Ein allgemein anerkanntes Messinstrument dafür, ob sich die Investition des sauer ersparten Geldes in Spiel X lohnt, ist die sogenannte Spielzeit. Damit wird im allgemeinen die Zeitdauer bezeichnet, die ein Spieler benötigt, um vom ersten Tutorialscreen bis zur hoffentlich bombastischen Endsequenz zu gelangen, oder einfacher gesagt: um das Game durchzuzocken.
Spielzeiten werden meist in netto angegeben (“8-10 Stunden“), seltener auch in brutto (“Nach einem Wochenende ist man durch“). Auf Basis dieser Angabe kann sich dann jeder selbst überlegen, wieviel Geld ihm das Spiel pro Stunde wert ist. Dies wird dann gern mit Kinobesuchen verglichen, und zwar der Luxusversion am Samstagabend mit Riesenpopcorn, Riesen-Cola, 3D-Vorstellung und Überlänge. Auf der anderen Seite werden beim Spiel Wiederspielwert und Verbesserungen durch DLCs für vergleichsweise wenig Geld häufig ignoriert.
Die Spielzeit wird zumeist heiß in Foren diskutiert, häufig gibt es auch vor Release Angaben von den Entwicklern, auf was sich die Spieler so einstellen können. Wie das mit PR-Aussagen immer so ist, kann man für die finale Meinung der Spieler nochmal ein paar Prozent abziehen. Das ist dann ähnlich wie mit den Akkulaufzeiten.
Ihr merkt schon, das ganze ist eine sehr schwammige Angelegenheit, bei der auch mal Äpfel mit Birnen verglichen werden. Da auch jeder Spieler ein anderes Tempo an den Tag legt, kann man ja noch akzeptieren, dass stets von einer Durchschnittszeit die Rede ist. Aber welche Zeitmessung wird überhaupt herangezogen? Viele Spiele haben eine interne Uhr mitlaufen, die man dann häufig vergraben im Pausenmenü findet. Schauen wir nach, was am Ende dort auf dem Tacho steht? Aber was ist, wenn ich an einer Stelle sterbe und zum letzten Checkpoint zurückgesetzt werde? Wird dann auch die Uhrzeit zurückgesetzt? Der erste, misslungene Versuch hat doch schließlich auch Zeit in Anspruch genommen und hoffentlich Spaß gemacht. Hier gibt es vermutlich keinen einheitlichen Standard über alle Spiele hinweg. So ganz traue ich diesen internen Uhren eh nicht:
Als vor vielen Jahren Final Fantasy VII auf dem PC noch ganz aktuell war, habe ich dieses mit großer Freude gespielt. Brav tickte auch eine interne Uhr mit, die zeigte aber gefühlt viel weniger Zeit an als ich tatsächlich mit dem Spiel verbracht hatte. Als ich mal genauer hinsah, fiel mir dann auf, dass nur jede zweite Sekunde gezählt wurde. Das lag wohl einfach daran, dass mein Pentium II mit 233 MHz und ohne 3D-Karte damit ausgelastet war, das Spiel anderweitig halbwegs unfallfrei am Laufen zu erhalten. Nachdem ich dann meine Voodoo I-Karte in der Kiste verbaut hatte, lief auch die Zeit richtig. Solche Anekdoten dürften sich heute ja zumindest bei Konsolen nicht mehr ereignen, trotzdem habe ich immer noch das Gefühl, dass viele Spiele mir weniger Zeit anzeigen als ich tatsächlich gespielt habe. Wenn das anderen auch so geht, bleibt ja eigentlich nur noch, eine Stoppuhr nebenher laufen zu lassen und manuell zu messen. Macht das ernsthaft jemand? Oder wird einfach die vom Spiel gemessene Zeit genommen? Machen wir doch mal die Probe auf’s Exempel.
Ich spiele den ersten DLC von Heavy Rain namens The Taxidermist. Hier gibt es Meinungen, dass diese Episode in 10 bis 20 Minuten durchzuspielen sei. Versuchen wir es doch mal, ich wollte den eh schon längst mal spielen. An dieser Stelle natürlich die übliche Spoilerwarnung, ich versuche aber nichts von der Story selbst verraten.
