Die Gebrüder Mario verschlägt es mal wieder auf Nintendos Handheld, und zwar erneut im klassischen Sidescrolling-Gewand. Bowsers Kinder haben Prinzessin Peach entführt und der rot-bemützte Klempner will sie natürlich zurück. Dieses Mal macht der Italiener mit dem Schnurrbart einen auf Onkel Dagobert und setzt sich das Sammeln aller Münzen als oberstes Ziel.
Dabei mischt »New Super Mario Bros. 2« viele bekannte Konzepte aus dem Mario-Universum und streut ein paar neue oben drauf. Bowsers Fluggerät und seine Kumpanen kennen wir aus »Super Mario World«, den Waschbärenanzug aus »Super Mario Bros. 3«, der Unbesiegbarkeits-Anzug (Super Guide) aus »Super Mario 3D Land« (Review) und natürlich ganz viele Elemente aus den letzten »New Super Mario Bros.« für 3DS bzw. die Wii. Neue Features zielen ganz besonders auf das Sammeln von Münzen ab, denn darauf liegt bei »New Super Mario Bros. 2« das Hauptaugenmerk, was einen ein ständig mitlaufender Zähler auch nie vergessen lässt.
Ganz neu ist ein Item, mit dem Marios Kopf sich in einen Münz-spuckenden Block verwandelt, der so lange Münzen fallen lässt, bis er mit einem Gegner kollidiert. Findet Mario die seltene Goldblume, verwandelt er sich in Midas und alles was er berührt, sorry, alles, was er abschießt, verwandelt sich in Gold. Man könnte denken, vor lauter Gold vergesse Mario fast seine eigentliche Aufgabe, nämlich die Prinzessin zu retten.
Damit die Jagd nach dem Gold auch einen tieferen Sinn hat, können Spieler sich natürlich mit anderen messen und ihre Highscores mit ihren Freunden vergleichen. Außerdem können zwei Spieler via WLAN als Mario und Luigi gegeneinander antreten (man spielt eigentlich miteinander, wäre da am Ende nicht wieder der Münz-Zähler, der anzeigt, wer von beiden mehr gesammelt hat) und die Level gemeinsam absolvieren. Im Münzrausch-Modus gilt es, mit nur einem Leben über drei Level so viele Münzen wie möglich anzuhäufen, über Streetpass kann man seine Leistungen mit denen anderer Spieler vergleichen.
»New Super Mario Bros. 2« wirkt auf den ersten Blick wie eine Fortsetzung ohne große Neuerungen. Die Charaktere, die Welten, nichts davon sieht wirklich neu aus. Dennoch bietet Marios neustes Abenteuer für eine Fortsetzung einen Haufen neuer Ideen, neue Anzüge und neue Challenges. Und wenn wir ganz ehrlich sind: von guten Dingen darf es ruhig immer mehr geben. Worüber man nicht so leicht hinwegsehen kann, das ist der viel zu leichte Schwierigkeitsgrad und die Spieldauer – eine Woche lang jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit in der U-Bahn gespielt und man hat Marios Abenteuer durch. Natürlich hat man dann vieles verpasst und wie so oft kann man viel mehr Zeit reinstecken, wenn man möchte. Bleibt noch der Kritikpunkt der Schwierigkeit: das ist nicht durchweg so, manche Level sind ein bisschen schwieriger und an zwei Stellen ist man dankbar für den Unbesiegbarkeitsanzug , viele Level sind aber leider auch so leicht, dass man durchrennen kann und beim ersten Versuch direkt die Zielfahne erreicht.
Mein 6-Jähriges Ich würde sein Super Mario Land in die Ecke schmeißen und mir »New Super Mario Bros. 2« aus den Händen reißen, keine Frage. Schon allein, weil es nicht so schwer ist. Für die jüngeren Spieler ist das Game vermutlich perfekt ausbalanciert, alte Mario-Hasen wie ich wünschen sich dann doch einen höheren Schwierigkeitsgrad. Aber allen kann man es sowieso nie recht machen.
Unterm Strich bleibt ein Spiel, das eine solide Fortsetzung, ein gutes Mario-Game, der ideale Einstieg für jüngere Mario-Neulinge und ein perfekter Zeitvertreib für die 20 Minuten morgens in der Bahn ist. Und wenn ihr Sammler seid, wird euch die Eine-Millionen-Münzen-Challenge ausreichend lange beschäftigen können.
Klasse Review :)
Mal interessehalber. Hast du morgens in der U-bahn den 3D-Effekt an? Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass das abseits des heimischen Sofas funktioniert.
Und wie ist der 3D-Effekt bei dem Spiel überhaupt?
@mowlthrow: Danke :)
@Aladdin: man kann den 3D-Effekt ja stufenlos regeln, ich spiele immer mit sehr wenig 3D, weil ich das generell nicht mag. In der U-Bahn hab ich den 3DS genauso eingestellt wie sonst auch. Da bewegt man sich ja nicht, ist also kaum ein Unterschied zum Sofa. Der 3D-Effekt ist subtil, es geht auch komplett ohne, Vorder- und Hintergrund heben sich einfach stärker voneinander ab, wenn man 3D einschaltet, mehr nicht.
Toller Artikel. Gefällt mir.