Hinweis: Dies ist kein gesponserter oder bezahlter Artikel, sondern ein ganz normaler Produkttest, bei dem wir die Hardware zur Verfügung gestellt bekommen haben.
Kennt ihr das? In der Anleitung eures Routers steht genau beschrieben, wo ihr ihn für den besten WLAN-Empfang aufstellen sollt, leider könnt ihr an der Architektur eurer Wohnung nun auch nichts mehr ändern und LAN-Kabel quer durch die Wohnung legen will ja auch niemand. Jetzt steht mein Router zum Glück im Wohnzimmer, wo auch Fernseher und Konsolen stehen, dennoch nervt es, im Arbeitszimmer überhaupt keinen Empfang mehr zu haben. Da sitze ich mit dem Notebook und arb… spiele und da steht tatsächlich auch noch ein zweiter TV mit einer “alten” Xbox. Mal im Bett Twitter auf dem Handy checken geht auch meistens nicht. Jaja, first world problems und so. Kurzfristig sollte ein günstiger WLAN-Repeater Abhilfe verschaffen, was tatsächlich auch etwas brachte. Trotzdem geht es noch besser.
Das Stichwort heißt PowerLAN, Internet über die Steckdose. In verschiedenen Werbeprospekten habe ich das immer wieder gesehen, war aber ehrlich gesagt skeptisch. Das Prinzip ist eigentlich recht simpel. Im Gegensatz zum WLAN-Repeater, der ein Signal auffängt und verstärkt wieder ausgibt, um die Reichweite zu erhöhen, braucht man bei PowerLAN nicht eins, sondern zwei zusätzliche Geräte; einen Sender und einen (oder mehrere) Empfänger. Der Vorteil hierbei ist, dass die Empfängermodule überall den vollen Empfang haben, da das Signal direkt aus der Steckdose kommt, in der sie eingesteckt sind. Ich darf hier mal kurz Wikipedia zitieren:
“Das Datensignal vom angeschlossenen Endgerät wird vom sendenden Adapter im Hochfrequenzbereich (in der Regel zwischen 2 MHz und 68 MHz) auf die Stromleitung moduliert und vom empfangenden Adapter wieder demoduliert. Aus der Sicht des Stromnetzes sind Powerlan-Signale winzige Störungen, welche innerhalb der Toleranzgrenzen liegen und somit für das Stromnetz unschädlich bleiben.[6] Vom Funktionsprinzip her sind PowerLAN-Adapter demnach Modems.”
Es wird also ein Gerät direkt neben dem Router eingesteckt und mit einem LAN-Kabel mit dem Router verbunden. Dieses Gerät moduliert dann das Signal auf die Stromleitung, das dann quasi verlustfrei an jeder anderen Steckdose vom Adapter wieder demoduliert werden kann. Wo ein WLAN-Signal bei Heimroutern schon nach wenigen Metern erheblich schwächer wird, spielt hier die Entfernung kaum eine Rolle. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Adapter oft wieder über LAN-Anschlüsse verfügen. Das gibt es zwar auch bei WLAN-Repeatern, das bringt mir da allerdings wenig, wenn ich den Repeater auf halber Strecke im Flur anschließen muss – da wo ich den Anschluss bräuchte, hat er ja keinen Empfang mehr.
Getestet habe ich nun das »Devolo dLAN 1200+ WiFi ac Powerlan Adapter Starter Kit«, bestehend aus einem “Sender” und einem Empfänger-Adapter. Besonders interessant für Hausbesitzer oder einfach alle, die über mehrere Etagen verfügen – man kann die Empfänger einzeln nachkaufen und natürlich mehrere gleichzeitig nutzen. Der Devolo dLAN 1200+ liefert – wieder Name sagt – “bis zu” 1200 Mbit/s über die Stromleitung. Der Adapter verfügt über zwei LAN-Anschlüsse und ist gleichzeitig ein WLAN-Accesspoint, sprich, ich habe im Arbeitszimmer gleich starken WLAN-Empfang wie direkt neben dem Router. So zumindest die Theorie.
Die Einrichtung ist recht einfach und nahezu narrensicher würde ich sagen. Ich hab ein paar Anläufe gebraucht, aber nach ein paar Minuten lief alles. Man kann sich hier ein zweites WLAN erstellen, aber auch das bestehende “klonen”, so dass das Smartphone (zum Beispiel) sich einfach immer mit dem stärkeren Netz connected. Im Grunde muss man die Geräte nur einstecken, zum Synchronisieren zwei Tasten drücken und schon kann man loslegen. Begleitend gibt es übrigens noch eine App, mit der man sein Heimnetz verwalten kann. Die konnte ich aber nicht nutzen, weil man dazu im Router ein paar Ports freischalten muss, was bei meinem Unitymedia-Ding (anscheinend) gar nicht ging.
Ich bin kein professioneller Hardware-Tester und habe demzufolge auch keine ausführlichen Testreihen gemacht, die meisten Ergebnisse sind einfach “nach Gefühl” und das war gut. Schnelle, leichte Einrichtung, gutes, stabiles Internet an Orten, wo vorher keins war und natürlich auch vernünftiges WLAN. Bei dem habe ich tatsächlich einen vorher/nachher-Test gemacht.
Die Geschwindigkeit ist höher (beides gleichzeitig am selben Ort mit demselben Gerät getestet), viel wichtiger für mich ist aber, dass das Signal immer da ist, wo ich sonst ganz oft überhaupt keinen Empfang habe. Wer wie ich immer Probleme mit dem WLAN hat oder vielleicht seine Konsole oder den PC weiter entfernt vom Router anschließen möchte (das aktuelle Update für Quantum Break hat 27GB, das will man nicht mit schlechtem WLAN-Empfang laden müssen), sollte die PowerLAN-Technologie mal ausprobieren.
Ich hatte zum Testen das devolo 1200+ Starter Kit (Amazon-Link), das mit 160 Euro nicht ganz günstig ist, es gibt aber auch Alternativen für kleineres Budget.
Das ist ja mal ein gutes Teil. Obwohl 160 € sind wirklich kein Pappenstiel.
Momentan benutzen wir die berühmten Repeater und das funktioniert ganz gut.
Aber WLan im Garten wäre ja auch was Feines… :)
Was natürlich auch geht, ist: einen Hochleistungs-Accesspoint am Router anzuschließen, z.B. von Ubiquiti. Da hast du ohne Hindernisse gut 150m Reichweite und auch durch Wände geht es besser durch, als bei den billigen Routern, die man beim Internetprovider kostenlos dazu bekommt.
Mhmm, klingt so, als wäre es einen Versuch wert. Wenn auch einen teuren Versuch. :D
Seit ein paar Monaten habe ich nämlich eine 100 Mbit Leitung, doch dafür kommt teilweise doch kläglich wenig für an. Das ist dann immer ein wenig frustrierend. :/