Zutaten:
* Eine handelsübliche PS3 Slim
* Heavy Rain Chronicles 1: The Taxidermist
* Eine Stoppuhr (iPhone 3G, App “Uhr”)
* Zettel und Stift für Notizen
Regeln:
* Ich spiele die Episode mit meiner handelsüblichen Geschwindigkeit zu einem Happy End
* Points of Interest halte ich mit aktueller Spielzeit in den Notizen fest
* Bevor ich den Stift in die Hand nehme, pausiere ich die Stoppuhr
00:00 – Ich wähle “The Taxidermist” aus dem Hauptmenü von Heavy Rain, Unterpunkt “Extras”
03:58 – Einmal das Haus rundherum abgesucht, bin an der Hintertür, will aber es erst noch durch die Vordertür probieren
06:32 – Vordertür und Hintertür gehen nicht, was nun?
08:11 – Bin im Haus
14:57 – Das Erdgeschoss fertig durchsucht, gehe an anderer Stelle nach draußen
16:49 – Gehe ins Obergeschoss
22:46 – Hui, jetzt wird es gemein
28:13 – Erstes Mal gestorben, mir wird gesagt, dass ich jetzt eines von fünf möglichen Enden gesehen habe
31:04 – Zweites Mal gestorben, viel Trial and Error jetzt
39:17 – Erfolgreich entkommen, zweites Ende gesehen
Ich habe jetzt noch einige Male weiter probiert, um die anderen Enden zu sehen und dabei unterschiedliche Strategien auszuprobieren. Das ganze ist ziemlich cool gemacht, da man die Protagonistin Madison und den Bösewicht ständig im Split-Screen sieht. Ingesamt zeigte meine Uhr 01:20:11 an, in denen ich hervorragend unterhalten wurde. Für einen 3,99 EUR teuren DLC ist das vielleicht kein Weltrekord, aber seriously: 10 bis 20 Minuten?! Das kann man doch nur schaffen, wenn man dank eines Walkthroughs genau weiß, was zu tun ist und dann durchrennt, ohne nach links und rechts zu schauen.
So einen Speedrun legt noch niemand hin, der ein Spiel zum ersten Mal zockt? Es ist jetzt natürlich schwierig, dieses kleine Experiment auf ein Spiel mit voller Länge hoch zu skalieren. Aber immerhin passt hier wieder der Eindruck, dass ich die Spielzeiten, die so gerüchteweise kursieren, immer überschreite. Keine Ahnung, was die anderen falsch anders machen.
Wie ist es mit euch? Sind euch die Angaben von Spielzeiten wichtig? Decken sie sich mit euren Erfahrungen? Und falls nicht, könnt ihr sie zumindest auf eure Spielweise umrechnen?
Für mich sind die Spielzeiten nur dann ein guter Indikator für ein Spiel das sich “lohnt”, wenn sie auch wirklich ins Extreme gehen. Z.B. Mafia, der erste Teil ging sehr lang, sicher weit über 20h , aber genau weiß ich das nich. Dagegen sieht der dünne Nachfolger Mafia 2 (den ich nicht selber gespielt habe) mit 8h ziemlich alt aus. Mein Mitbewohner hat es gezockt und er ist einer der langsameren Spieler. Bei solchen Unterschieden hilft es meiner Meinung nach die Spielzeit zur Bewertung des Spiels mit heran zu ziehen. Ich finde 15h sollte für einen “normalen” Singleplayer schon das Minimum sein, wenn man sich dann jetzt noch vor Augen hält, dass Mafia2 nicht mal einen Multiplayer hat, dann sagt das meiner Meinung nach alles. (aber ich will ja nicht gegen Mafia wettern)
Das andere Extrem seh ich in zu langer Spielzeit. Ich habe kürzlich Ôkami für die Wii durschgespielt. Und zwar ENDLICH durchgespielt. Ich hatte zuerst nach 28h das Gefühl, das Spiel könnte doch langsam mal nen Punkt oder besser gesagt einen Abspann machen. Aber als ich dann nochmal 5 der Endgegner ein zweites mal besiegen musste, einen von denen sogar zum dritten mal, da hab ich mich schon verarscht gefühlt. Ich habe das Spiel nur noch gespielt, um es durchgespielt zu haben. Ich hatte garkeinen richtigen Spass mehr. Da wurde das Spiel meiner Meinung nach künstlich in die Länge gezogen. ÜBER 40h hab ich gebraucht.
