Die Idee von »Krampus« ist gar nicht so übel: Man reist mit seiner Mutter über Weihnachten in eine Art Ferienwohnsitz und muss dort am Weihnachtsvorabend noch ein paar Dinge erledigen. Nachts wird Muttern vom Krampus entführt und wir müssen sie aus den Fängen des bösen Weihnachtsgeistes retten!
Ich kenne mich zu wenig mit Horrorsubgenres aus, um es genauer zu definieren, daher ich behaupte ich einfach, »Krampus« sei ein Horror-Walking-Simulator. Man bewegt sich allein durch ein verlassenes und zudem extrem schlecht ausgeleuchtetes Haus und muss dort Rätsel lösen. Die zu erledigenden Aufgaben stehen dabei auf einer ToDo-List, die quasi als Questlog dient.
Soweit die geschönte Fassung, denn abgesehen von der Grundidee ist an »Krampus« wirklich nicht viel gutes zu finden. Es fängt schon im Menü an: Neues Spiel, Spiel laden, Spiel beenden. Gespeichert wird wohl automatisch in genau einem Saveslot, jedoch gibt es keinerlei Indikator dazu. Startet man das Spiel, lernt man über die Steuerung lediglich, mit ‘T’ die ToDo-Liste zu öffnen, auf der leider keinerlei Fortschritt angezeigt wird. Auch nicht bei Abschluss einer Aufgabe.
Es sind zwar immer nur 3 Aufgaben die man erledigen muss, aber ich hätte trotzdem gern gewusst ob ich nun 5 oder 6 der vorgegebenen 7 Spielzeuge gefunden habe oder nicht. Weiterhin werden benutzbare Items erst als solche gekennzeichnet, wenn man direkt davor steht.
Statt eines Tooltips mit Beschreibung gibt es eine eigene Ansicht in der man sich den Gegenstand aus allen Richtungen ansehen kann bevor man ihn wieder abstellt. Glücklicherweise gibt es tatsächlich eine(!) Stelle im Spiele in der es von Nöten ist, Gegenstände zu drehen bevor man sie wieder abstellt.
Es gibt auch so etwas wie ein Narrativ, aber es ist ziemlich schlecht geschrieben und besteht im Grunde daraus, alle paar Minuten mal 1-2 Sätze auf dem Bildschirm anzuzeigen. Hier ein Beispiel:
Leider beschränkt sich »Krampus« nach wenigen Minuten darauf, Schlüssel zu finden um Türen zu öffnen. Hinter denen sich dann weitere verschlossene Türen befinden für die man wieder Schlüssel finden muss. Dank billiger Tricks wie Jumpscares und schlechter Ausleuchtung von Fluren und Kellern kommt zwar eine gewisse Atmosphäre auf, aber besonders die ewige Dunkelheit führt dazu, dass man Gegenstände schnell mal übersieht. Nicht selten rennt man wild durch die Gegend grast und ‘E’-spammend jeden Winkel ab, bis man alle Gegenstände in der Hand hatte und ggf. eingesteckt hat.
»Krampus« ist zwar weihnachtlich, aber auf keinen Fall ein Spiel ,was man gespielt haben muss. Oder sollte.