Zockwork Orange

[Schrottwichteln 2017] Ganz großes Tennis?

Tennis In Your Face

Tennis In Your Face

Das Schrottwichteln hat bei Zockwork Orange eine lange Tradition. Vor Weihnachten wichteln wir uns Videospiele zu, von denen wir wissen oder hoffen, dass sie richtig schlecht sind oder zumindest dem Beschenkten so gar nicht gefallen. (Mich kann man beispielsweise mit jedem Horrorspiel ärgern, egal wie gut es auch sein sollte.)

Dieses Jahr hatte ich das Glück, von Dominik bewichtelt zu werden, dieser war so gnädig, mir ein Spiel für Nintendos Switch zu besorgen. Es konnte auf der Switch doch keine richtig schlechten Spiele geben, oder?

Von Dominik bekam ich das mir bis dato unbekannte Game »Tennis In The Face« vom Entwickler 10tons, das hörte sich schon blöd an und sah auch ein bisschen blöd aus. 10tons ist bekannt für ihre simplen Mini-Games und in der Liste aller Switch-Titel bereits mit 21 Spielen vertreten, die meisten davon Ports von früheren Spielen. Das neuste davon ist eben »Tennis In The Face«, ein Game, das nicht besonders viel mit Tennis zu tun hat und auch mit Golf oder vielem anderen funktioniert hat. Ziel des Spiels ist es, mit möglichst wenig Bällen (oder anderen Objekten) den Screen von “Gegnern” zu leeren. Die Gegner bewegen sich nicht und der Ball springt sehr, sehr lange dem Gesetz von Eintrittswinkel gleich Austrittswinkel folgend von Wänden und Gegenständen ab, leichter wird das Spiel dadurch aber nicht. Was noch ziemlich simpel anfängt, steigert sich schnell und wird zu einer echten Herausforderung, bei der genaues Zielen ebenso wichtig ist wie eine Portion Glück.

Am Anfang wirkt »Tennis In The Face« etwas einfach und belanglos, man zielt irgendwo hin und meist klappt es direkt beim ersten Mal, manchmal erwischt man durch Zufall alle Gegner mit einem Ball und bekommt noch einen Bonus. Im späteren Spielverlauf kommen jedoch jede Menge Hindernisse dazu, die das Spiel ganz schön knackig machen. Gepanzerte Gegner, Glasflächen, die Bälle stoppen und mehr, dafür bekommt man aber auch in Parabeln fliegende Getränkedosen, die bei der Landung explodieren, was man wiederum direkt gegen Gegner einsetzen oder für Kettenreaktionen nutzen kann.

»Tennis In Your Face« ist kein gutes Spiel, aber es ist auch kein schlechtes. Kostenlos auf dem Smartphone für die morgendliche Bahnfahrt hat ein solches Game durchaus seine Daseinsberechtigung, die Comic-Grafik und die leichte Story (Tennis-Star rächt sich an Explodz, der Softdrink-Firma, die seine Karriere zerstört hat) sorgt dafür, dass man gerne dran bleibt und weiter spielt. Hätte ich Geld für dieses Spiel ausgegeben? Nein, mit Sicherheit nicht. Kostenlos, durch Werbung finanziert, auf dem Smartphone? Klar, wieso nicht. So schlecht ist es nicht und ich werde es bestimmt noch ab und zu auf der Switch anschmeißen, wenn ich mal 2 Minuten Langeweile habe, in denen es sich nicht lohnt, »Stardew Valley« zu starten

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