdings ein Spaßvogel, der ständig irgendwelche elektronischen Geräte, wie beispielsweise den Fernseher, anschaltet und somit die Nadel des Lärm-o-Meters in die Höhe schnellen lässt.
Und das ist auch schon das Spiel. Ich laufe im Diner herum, räume Tische ab und schalte den Fernseher ab. Dabei komme ich mir unglaublich bescheuert vor und provoziere sogar das Erscheinen des Geistes (in Form eines billigen Röhrenfernseher-Bildrauschens, begleitet von den Worten “Du bist tot”), weil sonst überhaupt nichts passiert. Und genau das ist der Tenor des Spiels: “Sobald etwas Interessantes geschieht, stirbst du.” Unglaublich spannend.
Ich vergebe 9 von 10 Schlaftabletten. Was für ein Schrott. Danke, Daniel.