An vielen Geburtstagen gibt es früher oder später den etwas merkwürdigen Moment, an dem ein Partygast mit maximal durchschnittlichen lyrischen Fähigkeiten das Glas erhebt und ein selbst verfasstes Werk zum Besten gibt.
Auch für diese fragwürdige Rolle war ich mir wieder mal nicht zu schade und habe anlässlich unseres zweiten Jahrestages ein Gedicht zu dem Thema „Mein Lieblingsspiel“ verfasst.
Ode an das SCUMM™
Oh du Liebe meiner frühen Jugend,
entfesseltest in mir eine ganz besondere Tugend.
Spielte ich ein Videospiel, dann warst du da,
schon in frühen Jahren auf dem ersten Amiga.
Baute ich das skolarische Gerät,
verkaufte modische Lederjacken,
suchte einen Yeti namens Bruno,
du warst wirklich nie zu spät.
Galt es beim Gral zuzupacken,
schloss ich eine Spielehe mit dir – frei nach Göttin Juno.
Wusste ich als Spieler mal nicht weiter,
benutzte ich das Buch der Witze mit dem Reißwolf und war heiter.
Kostümiert in einer amerikanischen Tentakelflagge – das war schick,
auch bei Sonnen- Mond- und Weltstein machte es stets klick.
Viel Humor und Gelächter.
Knackige Rätsel verschafften Dir schnell Ruhm,
durchs Schilfrohr mit dem Sarg zum Voodooverfechter,
echte Piraten werben für LOOM.
Mit der Macht von Imperativen dachte ich „Hey, Open world!“
und versuchte: „Benutze Edna mit Kettensäge“ – unerhört!
Oft war ich für dich nur ein kleiner Wicht,
sprachst zu mir unverblümt: „Das klappt so nicht.“
Was bist du? Rostig, staubig, alt?
Dank ScummVM lässt mich das kalt.
Bleib dir treu, so bist du schick.
Coole Menschen spielen sofort „The Dig“.
Das orangene Zockwerk feiert sein Jubiläum Nummer Zwei
und mit dir, geliebte Engine bleib’ ich voll dabei.
Oh Script Creation Utility for Maniac Mansion
Du enthältst all meine Lieblingsspiele.
Bist eine großartige Errungenschaft für nerdige Menschen,
und wirst es immer sein. Für mindestens noch mal genau so viele.
Rede mit: Leserschaft