Wer sich ein wenig mit Videospielen auskennt, wird viele der Anekdoten und Geschichten schon mal gehört haben. Vergrabene E.T.-Module in der Wüste, defekte Automaten durch überlaufende Münzeimer, Cannabis-Geruch aus Nolan Bushnells Fabrik (und was hatte Steve Jobs damit zu tun?) und wie der Klempner Mario zu seinem Namen kam. Viele werden zum Beispiel das quasi Standardwerk “The Ultimate History of Video Games: from Pong to Pokemon and Beyond” (Amazon-Link) kennen, das auch der Autor als Quelle angibt. Aus dem Grund las sich der Anfang für mich etwas schwerfällig. Nicht weil es schlecht geschrieben war, sondern weil ich vieles schon kannte. Trotz allem ist »Und dann kam Tetris« eine gute, unterhaltsam verfasste Übersicht, die ich jedem, der sich über die Anfänge der Videospielindustrie informieren möchte, ans Herz legen kann.
Fazit:
In »Und dann kam Tetris« geht es zu etwa einem Viertel um Tetris, was durchaus genug ist, viel mehr kann man zu dem Klötzchen-Spiel nicht sagen. Es wird im Detail (mit vielen Zitaten, allerdings ohne Belege oder Quellenangaben) auf die rechtlichen Schwierigkeiten eingegangen, was nicht für jeden interessant sein mag. Die ersten zwei Drittel bieten eine Übersicht über die ersten Jahre der Videospielindustrie – bei weitem nicht so detailliert, aber mit den wichtigsten Stationen. Wer einen Überblick braucht, der schnell und flüssig zu lesen ist, ist hier an der richtigen Adresse, ebenso jeder, der einen Einstieg in das Thema benötigt. Zu den hinten genannten Quellen kann man dann im Anschluss übergehen, wenn man mehr Infos möchte.
Auf Videospielgeschichten.de gibt es ebenfalls eine Rezension zu »Und dann kam Tetris« inklusive einem Interview mit dem Autor.
»Und dann kam Tetris: Wie Nintendo innerhalb eines Jahrzehnts den Videospielmarkt eroberte« findet ihr auf Amazon, in der Bahnhofsbuchhandlung oder sicher auch in jeder guten Buchhandlung. (Gebunden 9,99, eBook 5,99)