In beiden Fällen hat es mir geholfen, das Spiel besser mit anderen zu vergleichen, also find ich es durchaus sinnvoll über Spielzeiten zu reden, vorallem, wenn ein Nachfolger ins Haus steht…
Nachdem ich bei Mafia II innerhalb von einem Atemzug durch war, werde ich zukünftig ein wenig auf diese Angabe achten.
Also erstmal habe ich den Eindruck, alle anderen Gamer sind viel schneller als ich. Beispiel: Assassin’s Creed Brotherhood. Ich bin Assassin’s Creed-Profi, sitze aber mindestens doppelt so lange an dem Game, als alle anderen? Das kann doch irgendwie nicht sein.
Im aktuellen Polyneux-Podcast erwähnt Manu (der meiner Meinung nach Spiele generell eher so spielt, dass er sie möglichst schnell durch hat), fast alle Spiele dieses Jahr waren so kurze 10-12 Stunden-Games. Das habe ich komplett anders empfunden. So ein billiges (sorry) CSI-Game hat mich ja schon 3-4 Tage gekostet. Layton hat Manu z.B. in (correct me if I’m wrong) 12 Stunden durch gehabt, ich habe 16 gebraucht trotz Spielerfahrung durch die Vorgänger und – ja ich gebe es zu – offener Musterlösung im Browser. Also wieso bin ich immer so viel langsamer als alle anderen? (Er sagte auch zu mir, er habe nur die zum Beenden nötigen Rätsel gemacht. )
Ab und zu arbeiten ein paar Twitterer ihren Pile of Shame ab, weshalb ich immer mal wieder so Tweets lese wie “Fable II – tolles Game, nur zu kurz”. Hallo? Ich habe an Fable II drei (3!!!) Monate gespielt, täglich. Wie kann das jemand zu kurz finden? So Leute spielen doch dann einfach falsch. Hauptstory spielen, nicht nach links oder rechts gucken, niemals vom vorgesehen Pfad abweichen, Cutscenes skippen und mit keinem reden… warum macht man das? Ich will von einem Spiel unterhalten werden und nicht möglichst schnell durchkommen, nur um direkt das nächste Game anzufangen. Gut, ich spiele auch vergleichsweise wenige Spiele, weil es nur selten Spiele gibt, die mir wirklich Spaß machen. Dadurch habe ich vielleicht nicht so den Zeitdruck den ich hätte, wenn ich jeden Monat fünf Spiele spielen müsste. Eher im Gegenteil: ich bin froh, mal ein gutes Spiel gefunden zu haben und dann verbringe ich da möglichst viel Zeit mit.
@Seppuku: 40 Stunden ist doch nicht viel, oder? Wieder Brotherhood als Beispiel: ich habe 22 Stunden für das Hauptgame gebraucht. Danach nochmal 10 Stunden, um verschiedene Sachen zu finden und so. In den 22 Stunden steckt die Zeit mit drin, jeden Bezirk Roms zu renovieren, jedes Geschäft zu kaufen, jede Nebenmission zu machen usw. Ich hätte gerne mehr Zeit in Rom verbracht. Aber ich bin da auch einfach anderes gewohnt, ich fange jetzt wieder mit meiner traurigen Kindheit an :P Als Kind gab es bei mir von Verwandten zu Weihnachten und zum Geburtstag ein bisschen Kohle. Mit ein bisschen sparen konnte ich mir so 2 Games pro Jahr kaufen, manchmal 3, die mussten dann aber auch reichen. Ich habe z.B. 6 Wochen Sommerferien lang Secret of Mana gespielt. Und ich glaube, da war ich trotzdem noch nicht durch. Aber wie gesagt, wenn ich spiele, dann gucke ich auch in jede Ecke, probiere alle Dialoge durch und schaue mir jede Cutscene an. Schließlich haben die Entwickler sich was dabei gedacht. Bei Kinofilmen reicht mir ja auch nicht die Wikipedia-Zusammenfassung und ein Spiel habe ich erst gespielt, wenn ich alles gesehen habe, was ich sehen soll. Klar, es gibt immer ein paar gut versteckte Sachen für die Hardcore-Gamer, aber das ist was anderes.
