Stellt euch vor ihr seid Maler. So wie dieser Typ im Fernsehen, wo bis Ende nicht klar ist, was da eigentlich bei rumkommt. Den man aber nach einer durchzechten Nacht im Club immer wieder gerne zum Einschlafen sieht – zumindest wenn die schönsten Bahnstrecken Deutschlands gerade nicht laufen. Natürlich seid ihr längst nicht so talentiert und deshalb soll euer Bild nur aus einer Farbe bestehen. Minimalismus ist ja auch gerade in. Klar soweit? Doof nur: Ihr habt nur noch einen Rest Farbe um euer Bild zu vervollständigen, sprich den Rest der Leinwand einzufärben. Zumindest in der Theorie ist das so ungefähr das, was ihr im iOS Puzzler »Bicolor« macht. In Ermangelung der passenden Worte zur Beschreibung lasse ich also diese doofe Metapher mal hier stehen.
So grob: Zahlen geben an wie viele Züge ich pro Farbe habe, wobei eine immer die Hauptfarbe ist, die am Ende bildschirmfüllend sein soll. Die Zahlen sind auch gleich Ausgangspunkt der Farbe. Ab hier darf ich anfangen zu ziehen. Per Wischen wird dann eine, die ich mal Grundfarbe nenne, über den Bildschirm verteilt, die nachher mit der Hauptfarbe übermalt werden soll. Die Zahlen sind natürlich wild auf der Spielfläche verteilt und so muss also überlegt werden, wo ich diese Farbe haben will, damit ich danach mit dem Deckton drübergehen kann, noch genug Züge übrig habe und mich nicht in eine Ecke manövriere, denn ziehen darf ich nur vertikal oder horizontal. Das Prinzip ist in den ersten 30 Rätseln noch relativ einfach, nachher muss aber ziemlich viel rumprobiert werden. Ja, rumprobiert, denn viele Rätsel löste ich dann eher durch Zufall, nachdem ich die Farben planlos auf dem Bildschirm verteilte. Der “Aaaah”-Effekt belohnte das dann aber trotzdem. Sicherlich gibt es Leute da draußen, die “den Blick” haben, das auch ohne herumexperimentieren zu lösen, mir hat’s für Zwischendurch aber auch so gelangt.
»Bicolor« ist sicherlich nicht der spannendste der drölftausend Puzzler im AppStore, konnte mich aber für eine längere Autofahrt durchaus unterhalten, ist seine 0,99 Cent durchaus wert und nervt nicht wie andere mit In-App-Purchases – ja ich schaue zu dir Dots! Dazu hat es einen wirklich netten Umfang und ein schönes Designkonzept.
(Wer’s jetzt immer noch nicht geschnallt hat – ich hätte es vermutlich auch nicht – darf sich den Trailer angucken:)