TOMB RAIDER ist ein Phänomen. Auch wenn das Spiel tendenziell eher im Core-Design (wer das Wortspiel findet, darf es behalten) angesiedelt ist, kennt es auch die hinterletzte Ex-Freundin, die Videogames immer total doof fand: Tomb Raider, das ist doch das Spiel mit der Tante mit den dicken Hupen. Sowas findest du guuuut? Und dann musste man immer zerknirscht sagen: “Ja, es ist gut. Also trotzdem halt! Auch so! Also… verstehste?”
Denn eigentlich herrscht da kein Zweifel: Die ersten beiden Teile waren der Wahnsinn. Tolles Leveldesign, geniale Außenwelten (Teil 2), viele Rätsel, viel Geschick. Irgendwie ging das aber von Anfang an unter, im Mittelpunkt waren stets die beiden pyramidenförmigen Aufsätze am Oberkörper der Protagonistin Lara Croft. Tomb Raider war immer nur in zweiter Linie Spiel, primär war es Popkultur und Kulisse für ein forced meme. Denn natürlich war das alles Kalkül – schon mal Shift gedrückt, während ihr euch an einer Kante hochgezogen habt? Who the fuck is Bayonetta?
Irgendwann war der anfängliche Wirbel vorbei, dann hieß es Farbe bekennen und sich aufs Kerngeschäft besinnen: Laras Moppen wurden antiproportional zu der Qualität der nachfolgenden Spiele größer und runder. Teil 3 war schon ein ziemlicher Krampf, den ich dann nicht mehr durchgespielt habe. Damit verlor ich das Interesse an der Reihe und habe eigentlich auch keinen Durchblick mehr, was da was ist. Anniversary, Underworld, Legend, Prophecy… diese Untertitel klingen alle gleich für mich und ich kann sie nirgends einsortieren. Von dem was man so liest, verpasse ich da wohl auch nicht viel. Die Reihe Tomb Raider ist verbrannte Erde.
Nun gab es letztes Jahr einen ganz vorzüglichen Koop-Twin-Stick-Shooter mit Lara, der offenbar ganz bewusst den Titel “Tomb Raider” vermied. Logisch auch, mit dem Third-Person-Action-Adventure (Himmel, was für ein Wortungetüm!) hatte das nichts zu tun. Es machte ja sogar Spaß! Als ob man nochmal ganz von vorne angefangen hätte… ganz von vorne… hm.
Stellt euch doch mal vor, Lara wäre keine verwöhnte Ische. Keine, der auf ihrem riesigen Landhaus-Anwesen so langweilig ist, dass sie zwischen Botox- und Silikonpumpereien Schätze suchen gehen muss. Stellt sie euch jünger vor, vor ihrer ersten OP, aber mit demselben Entdeckergeist. Das Setting müsste so richtig dreckig und abgefuckt sein. Und vor allem: Sie kann ungestüm austeilen, aber ist ebenso verletzlich. Stellt euch so eine Art Uncharted Noir vor. Wär das nicht cool?
Und wenn die ersten Screenshots von einem solchen Reboot auch noch verboten pervers geil aussehen würden, das wäre schon was feines. Naja, sowas wird’s vermutlich eh nie geben… aber man wird ja nochmal träumen dürfen.
Nein, außer den Screenshots gibt es noch keine näheren Infos. Wir halten euch natürlich auf dem Laufenden!