So, das war mal wieder ein viel zu langer Kommentar, hätte ich auch einen eigenen Artikel draus machen können :-P
@David
in manchen Fällen hab sind mir 40h natürlich auch nicht genug, da können es gern auch 400h sein, aber bei meinem Beispiel gings ja um eine Art Jump&Run Action Adventure und da hatte ich schon reichlich vor ende des Spiels das Gefühl, dass die Entwickler nur Zeit schinden wollten und hab mich zum Ende hin leider wenig unterhalten gefühlt…OBWOHL Ôkami ein spitzen Spiel ist, nur halt sehr anstrengend. Dazu kommt ja noch, dass es Genre abhängig ist wie lange denn so ein Spiel geht. Wenn mir ein Rollenspiel nach 20h mit dem Abspann ins Gesicht lacht, dann ist das ziemlich wenig (und fies), aber wenn ein Mafia2 20h laufen würde, dann wär das schon wieder mehr als genug. Liegt wahrscheinlich daran wie diese verschiedenen Spiele ihre Story erzählen…
Ich finde ja, die Gesamterfahrung muss stimmen. Und dabei ist völlig egal, wie kurz oder lang ein Spiel ist und wie toll oder beschissen die Grafik aussieht. Ein Spiel war dann toll, wenn ich am Ende sage: Wow, das war ein wirklich tolles Erlebnis.
David: Ja, da sind wir wohl völlig verschiedene Spielertypen, ganz klar. Layton, schönes Beispiel. Seit ich die Hauptstory durch habe, ist der Reiz für mich weg. Zurückgehen und noch Rätsel suchen? Meine Freundin macht das, der ist dafür die Story relativ egal, die will einfach alle Rätsel haben, das ist ihre Motivation. Mich motiviert eher das durchspielen. Dass bei Dir der Eindruck entsteht, dass ich Spiele lieber schnell durch habe, stimmt auch. Liegt aber an der Flut der Spiele und dass ich das “Problem” habe, dass ich ein Alles-Spieler bin, mich reizen einfach VIEL zu viele Genres. Da kommt mir so ein Unleashed 2 oder ein Kane&Lynche 2 mit 5 Stunden genau recht. Einerseits will ich diese Titel gesehen haben, aber Anspielen und dann unfertig rumliegen lassen würde mich auch frustrieren. Verstehste? Daher freue ich mich sogar, wenn ich ein Spiel nach unter 10 Stunden schaffen kann – gibt ja schließlich noch so viel anderes zu sehen.
Ausnahmen sind dann Fallout, das will ich genießen, weil ich da die Welt einfach liebe, da verbringe ich gerne auch mal Stunden mit Nebenquests. Aber das schaffen wenige Spiele bei mir.
Kann David in allen Punkten nur zustimmen. Das hat auch gar nix mit schwerer Kindheit zu tun, zumal ja heute eh jeder seinen persönlichen Pile of Shame (interessanter Terminus, kannte ich noch gar nicht) vor sich her schiebt. An Spielen mangelt es wohl kaum jemandem.
Ich habe eher das Gefühl, dass manchmal auch bei den Angaben gemogelt wird, um zu zeigen, was für ein Uber-Pr0-Gamer man ist, der alles sofort schnallt und die schwierigsten Stellen auf Anhieb meistert. Wie gesagt: häufig reden wir echt von Speedrun-Verhältnisse.
Nebenbei: Die Kultur, ein Spiel ein zweites oder gar drittes Mal durchzuspielen, ist auch völlig ausgestorben, oder?
Mehrfach durchspielen hat doch nichts mit Kultur oder Tradition oder “früher(tm)” zu tun. Ich schau auch keine Filme doppelt.
