Vor wenigen Tagen überraschten uns die Bethesda Entwickler auf der diesjährigen E3 mit einer Nachricht, auf die alle Liebhaber der Fallout Reihe gewartet haben: »Fallout 4« wird noch dieses Jahr erscheinen. Und zwar genauer gesagt am 10. November 2015. Also nur noch gut 140 mal schlafen bis es wieder postapokalyptisch wird. Nun muss man dazu sagen, dass Fallout 3 mein absolutes Lieblingsspiel ist und ich nur Menschen, die mir wirklich sehr nahe stehen, gestehe, wie viele hundert Spielstunden ich tatsächlich im Ödland von Washington D.C. verbracht habe. Dementsprechend fiel auch meine Begeisterung ob der Ankündigung eines neuen Fallout-Teils aus. Nachdem ich mir neben dem Trailer und einem Video zum Gameplay noch die gesamte Präsentation von Bethesda auf der E3 angeschaut habe, bin ich regelrecht euphorisch.
Als Kulisse für »Fallout 4« dient die amerikanische Ostküstenstadt Boston, in der Entwickler Todd Howard eine faszinierende Mischung aus amerikanischer Geschichte und High Tech sieht. Beides passt hervorragend zur Fallout-Reihe, die immer wieder mit viel schwarzem Humor auf das Amerika nach dem zweiten Weltkrieg anspielt, in dem die Menschen viel Wert auf konservative Werte legten, während gleichzeitig der technische Fortschritt stark voranschritt – und den Menschen teilweise große Angst einjagte.
Die Anfangsszenen des Spiels zeigen den Protagonisten glücklich mit seiner Familie in einer Welt ohne schwere radioaktive Verstrahlung. Nun ja, jedenfalls bis die Atombomben einschlagen. Bereits in der nächsten Szene wird ein Rätsel, auf dessen Lösung ich sehr gespannt bin, aufgegeben – denn der Protagonist tritt 200 Jahre später aus der Vault 111, in der er sich wohl seit dem nuklearen Schlag versteckt hielt. Ohne einen Tag gealtert zu sein. Nach dieser Verwirrung gibt es allerdings auch die erste freudige Entdeckung: Dogmeat! Der treue, vierbeinige Begleiter wird uns auch dieses Mal wieder auf Schritt und Tritt folgen und uns mit seinen Skills auch ansonsten recht nützlich sein.
Selbstverständlich wird es auch spielerische Neuerungen geben. So bringen die Entwickler mit der Möglichkeit zum Bau von Gebäuden und Siedlungen, die Einfluss auf das Leben im Ödland nehmen, eine neue strategische Komponente mit ins Spiel. Darüber hinaus sind die Anpassung von Aussehen, Waffen und Rüstungen noch individueller und die Spielwelt noch gigantischer geworden. Ebenso scheinen Gespräche und Quests noch mehr Handlungsspielraum zu bieten, als es in den vorherigen Teilen schon der Fall war.
In den Grundzügen sehen Gameplay und graphische Gestaltung allerdings noch genauso aus wie man es von »Fallout 3« und »Fallout New Vegas« bereits kennt. Es gibt immer noch die Möglichkeit, zwischen First- und Third-Person Perspektive zu wechseln und auch den V.A.T.S. Modus, der es einem erlaubt, im Kampf einzelne Körperteile des Gegners in Zeitlupe anzuvisieren, wird es weiterhin geben. Die Gegner in »Fallout 4 «sind größtenteils alte Bekannte wie die Maulwurfsratte und die Todeskralle, jedoch wurde auch hier das Design überarbeitet und natürlich kann man auch einige neue Monster und Psychopathen erwarten.
Die graphische Gestaltung von Fallout hat im Gegensatz zum Gameplay leider schon immer recht harsche Kritik empfangen. Okay, ja, es gibt Spiele mit schönerer, geschmeidigerer Graphik. Man muss sich dabei allerdings auch immer die überwältigende Größe der Spielwelt vor Augen halten. Eine Spielwelt, die für mich vor allem mit einer unfassbar gute Atmosphäre und großartigem Postapokalypse-Feeling überzeugt, darf auch an ein paar Ecken weniger hübsch im Detail sein. Es sind immerhin Atombomben auf die Welt gefallen, da passt eine Assassin’s Creed Graphik nicht besonders gut rein. Fehlende Detailverliebtheit kann man den Entwicklern jedoch nicht vorwerfen. Ich bin mir sicher, dass auch diesmal wieder viele interessante und liebevoll gestaltete Geschichten und Eastereggs auf den Spieler warten und ich freue mich darauf, sie zu entdecken.
Stellt also früh genug die Nuka Cola kalt und lasst euch das vielleicht beste RPG des Jahres, das für PC, Xbox One und Playstation 4 erscheinen wird, nicht entgehen.
Denn Krieg, Krieg bleibt immer gleich.
Gastautorin: Veronica Zockt äußerst emotional und streamt diese Ausbrüche manchmal auf twitch.tv/snow_one. Erzählt jedem, der es nicht hören will, dass Fallout 3 ihr Leben verändert hat. Besitzt eine Xbox360, hat ihrem Freund seine PS3 abgeschwatzt und versucht dasselbe nun mit seiner PS4. Manchmal twittert sie als @khaleesibitches auch über Spiele, meistens allerdings nur völligen Humbug.