httpv://www.youtube.com/watch?v=E0ErE4l1EKM
’nuff said.
Weihnachten 1995 bei meinen Großeltern. Tiefstes Sauerland, überall Schnee. Der riesige Tannenbaum mit dem stilvollen beigen Baumschmuck, den ich immer so mochte. Ich war 8 Jahre alt und so unschuldig, dass ich mir niemals hätte erträumen können, was mich an diesem Abend erwarten sollte. Bis ich mein erstes Päckchen auspackte und einen Bauklotz meiner Zukunft in den Händen hielt – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Das Beste: Mein Game Boy war grün, irgendwie passend zum Fest. Und am liebsten hätte ich direkt damit gespielt, wie das für Kinder an Weihnachten so üblich ist. Pustekuchen: Mein Vater hat sich mein neues Spielzeug samt Mickey’s Dangerous Chase, Tetris, Super Mario Land und The Legend of Zelda: Link’s Awakening direkt unter den Nagel gerissen und stundenlang (na gut, es war wohl etwa eine Stunde) damit gespielt. Sehr wahrscheinlich hätte meine Mutter meinem Vater auf die Finger gehauen, wenn er sich eine Konsole für seinen eigenen Spaß gekauft hätte. Aber hey, immerhin durfte ich über die Schulter gucken und meine ersten eigenen Spiele bestaunen.
Als ich endlich an der Reihe war, musste ich natürlich alle vier Titel in der Kurzversion anspielen um schnell zu bemerken, dass mich Tetris im Kindesalter noch kalt ließ, mir die Bulldoggen in Mickey’s Dangerous Chase mächtig auf den Zeiger gingen und man in Super Mario Land nie gewinnen konnte. Die kleine Cartridge mit dem Windfisch hingegen konnte mich von der ersten Sekunde an bezaubern. Besonders das Opening (siehe oben) hat sich direkt in mein Ohr, Auge und Herz gebrannt. Und auch die isometrische Ansicht und die einfache Steuerung des Spiels konnten mir sofort gefallen. Das einzige Problem: In meinen jungen Jahren fehlte es mir deutlich an Erfahrung mit Videospielen – und so hielt ich mich lange Wochen nur im Startdorf Cocolint auf, redete mit den Bewohnern und wechselte Bildschirme, um das abgehackte Gras neu wachsen zu sehen. Ich bin ehrlich zu euch: Ich war schlichtweg zu doof, das Schwert und den ersten Dungeon zu finden.
Ob mich The Legend of Zelda: Link’s Awakening geprägt hat? Hell Yes! Es hat mich zu der Art von Videospielerin gemacht, die ich heute bin: Aufgrund meiner so wundervollen Game Boy-Vergangenheit, greife ich immer wieder gern zur mobilen Konsole und kann nicht verstehen, warum Handhelds so unterschätzt werden. Links Abenteuer hat mir außerdem gezeigt, dass Grafik für mich immer zweitrangig war und zweitrangig bleiben wird. Welches Game beweist uns eindrucksvoller, dass Spielmechanik, Story und Charakterstärke die wirklich tiefgreifenden Elemente in Videospielen sind? Richtig. Link’s Awakening ist eine einzigartig zeitlose Schönheit, die ich immer und immer wieder spielen kann und die signifikant zu meinem Herzschlag beiträgt.