Nagut, früher(tm) gab es eben einfach nicht so viele Spiele, da war die Verlockung größer. Habe dennoch nichts doppelt gespielt außer bei Re-Releases wie Monkey Island etc. pp
Doch doch, für mich hat das schon was mit “früher(tm)” zu tun, da ich es eben früher mal öfter von anderen mitbekommen haben, heute eben nicht mehr so.
Ich habe das eigentlich auch nie gemacht, aber habe dieses Jahr Uncharted 2 sage und schreibe 3x durchgespielt (und fand es mit jedem Mal noch besser) und bin gerade am zweiten Durchgang von Heavy Rain.
Verkehrte Welt.
@Manu: Du guckst Filme nicht mehrfach? Ernsthaft? Puh, wenn ich alleine an die ganzen Filme denke, die ich in meiner Kindheit und Jugend jedes Jahr geguckt habe, weil es sonst nix anderes gab. Und so Herr der Ringe/Matrix/Der Pate/ Harry Potter/Star Wars/etc landen bei mir mindestens 1-2 Mal pro Jahr im Player.
Wie ich vermutet hatte, spielst du aber auch einfach ganz anders als ich. Ich spiele so gut wie alles an, spiele aber eigentlich nur die Perlen darunter länger als eine halbe Stunde (vieles überlebt nicht mal so lange bei mir). Ich glaube nicht, dass ich sehr viel mehr als ein Dutzend Games dieses Jahr durchgespielt habe. Vielleicht nicht mal das.
@Fabian: früher habe ich auch meine Lustigen Taschenbücher immer und immer wieder gelesen. Oder “Die Unendliche Geschichte”, das habe ich bestimmt 10 Mal gelesen. Und Games: A Link to the Past habe ich auf dem SNES und für den Gameboy, Super Mario 64 auf dem N64 und auf dem DS… muss ich noch mehr sagen? Ich spiele ein gutes Spiel lieber mehrfach, als meine Zeit mit vielen schlechten Games zu verschwenden.
Also ich spiele auch alles mehrmals durch. Derzeit z.B. DeadSpace in Vorfreude auf DeadSpace2. Ein gutes Spiel nur einmal zu spielen ist Verschwendung, man entdeckt einfach jedesmal noch neue Sachen, die einem vorher nicht aufgefallen sind. Ich Spiel auch mindestens einmal die Woche Super Mario World auf meinem SuperGameBoy…Moment, wenn ich da mal so zurückrechne wie oft ich das da jetzt schon durch habe…
Stimme zu, was den Aspekt ‘neue Sachen entdecken’ angeht. Allerdings mache ich das wirklich nur mit Spielen, die mir sehr am Herzen liegen. Und nicht mal davon kann ich alle Spiele mehrfach spielen. Aber zB Mass Effect oder Castle Crashers landen öfter in meiner Konsole. Oder Picross DS, das ich 6mal durchgespielt habe, weil die Sucht nicht nachlassen wollte.
Aber Filme schau ich auch öfter an, wenn ich sie mochte. Meine Lieblingsfilme habe ich alle zwischen 2-8 mal gesehen, meinen Lieblingsfilm als Jugendliche sogar über 60 mal. Okay, das ist echt krank. Aber was ich damit sagen will: Es gibt wirklich viele Leute, die ihre liebsten Sachen mehrfach tun, und das nicht nur zu früheren Zeiten, @manu
Aber ich verstehe auch das Problem, dass es zu viel gute Sachen gibt. Nicht nur Spiele, ganz generell. Da weiß man nicht mehr, wann man was machen soll und am Ende leidet irgendwie alles darunter. Hm.
Stimmt schon. Ich versuche ja neben den Games noch meine Serien zu gucken, ein paar Bücher zu lesen und mind. 100 neue Filme jedes Jahr zu gucken. Achja, da war noch was… genau, Musik darf man auch nicht vergessen. Ach, und dann auch noch über alles davon schreiben. Wäre schön, wenn man seine ganze Zeit auf eine Sache konzentrieren könnte. Oder mehr Zeit hätte.
Ich bin eine schlechte und langsame Spielerin. Ich habe selten das Gefühl das ein Spiel zu kurz ist.. Bei normalen Spielen eigentlich fast nie. Ich bin manchmal sogar fast froh nach 10 Stunden mal ein Spiel beenden zu können um doch mal Zeit für was neues zu haben.
