Es ist diese Zeit des Jahres: Wir wischen die dicke Staubschicht von den Type O Negative-CDs und Grabbeltisch-Horror-DVDs, mampfen diese lustigen Gummi-Fledermäuse mit diesen Lakritz-Flügeln und schwingen mit einem irren Grinsen das am wenigsten stumpfe Brotmesser, um einem arglosen Kürbis eine Fresse in selbige zu schnitzen und aus seinen Innereien ein schmackhaftes Süppchen zu kochen. Ja, Halloween naht in großen Schritten und was würde neben all dem anderen Gedöns das Spielerherz da nicht mehr erfreuen als ein knallhartes Horrorspiel? Man hört ja allerorten, dass das frisch erschienene Resident Evil 6 für alles mögliche geeignet ist, nur nicht zum Gruseln. Ich dagegen schwitze gerade Blut und Wasser angesichts vieler Aliens und wenig Spielgeld in XCOM: Enemy Unknown und bibbere Stoßgebete, dass mein Team den nächsten Einsatz überleben möge. So könnte man Survival Horror auch definieren.
Game Development
Im eher klassischen Sinn des Genrebegriffs geht es bei Outlast zur Sache. Der Trailer lässt einem den Atem gefrieren und nimmt einem das Blut und erinnert mich spontan an das gute alte Condemned. Das Entwicklungsteam Red Barrels Games liest sich wie eine Superband, haben die Jungs doch in ihrer bisherigen Karriere an Hochkarätern wie Prince of Persia: Sands of Time, Uncharted oder Splinter Cell gearbeitet. Wir sind also gespannt, bis Halloween wird es damit jedoch nix mehr, vielmehr soll das Grauen im Sommer 2013 via Steam losgehen.
httpv://www.youtube.com/watch?v=r6UksN1Pwz0
Was jedoch pünktlich am 31. Oktober kommen wird, ist ein Sleeping Dogs-DLC namens Nightmare in Northpoint, der uns Zombies bringen wird. Wow, schnarch, da war ja mal wieder jemand mächtig kreativ. Aber der Trailer sieht dann doch recht funky und atmosphärisch aus und gibt der ausgelutschten Zombie-Idee zumindest einen kleinen Twist.
httpv://www.youtube.com/watch?v=_uGFrFgf2MI
Eine Gruselgeschichte aus der Kickstarter-Hölle erreicht uns mit dem rundenbasierten Horrorspiel Haunts: The Manse Macabre. Seit ein paar Monaten erfolgreich finanziert mit immerhin über 28.000 Dollar, meldete nun Projekt-Manager Rick Dakan, dass ihm alle Programmierer davon gelaufen seien – das Spiel muss wahrhaftig grauenerregend sein. Aktueller Stand ist also, dass das Spiel womöglich nie fertiggestellt wird und die lieben Kickstarter-Backer mit ihren Geldscheinen lieber ein großes Lagerfeuer angezündet hätten, um das wir uns alle herumgesetzt und spooky Geschichten erzählt hätten. Aber hey – so läuft es eben bei Kickstarter, Garantien gibt es keine, und dass ein Projekt auch mal platzen kann, ist ja allen Beteiligten bewusst… oder?
Totgesagte leben länger: Xbox 360
Viel tut sich aktuell um den beliebten Konsolen-Opa und nichts davon hat etwas mit einem Nachfolger zu tun. Im Gegenteil: Der Escapist berichtet, dass mittlerweile 70 Millionen Einheiten von ZwOs Lieblings-Daddelbox vertickt wurden und damit die PS3 mit 10% weniger verkauften Einheiten wohl für diese Konsolengeneration endgültig das Schlusslicht bildet. Und das, obwohl sie immer die besseren und spannenderen, experimentelleren Exklusivtitel hatte. Tja, life sucks.
Aber es geht hier ja um die 360 und so nach und nach verteilt sich das neue Dashboard-Update, das mal wieder davon ablenken soll, dass es sich hier um eine Spielkonsole handelt. Es kommt der Internet Explorer (schnarch!), was die Einstellung der Twitter- und Facebook-Apps nach sich ziehen wird (wayne?), aber die Einführung von Xbox Music als direkter Konkurrent zu Spotify & Co. klingt für mich doch recht spannend, soll der Musik-Katalog doch satte und bislang unerhörte (sic!) 30 Millionen Titel mit sich bringen. Ich selbst habe das Dashboard-Update noch nicht, aber bis zum 26. Oktober sollen alle damit versorgt sein. Das eine Promo-Bild auf der Xbox-Website ist übrigens auch sehr halloween-kompatibel:
Und sonst so?
Apropos versorgt sein: Wer in Besitz eines halbwegs lauffähigen PC ist, kriegt bei GOG noch für ein paar Tage einen großen Teil des Interplay-Katalogs. Mir persönlich fehlen da ein paar Lieblinge wie The Lost Vikings, Blackthorne oder die Star Trek-Adventures, aber man kann ja nicht alles haben. Ach ja, und Mac-Games findet man da inzwischen auch. Was jetzt keine Bomben-Nachricht ist, denn alte DOS-Spiele in die passende DosBox-Version zu wrappen, ist jetzt auch nicht so das Hexenwerk. Aber allein dass nicht mehr alles nur als selbstentpackende .exe-Datei zum Download angeboten wird, was einem Mac-User das Leben nur unnötig schwer macht, ist schon mal ein guter Anfang.
Bleibt mir nur noch, euch ein schaurig-schönes Halloween zu wünschen, passt auf eure Herzschrittmacher auf und wenn alle Stricken reißen: Das hier ist alles sowieso nicht real.