Ihr hattet nach Spielen wie »Cookie Clicker« oder dem Monster-Clicker im Steam Summer Sale 2015 noch einen funktionierenden Zeigefinger und wollt das ändern? Dann solltet ihr euch »Hatch and Slay« einmal genauer ansehen!
»Hatch and Slay« ist, wie der Name erahnen lässt, ein Hack-and-Slay-Spiel im 2D-Cartoonstil und für PC, iOS und Android erhältlich. Als Echsenwesen haut, sticht und schlägt sich der Spieler durch einen steinzeitlich anmutenden Urwald. Dabei wird man in stetig anwachsenden Wellen von anderen Echsen, Vögeln und Riesenwürmern attakiert. Die Geschichte selbst ist völlig nebensächlich und wird auch nicht groß thematisiert. So muss sich der Protagonist lediglich vom Startpunkt zu seinem Heimatort durchschlagen. Insgesamt gilt es, 10 Level zu meistern, die vom Schwierigkeitsgrad immer herausfordernder werden. Um der wachsenden Zahl an Gegnern Herr zu werden, werden dem Spieler noch vier überlebenswichtige Fähigkeiten an die Hand gegeben, die im Laufe der Zeit freigeschaltet werden: ein Rundumschlag, ein Kriegsschrei, eine Heilaura und ein alles zerstörendes Erdbeben. Zudem kann er während des Kampfes Eier einsammeln, in denen sich Gegenstände befinden. Neben Waffen und Rüstungen, die die eigenen Zustandswerte verbessern, findet man so auch neue Schuppenfarben und Haarkämme, um seine Echse zu individualisieren.
Das fünfköpfige Indiegame-Studio Myrolit Studios aus Berlin möchte mit seinem Hack-and-Slay-Titel den Einstieg in ihr Myrolit-Universum bieten, das den roten Faden für zukünftige Projekte bilden soll. So gehört unser Protagonist aus »Hatch and Slay« zu dem Volk der Varaz, die die tropische Insel Urtak bewohnen. Auch Kontinent und Planet haben bereits Namen, jedoch bleibt dieser komplexe Weltenentwurf des Studios in ihrem Casualgame völlig irrelevant. Um mehr über dieses Universum zu erfahren, müssen wir vermutlich auf das angekündigte Fantasy-RPG »Manaeyra at War « warten. Doch kommen wir zurück zu unserem Echsenkämpfer.
»Hatch and Slay« ist rasant und lässt sich intuitiv steuern. Zudem darf bei dem gewohnten Gameplay natürlich auch das Sammeln von Sternen und Trophäen nicht fehlen. In einem zusätzlichen Endlos-Level kann der Spieler außerdem seine Fähigkeiten und sein Durchhaltevermögen austesten. Leider ist das Spiel trotzdem recht kurz. Bei einem durchschnittlich trainierten Zeigefinger ist es in rund einer Stunde durchspielbar. Anschließend kann man sich noch an der Perfektion des Ergebnisses versuchen, z.B. in dem man alle drei Sterne in jedem Level erreicht oder die Trophäen und Ausrüstungsgegenstände komplettiert. Jedoch gerade das Sammeln der Eier, in dem sich die Gegenstände befinden, erweist sich meist als frustrierend. So fand ich nach einem Level um die 50 Eier in meinem Inventar vor, die ich nicht nur alle einzelnd öffnen musste, sondern in denen sich am Ende nur ein einziger Gegenstand befand. Alle anderen waren leer. Der Sound des Spiels ist unaufdringlich und lässt sich getrennt nach Musik und Kampfgeräuschen an- oder ausschalten. Eine Sprachausgabe gibt es nicht. Alle Erklärungen erfolgen in Textform auf englischer Sprache.
Ich habe »Hatch and Slay« aus Ermangelung eines Android- oder iOS-Geräts am PC gespielt. Ich möchte gar nicht erst die Diskussion beginnen, dass man als Besitzer eines Windows Phones oder gar eines Blackberrys meist die Arschkarte bei neuen Handyspielen hat. So kann ich jedoch leider nichts über die Handhabung an den entsprechenden Geräten sagen. Am PC ist es sehr eingängig und kurzweilig. Da man aber sehr schnell agieren muss, könnte ich mir vorstellen, dass dies an einem Tablet einfacher und präziser möglich ist als bei kleineren Geräten. Das Casualgame bietet insgesamt eine schöne Ablenkung für zwischendurch, ist jedoch auf Dauer nicht abwechslungsreich genug. Das Spiel ist bereits für Android und Windows/Mac/Linux (1,99$) erhältlich. Die iOS-Version folgt. Eine Demo findet ihr auf der Homepage des Studios.