Und da ich tendenziell sowieso am liebsten Rollenspiele spiele habe ich eher längere Spiele. Aktuell sitze ich bei Dragon Quest IX mit 55 Stunden und hab die Story immer noch nicht zuende gespielt, da es so viel zu entdecken gibt.
Das mit der falschen Spielzeit ist mir bei Fire Emblem mal sehr stark aufgefallen. Da die toten Charaktere ja auch ungünstigerweise tot bleiben muss man, wenn man sie denn alle behalten will, zwangsläufig ein Level neu starten wenn mal einer gestorben ist. Und das zählt dann nicht zur Spielzeit. Ich glaube ich hatte bei Fire Emblem 8 25 Stunden am Schluss, habe aber mindestens das doppelte gespielt, weil ich einige Level mehrfach wiederholt habe.
Leichte OT-Frage: Welcher Film lohnt sich denn, 60+ Male angesehen zu werden? @Kristin
Für mich ist Spielzeit ein ganz wichtiger Faktor bei Spielen, was aber vermutlich auch daran liegt, dass ich hauptsächlich RPG- und Strategie-Spiele zocke. Würde ich hier nach 10h den Abspann sehen, wäre ich, zu Recht, sehr enttäuscht. Je nach Art und Qualität des Spieles, aber auch nach persönlich verfügbarer Zeit kann sich eine Spielzeit von 40h auf 3 Tage oder 3 Wochen verteilen. Fallout: New Vegas hab ich bspw. innerhalb einer Woche durchgespielt und dabei relativ viel erkundet. Zum Thema Wiederspielbarkeit komm ich gleich.
Bei Action-Spielen sieht das Ganze anders aus. Natürlich ist es enttäuschend, dass man ein CoD: MW in weniger als 10h durchspielen kann, aber andererseits denke ich mir, dass ich gar nicht so viel mehr Zeit in dem Spiel verbringen möchte, da ich in Actionspielen einen anderen Spielfluss geboten komme wie bei RPGs: Ich hab ja fast keinerlei Möglichkeiten mich auszuruhen, das Gameplay auf meine Geschwindigkeit anzupassen oder einfach mal die Landschaft zu bestaunen, wenn hinter mir 10 Terroristen mit der AK-47 rumrennen. Ich denke also ein großer Faktor, warum sich Spiele heutzutage kürzer anfühlen ist die Tatsache, dass es einfach sehr viel mehr Actionspiele gibt, die einen stetig vorbeirasenden Flow benötigen. Ich finde da ist die CoD-Reihe das beste Beispiel für.
Zum Thema Wiederspielbarkeit: Da ich überwiegend sehr umfangreiche Spiele zocke, ist ein erneuter Durchgang immer mit der Frage “Hab ich denn jetzt dafür Zeit?” verbunden. Ein weiterer Aspekt ist aber auch die Frage, wie stark sich das Spiel wiederholt in Sachen Gameplay und Story. Bei Fallout: New Vegas hatte ich mir fest vorgenommen einen zweiten Durchlauf zu starten, bin dann aber an der Tatsache hängengeblieben, dass sich die ersten 2-3h komplett gleich anfühlen, obwohl ich einen gänzlich anderen Charakter gespielt habe. Desweiteren ist immer die Frage, was denn noch so an Spielen auf einen wartet und da stand im Falle von Fallout einfach Assassin’s Creed im Weg. “Früher(tm)” hatte ich einfach noch nicht so viele Spiele, da die Masse der interessanten Sachen überschaubar war. Heute (im wörtlichen Sinn) stehen zig Spiele in der Schlange, die ich alle lieber heute als morgen zocken möchte. Durch die Masse an guten Games wird also mein Interesse ein Spiel ein zweites mal durchzuspielen, obwohl ich etwas komplett neues erleben könnte total unterbuttert.
(Ok, ich hätte jetzt auch nen neuen Artikel anlegen können ;) )
Eigentlich ist mir das mittlerweile egal geworden. Bei manchen Spielen bin ich froh, dass sie nur fünf Stunden Spielzeit haben und nicht künstlich in die Länge gezogen werden, bei anderen Spielen hingegen gefällt mir das wieder, wenn sie in die Länge gezogen werden (egal ob nun künstlich oder mit viel Fantasie und brauchbaren Inhalten). Es kommt auch irgendwie auf das Spiel an.
