Seit Mitte letzter Woche können »Borderlands 2«-Spieler sich mit dem sechsten spielbaren Charakter »Krieg« durch das Ödland von Pandora schlachten und… Ich liebe es!!! Ich habe ohne Untertreibung meine offizielle Lieblingsklasse für 2K’s Ballerspiel gefunden. Mit Gaige und (anders als Ralf) Axton konnte ich nie so richtig viel anfangen. Ich beschwöre einfach nicht so gerne kleine Helfer und/oder Türmchen, um was von der Action abzugeben. Mit der Sirene bin ich auch nie so richtig warm geworden und der Gunzerker war mir auf Dauer zu eintönig, obwohl als Zweitcharakter zum Dampfablassen sehr lustig. Im Endeffekt siegte meine Liebe für Meuchelmörderklassen in Rollenspielen, Stealth und Aliens und ich bin bei Zer0 gelandet (Was die ‘Aliens’ angeht: Ich meine, guckt euch die Körperproportionen an und außerdem hat er VIER Finger an jeder Hand!). Ich weiß auch, dass das eine etwas unpopuläre Entscheidung bei der Klassenwahl war, oder wie schrieb Ralf letztens noch? „Zero sieht aus wie ne Wurst und spielt sich auch so“? Lass ihn aussehen wie er will, ich hatte Spaß! Jeder kann Gegner über den Haufen ballern, die teilweise in einer anderen Dimension feststecken oder ein Geschütztürmchen in die Landschaft setzen, aber um auf riesige Entfernung ein ganzes Banditenlager mit dem Scharfschützengewehr leer zu räumen oder zig von denen ungesehen zu erdolchen braucht es eben doch ein Quentchen mehr Stil und Skill. Pöh!
Krieg verhält sich dazu wie Motörhead zu Mozart. Das Spiel gewordene Äquivalent zu einem vernarbten, ungewaschenen Rocker der ganz hinten im Bus sitzt und sich selbst davon erzählt, wie er mal Jesus in einer Schüssel Schokopudding gesehen hat! Scheiß auf Skilllevel, Gesundheitsbalken, wieviele Gegner und welches Equipment! Reingehen, mit der Axt drauf zimmern, irgendwas wird schon umfallen oder explodieren… MUahAhAHARRrR!!! Tatsächlich ist es sogar sehr rat- und heilsam für den maskierten Psychopathen und dessen Spieler, sich konstant relativ nah am eigenen Ableben zu befinden, denn je niedriger die eigenen Hitpoints, desto höher der ausgeteilte Schaden und desto kürzer die Aufladezeit für seinen Actionskill: Die Buzz Axe Rampage. Krieg verfällt in Raserei, kreischt unzusammenhängendes Zeug von wegen „Nipple Salad“ und beginnt mit seiner Kettenaxt auf den Gegner einzuhacken, während sich seine Gesundheit konstant regeneriert. Aufgemotzt wird der Spaß noch dadurch, dass man sich und andere entweder in Brand setzt, sich selbst in die Luft sprengt oder Gegnermassen in einer Kettenreaktion elementarer, wer hätte es gedacht, Explosionen dahin gerafft werden.
Krieg ist allerdings kein ‘normaler’ Psycho. Er ist einer unterirdischen Forschungseinrichtung entkommen, wo jemand mit ihm diverse Experimente durchgeführt hat, was wohl seine Langlebigkeit erklärt. Außerdem kann er sich nur noch daran erinnern, dass er früher mal einer von den Guten war, was darin resultiert, dass er eine sehr lebhafte innere Stimme hat, genauer gesagt in seinem Kopf, die ihn instruiert, die Schwachen zu verteidigen und die zu zerfetzen die es verdient haben. Gerade die Dialoge zwischen Krieg und seiner inneren Stimme sind aus meiner Sicht die witzigsten aller Charaktersprüche, die man so während des Spielens hört. Außerdem ist es ziemlich cool und adrenalintreibend, wenn während einer Rampage so viel an Effekten und Explosionen auf dem Schirm stattfindet und man danach irgendwann wieder klar wird und überall tote Gegner verstreut liegen. Gerade wenn man einen oder zwei Skilltrees ausgebaut hat, sieht man gerade eben so, wo die Gegner sind und ob man gegen Wände läuft. Da ich nicht ansatzweise soviel Zeit in »Borderlands 2« investiert habe wie Ralf (um die 60 Stunden), habe ich jetzt den perfekten Grund gefunden, um mich nochmal durchzumetzeln. Well done, Gearbox!! Das folgende Video ist übrigens eine ziemlich genaue visuelle Entsprechung dessen, wie es in Kriegs Kopf aussehen muss und worauf man sich einlässt, wenn man ihn spielt. Erklärt Krieg, wie ich finde, sogar noch ein bisschen besser, als der offizielle Charaktertrailer. Have fun, kids!
httpv://youtu.be/GZyNBK6M6BQ