Fabian hat mir ein Spiel mit sage und schreibe 23 Punkten bei Metacritic geschrottwichtelt. Was soll man dazu noch sagen? Dreiundzwanzig! Nach Robert Anton Wilson die “Zahl des Unglücks und der Zerstörung”. Irgendwie passend für »FlatOut 3: Chaos & Destruction« aus dem niederländischen Hause Team 6 Game Studios. Okay, dachte ich mir, was soll schon dabei heraus kommen, wenn Holländer ein Autorennspiel machen? Vermutlich muss ich einen Wohnwagen die A3 entlang ziehen? Ich lag nicht allzuweit daneben.
Die FlatOut-Serie genießt ja schon einen ziemlich guten Ruf im Genre der Rennspieler, das hat Team 6 mit dem dritten Teil aber erfolgreich beenden können, so zumindest die einhellige Meinung der Spielekritikerwelt. Da ich aber Teil 1 und 2 nicht kenne, konnte ich ziemlich unbedarft an das Spiel heran gehen und war baff erstaunt: Trash kann Spaß machen.
Neben ganz normalen Rennen auf unterschiedlichen Strecken gibt es aber auch interessantere Modi, z.B. »Stuntman«. In dieser Spielart schleudert ihr die Insassen eines Cabriolets nach einem Crash in ein vorher festgelegtes Zielgebiet. Ein bisschen Übung und jede Verkehrsleiche landet da, wo ihr sie hin haben wollt.
Oder »Megaschlacht«, auch spannend. Im Grunde nichts anderes als ein Stock Car Rennen. Ihr müsst so viele Autos demolieren, wie ihr in der vorgegebenen Zeit schafft. Kinderspiel. Schließlich bin ich seit Jahren im Außendienst und weiß, wie man mit sowas fertig wird. Naja, zumindest träume ich manchmal davon, wenn ich auf der A3 im Stau stehe und die Sicht durch einen holländischen Wohnwagen versperrt ist.
Und »Monstertrucks« spielt sich genau so cool, wie es sich anhört.
Also alles in allem ein total super Spiel, oder? Irgendwie schon. Lässt man mal die unglaubliche Grafik beiseite. Ich dachte zuerst, es liegt am Rotwein, den ich während des Anspielens trank. Aber weit gefehlt. Auch absolut nüchtern wirkt die Grafik keinen Deut schärfer.
Oh, und die Fahrphysik?! Unglaublich. Mein Auto beschleunigt im Kiesbett noch von 180 auf 240 Sachen ohne Kontrollverlust. Muss am Fahrer liegen, oder?
Wie auch immer. Wer für sowas Geld ausgibt, der wird schon wissen warum. Ich jedenfalls habe die Runde Zombiejagd am Ende genossen. Das war fast so ein großer Spaß wie bei der Deinstallationsroutine zuzuschauen. Aber nur fast.
»FlatOut 3: Chaos & Destruction«. Spielt sich in etwa so, als würdet ihr besoffen einen Wohnwagen auf der A3 zur Hauptverkehrszeit rückwärts im Slalom um die Autos fahren. Also irgendwie witzig.