Aber um mal die Sache mit Heavy Rain anzugehen. Hab ja oft gelesen, dass man das Spiel in vier Stunden durchspielt. Und genauso mit dieser DLC-Episode. Ich weiß nicht, aber manche Spieler scheinen einfach nur durch die Spiele sprichwörtlich zu rennen. Gerade Heavy Rain bietet da doch viel mehr Möglichkeiten. Ich hab da vielleicht zehn oder zwölf Stunden dran gesessen, die DLC-Episode hab ich auch nicht in unter einer Stunde durch gehabt. Man muss die Spiele doch genießen und sich auf die Feinheiten und Details einlassen, und nicht nur Stur mit Scheuklappen dem Hauptziel nachgehen.
Aber bei mir verlieren Spiele ohnehin langsam ihren Reiz, wenn sie nicht gerade aus den Neunzigern kommen oder mit viel Liebe gemacht wurden.
Moment, 4 Stunden für Heavy Rain? Ernsthaft? Das KANN nur eine Übertreibung sein. Ich hab relativ schnell gespielt, da nicht meine Konsole/Game und war auf jeden Fall bei 8-10 Stunden.
Mir ist es eigentlich völlig bums, wie lange jemand anderes für ein Spiel braucht oder was er behauptet, gebraucht zu haben. Als Orientierung für mein Investment (Zeit, nicht Geld) finde ich eine ungefähre Einsortierung aber brauchbar. Also 10-15 h für Enslaved oder 60h für ein Final Fantasy XIII, damit kann ich was anfangen und ich kann meine Freizeit planen. Ob das dann nachher 20 bei Enslaved waren oder nur 40 bei FF spielt doch dann keine Rolle mehr, geht ja nur um die grobe Orientierung. imho.
Manu, an was willst du dich denn sonst orientieren, außer an den Aussagen anderer Leute?
Und 20 statt versprochener 10 Stunden sind immerhin 100% mehr Spielzeit, da müsste doch jemand mit deiner Spielweise schon nervöse Zuckungen bekommen, da die Sprintplanung für das Backlog völlig ins Wanken gerät. ;)
Fabian: Ich habe ja nichts gegen lange Spiele, ich spiele ja gerne Fallout und dann sind mir alle anderen Spiele auch egal. Klang vielleicht etwas übertrieben, ich spiele Spiele ja schon noch, weil sie mir Spaß machen, nicht weil ich sie durchhaben will ;-) Und ja, ich kann das Spiel und Sidequests auch genießen, WÄHREND ich in einem Spiel bin. Aber ich bin keiner, der in einem mittelmäßigen Spiel alles Sammeln und finden muss, nur weil es das gibt. Und doppelt durchspielen finde ich einfach langweilig.
Wer zweimal das gleiche Spiel spielt, gehört doch schon zum Establishment.
Also das einzige Spiel, wo ich mir wünschen würde, dass es nie vorbeigehen würde, wäre Mass Effect 3 ;-)
Da könnte BioWare meinetwegen alles künstlich in die Länge ziehen, auch mit sinnlosen Hol- und Bring-Aufgaben. Und meietwegen renne ich da zehn Stunden durch einen Gang, um Aliens abzuballern.
@Kristin
Ja, hatte vor dem Kauf von Heavy Rain bei Google ein paar Tests abgeklappert und bei einigen wird zwischen 4 und 5 Stunden angegeben. Aber ich denke eher, dass die Tester das Spiel nicht durchgespielt haben.
