Schrottwichteln: Drücke „c“ um voranzukommen! 0

Schrottwichteln: Drücke „c“ um voranzukommen! 0

Schon wieder ein Jahr rum? Ach verdammt, also muss ich auch wieder ran und ein komisches Spiel ertragen? Naja, nachdem ich letztes Jahr von Daniel mit einem mysteriösen Berghotel inklusive minutenlanger Raucherpausen genervt wurde, kann es ja dieses Jahr gar nicht so schlimm werden. Nur leider hat Daniel ein ziemlich gutes Händchen für Schrott. Lässt ja tief blicken.
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Dieses Jahr wurde ich erneut von Daniel „beglückt“, und zwar mit »Dark Shadows – Army of Evil.« Auf Steam heißt es: „Dark Shadows – Army of Evil is a Classic Medieval Fantasy First Person – Hack and Slash Game with a kind of old school look.” Klingt gar nicht so schlimm, aber inzwischen traue ich dem ganzen Schein hier nicht mehr.

Nach 5 Minuten

2014-12-08_00004Der Start verspricht ja schon mal viel: „Find the keys!“ ist also meine Aufgabe, die mir vom mysteriösen Kriegertypen gegeben wurde. Klingt leicht. Einen kleinen Überblick über das Schloss, das sich vor mir entfaltet, habe ich im Intro ja auch schon bekommen, auch wenn mir die grauenhafte Grafik und dieses… alienhafte?… Gewaber etwas übel aufstieß. Schleiche ich also mal ins Schloss. Kann ich eigentlich auch nicht schleichen? Oh, sprinten geht auf jeden Fall, aber auch nur kurz und richtig steuern kann ich währenddessen auch nicht. Alles klar, durchsuche mal die Leichen, denn ein Schwert soll ich wohl auch irgendwo finden.

Nach 15 Minuten

Das ist jetzt schon die gefühlt zwanzigste kopflose Leiche, bei der ich rein gar nichts gefunden habe. Ich glaube aber auch, dass ich im Kreis laufe, zumindest kommt mir das alles sehr bekannt vor. Schlüssel habe ich noch nicht, auch kein Schwert, dafür aber einen Holzstab, der für Abwechslung sorgt, indem ich ihn elegant über dem Kopf schwingen kann. Ist eigentlich eine Fackel und ich soll im Speisesaal Öl dafür suchen. Da finde ich aber nur Essen und ein weiteres Dutzend kopfloser Leichen. Ich hüpfe mal weiter holzstabschwingend durch die Gegend. Vielleicht finde ich ja noch irgendwas.

Nach 30 Minuten

Juhuu, ich hab aus meinem Holzstab eine Fackel gemacht! Geil! Bringt mir jetzt auch nichts, aber ich hatte ein Erfolgserlebnis! Gefunden habe ich das Öl, nachdem ich aus Langeweile versucht hab über die Zinnen im Speisesaal zu klettern, in der Hoffnung, dass ich mir irgendwie weh tue und diesen Durchlauf beenden kann. Der Aufbewahrungsort direkt über diesem monströsen Kamin ist aber auch eigentlich logisch. Dumm von mir! Ich bin also mit einer Fackel bewaffnet, hab aber weder Schlüssel noch Schwert gefunden. Und dunkel ist es auch nirgendwo, sodass ich nichts übersehen haben kann. Wird langsam… langsam… ein klein wenig eintönig der ganze Spaß hier. Gesehen habe ich alle Räume auch schon mal, aber vielleicht finde ich ja die Schlüssel beziehungsweise mein Schwert – warum konnte mir der Krieger eigentlich nicht sein Schwert geben? Der steht eh nur dumm vor dem Schloss rum – auf dem Dach eines der Jugendherbergsbetten, von denen ich glaube, dass sie edle Himmelbetten sein soll. Gibt aber mindestens 5 davon pro Raum und wirkt damit nicht mehr ganz so edel. Naja, hüpfe ich mal auf Betten herum, das ist mir immerhin gestattet. Von den Zinnen des Schlosses darf ich mich ja nicht stürzen.
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Nach 45 Minuten

DAS ÄNDERT ALLES! Wenn ich „c“ drücke, dann kann ich durch Wände… gehen. Eigentlich stottere ich mich ein paar Zentimeter vorwärts, aber im Endeffekt komme ich jetzt überall hin, auch in Räume, deren Schlüssel ich noch nicht habe. Ja, die Schlüssel suche ich auch 45 Minuten später immer noch und ich hab keinen blassen Schimmer, wo die sein könnten. In einem der Jugendherbergsräume habe ich jetzt allerdings ein Schwert gefunden und, oh Wunder, oh Wunder, direkt im Innenhof des Schlosses ein Monster entdeckt. Ist halt ein erschütterndes Ereignis, wenn ich ein Schwert finde. Da würde ich mich auch mitten auf den Hof eines sonst komplett vereinsamten Schlosses teleportieren. Der Kampf hat sogar echt Spaß gemacht, die Messlatte war ja nun auch nicht besonders hoch, nachdem ich vorher nur durch die ewig gleichen Räume gestottert bin. Ja… der Kampf war dann auch nach kurzer Zeit beendet und ich habe immer noch keinen Schlüssel gefunden. Mit dem Schwert kann ich nicht mal den Krieger vor dem Tor zwingen mir aus dem Weg zu gehen, damit ich kreischend in den Wald rennen kann.
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Nach 60 Minuten

Ich bin tot. Weder bin ich im Kampf gestorben, noch bin ich im Heldentod an Syphilis oder einer ähnlichen edlen Krankheit dahingerafft, sondern ich habe mit dem Drücken von „c“ endlich das geschafft, was ich die letzte Stunde versucht habe: Ich habe mich in den Tod gestürzt. Naja, eigentlich bin durch die Zinnen gestottert und habe festgestellt, dass ich sterbe, wenn ich ins Nichts stürze. War mal eine neue Erfahrung. Diesen gottverdammten Schlüssel habe ich immer noch nicht gefunden, aber ich kann ja einfach weitermachen, wenn ich den letzten Spielstand lade… ach, es gibt kein Autosave? Also wieder den ganzen Spaß von vorne? Na gut.
httpv://www.youtube.com/watch?v=ZgsQSdZVCRM

Nach 61 Minuten

Hahaha… als ob.

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Frederik Wagner (Redaktion) Job: Student im Master of Education für Geschichte und Englisch Auf ZwO Experte für: PC-Spiele aller Art, hauptsächlich aber Sachen aus den Bereichen RPG und Strategie, bevorzugt rundenstrategisch. Die herumstehende Xbox erweitert das Spektrum um reine Konsolentitel. Hier holt sich Freddi Gaming-News: PCGamer.com Mail: fw [at] zockworkorange [dot] com Twitter: Fredelsloh XBLA: - PSN: - Steam: Fredelsloh Erstes Game: Prince of Persia Liebste Games: Baldur’s Gate II, Planescape Torment, Arcanum, Civilization II, Europa Universalis 3 Liebste Persönlichkeit der Branche: Warren Spector Liebste Game-Figur: Minsk und Boo

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