Ein herrenloser Samurai, ein Ronin, reist durch eine ungewöhnliche Welt. Er war einst ein großer Krieger, brachte Krieg und Zerstörung. Doch eines Tages tauscht er sein Katana gegen einen einfachen Pinsel und streift seitdem einsam von Dorf zu Dorf. Die Menschen fürchten sich vor ihm, doch auf einer Lichtung trifft unser namenloser Held ein einzigartiges Mädchen – Aiko. Sie lernen sich kennen. Verlieben sich. Doch eine bösartige, übermenschliche Macht trennt die beiden. So muss sich unser Held auf den Weg machen, seine große Liebe wiederzufinden.
Die Geschichte erscheint gewöhnlich. Doch sie erzählt nur eine Ebene. Eine gezeichnete Ebene. Unser namenloser Ronin wurde mit Stift und Papier von Comiczeichner Adam erschaffen. Dieser erzählt und lenkt seine Geschichte. Doch zum Schluss ist es eine gemeinsame Reise durch Gefühle und Erinnerungen.
Eine Welt aus Tinte
»Inked« ist ein Puzzle-Platformer, der von dem kroatischen Indie-Studio Somnium Games entwickelt wurde. Besonders auffällig ist das Design des Spiels, das an Doodle-Zeichnungen erinnert. So lenken wir unseren kleinen Helden durch eine mit Tinte gezeichnete 2D-Welt, die erst immer wieder weiter gezeichnet und erzählt werden muss. In diesen Situationen sehen wir auch Adams 3D-Hand, wie sie über das Papier gleitet und neue Dinge und Landschaften der Welt hinzufügt. Dies gibt dem Spiel ein außergewöhnliches Spielgefühl und ungewöhnliche Ebene. Begleitet werden wir dabei von einem unsichtbaren Erzähler, der die Geschichte des Ronins in Worte fasst, da dieser selbst nicht sprechen kann.
Geometrie ist die Lösung
Das Gameplay selbst ist einfach, aber schön gemacht. So steuern wir den Ronin durch die gezeichnete Welt und treffen immer wieder auf Hindernisse, die mithilfe von geometrischen Formen gelöst werden müssen. Diese zeichnet sich der Held einfach mit seinem Pinsel selbst. Zur Verfügung stehen im dabei eine begrenzte Anzahl Tintenklekse in unterschiedlichen Farben. Bestimmte Tintenfarben können dabei nur spezielle Formen erscheinen lassen. Die verfügbaren Formen werden bei einem Klick auf die Klekse im unteren linken Bildschirmrand angezeigt, jedoch können sie auch schnell mit den Zahlentasten ausgewählt werden. Das ist auch nötig, da einige Rätsel Schnelligkeit bedürfen. So entstehen mithilfe von räumlichen geometrischen Figuren, wie beispielsweise Würfel, Kugeln und Quadern, Brücken und Gewichte für Hebel. Insgesamt sind die Rätsel vielfältig und in vielen Fällen sowohl gut als auch kreativ durchdacht. An ein, zwei Stellen waren die Rätsel jedoch sehr knifflig, da das geforderte Vorgehen nicht selbsterklärend war. Manchmal scheiterte es auch an einer furchtbaren Steuerung.
Neben den liebevollen Zeichnungen hat das Spiel auch musikalisch einiges zu bieten. So dominieren in der instrumentalen Hintergrundmusik häufig die Streicher, die zu dem ruhigen Spiel passen und nicht störend wirken. Kommen in einigen Situationen noch ein paar Trommeln hinzu, bekommt das Spiel einen fast epischen Ton. Hinzu kommt die ruhige Stimme des Erzählers.
Fazit
Ich kann »Inked « allen Indiespiele-Freunden nur ans Herz legen, die eine wunderschöne, traurige Geschichte in ungewöhnlichen Bildern erzählt bekommen möchten und Spaß an cleveren, fantasievollen Rätseln und Geschicklichkeitstest haben – und ein wenig frustresistent sind. Wer das Spiel erst einmal antesten möchte, kann sich auf Steam eine kostenlose Demo herunterladen.
httpv://www.youtube.com/watch?v=U-OCGpmMIQw