Wenn ich mich mal einem Fazit veruschen darf, dann scheint ja hier der konsens zu herrschen, dass die Zeitangaben für viele hilfreich sind und dass es viele Spieler gibt, die scheinbar überfordert mit der aktuellen Spieleflut sind. Einige zocken ein Spiel völlig bis in den letzten möglichen Winkel und verpassen womöglich ein anderes heißes Game. Aber alles in allem zeigt sich mal wieder, dass wir da alle unterschiedliche Bedürfnisse haben und das es doch sicher genau wegen unserer Nachfrage auch die unterschiedlichen Spieltypen wie Rollenspiel und Egoshooter gibt. Ich weiß zwar nicht wie man die Freude an einem kurzen Action Shooter mit der einsaugenden Welt eines Rollenspiels unter einen Zocker-Hut bekommt, aber scheinbar scheinen das welche hier zu schaffen…
Seppuku: Das verstehst Du nicht, wie man das unter einen Hut bekommt? Hast du jeden Tag ein langes, deliziöses 7-Gänge-Menü? Schiebst Du Dir nie mal schnell ne Pizza oder einen Burger rein? Isst du immer nahrhaftes Vollkornbrot oder auch mal n geiles, knusprigen Toast mit fett Nutella drauf? Hast du immer nur Sex bei Kerzenlicht vor dem Kamin oder auch mal… Na, merkst du was? :D
@Manu: Großes Kino – Bravo! :)
@Kristin: Du bist noch nicht auf die Frage von Fabian eingegangen! Ich tippe ja mal auf einen klassischen “chick flick” wie “10 Dinge, die ich an dir hasse” ;)
Freddi: :)
Mein Tipp: “Dirty Dancing” oder “Pretty Woman” (DAS sind klassische Chick-Flicks Freddi, nicht so ein neumodischer Kram wie 10 Dinge!) ;)
@Manu: bei Frauen in deinem Alter vielleicht :-P Dirty Dancing und Pretty Woman, da gab es den Begriff “Chick Flick” doch noch gar nicht. Egal, wir schweifen ab (aber schön, dass hier mal anständig diskutiert wird), wir hätten das von Seppuku auch als Fazit da stehen lassen können, fand ich gut.
@Fabian 10 Things I Hate About You, bester Teeniefilm eigentlich. :P / Und @Freddi Hallo? Chick-Flick ist was ganz anderes und sowas gucke ich nicht.
@Seb J Ich stimme zu. Mass Effect 3… /sabber
Haha, Freddi trifft voll ins Schwarze und darf sich dann anhören, dass das natüüüüürlich kein Chick Flick ist. Das nenn ich mal Win² (Win-Win-Situation?)
Und bei all dem Quickie-Sex-Baller-Gelaber hier krieg ich jetzt Bock, Gears of War 1+2 aus meinem Pile of Shame zu ziehen.
@Fabian: Das ist halt der Preis des Erfolges ;)
@Kristin: Und wie das ein Chick Flick ist – Für mich eigentlich ein Paradebeispiel des Chick Flicks bei Teenie-Filmen!
Wir sollten irgendwie wieder back to topic kommen – Keine Ahnung wie ich das jetzt noch schaffen könnte ;)
Das ist ein unheimlich fieses Thema – fast so wie diese leidigen Prozentwertungen.
Es gibt kurze Spiele, mit denen habe ich mich Monate beschäftigt. Silent Hill 3 zum Beispiel – der Gametimer hat nach dem ersten Durchspielen knappe 8 Stunden gezeigt. Da rechne ich jetzt nochmal geschätzte gleiche Alpträume mit drauf, acht zusätzliche Durchgänge á 5 Stunden um Sachen freizuschalten und nochmal eine Woche on-and-off um den Soundtrack aus dem Spiel zu rippen, eigentlich seit Erscheinen Diskussionen über diverse Szene mit Freunden im Real Life und im Internet. Ähnliches mit Duke Nukem 3D, wo ich mit dem Editor eine Singleplayerepisode gebaut habe. StarCraft ebenso, statt fürs Abitur zu lernen endlos LAN-Parties, Stimmaufnahmen und Testspiele für eine mit Kollegen zusammengeschusterte Singleplayerkampagne.
Nunja, inzwischen ist durch das eigene Gehalt das einzelne Spiel nicht mehr soviel wert, aber da werden wohl genug Schüler und Studenten an meinen Platz getreten sein, denen es so ähnlich geht.
Wertung: Ich fands gut | Prozent
Spielzeit: Ganz schön lang, wenn man sich damit beschäftigt | Stunden
amen