Wer schon mal ein Game zu einer TV-Serie gespielt hat versteht, warum ich bei CSI: Crime Scene Investigation: Tödliche Verschwörung / Fatal Conspiracy ein wenig skeptisch war. CSI selbst gucke ich gar nicht, weil mir das alles zu albern und unrealistisch ist, trotzdem habe ich dem Game mal eine Chance gegeben. Mein erster Eindruck war, dass es ziemlich lieblos und hässlich ist, aber ab dem zweiten von den fünf Fällen hatte ich zumindest ein wenig Spaß beim Lösen der Fälle.
Aber mal von vorne: wie schon angedeutet handelt es sich bei Fatal Conspiracy um ein Episoden-Game, was nicht verwundert, da das Spiel von Telltale Games entwickelt wurde. In fünf Episoden begleitet man als Spieler jeweils eine andere Person aus den CSI-Teams und hilft ihnen beim Lösen der einzelnen Fälle, die natürlich alle irgendwie zusammen hängen. Dabei besucht man Crime Scenes (man ist ja schließlich ein Crime Scene Investigator), untersucht diese nach Fingerabdrücken, Blut oder DNS-Spuren, Fußabdrücken und ähnlichem, die man dann im Labor mit verschiedenen Hilfsmitteln analysieren kann. Man kann Fußabdrücke, Messerspuren oder Gewebeproben mikroskopisch und makroskopisch analysieren und vergleichen, Fingerabdrücke in der Datenbank finden, DNS-Proben oder Abstriche von chemischen Proben untersuchen, Audio-Files analysieren, mit dem Gerichtsmediziner sprechen und Verdächtige im Verhörraum ausquetschen und mit den gesammelten Beweisen in die Ecke drängen. Sollte man irgendwann gar nicht weiterkommen, hilft der Partner oder man bekommt einen Tipp per E-Mail. Stellt man sich nicht allzu blöd an, kommt der Tipp in der E-Mail immer dann, wenn man schon einen Schritt weiter ist, was ein bisschen nerven kann, aber man kann die Mails vom Chef ja einfach ignorieren.
Grafisch zeigt CSI: Tödliche Verschwörung sich sehr minimal. Die Szenen bestehen aus Quasi-Standbildern, die man aus der Ego-Perspektive betrachtet. Statt sich bewegen zu können, kann man nur in bestimmte Stellen hineinzoomen, wodurch möglicherweise neue Bereiche sichtbar werden. Zwischen den einzelnen Bereichen bewegt man sich mit Hilfe der Standort-Auswahl im Smartphone, in dem man sich auch die gesammelten Beweise und Infos zu den Verdächtigen anschauen kann. Animationen gibt es kaum, das ist aber auch gut so, die vorhandenen sind nämlich nicht besonders schön.
Das Arbeiten im Labor macht Spaß und ist abwechslungsreich, da bei jedem Fall andere Beweismittel zu finden sind und man andere Werkzeuge benutzen muss. Das Absuchen der Tatorte ist meist weniger spannend und aufgrund der Steuerung oft nervig. Im Grunde klickt man alles an, was irgendwie verdächtig aussieht, und die Steuerung mit dem Cursor macht das auf der Konsole wirklich nicht leicht. Schade, dass die Entwickler sich bei Games oft keine Mühe geben, um sie an Maus- bzw. Controller-Steuerung anzupassen, wenn das Spiel auf unterschiedlichen Plattformen erscheint.
CSI: Tödliche Verschwörung (Xbox 360, PS3, PC, Wii)
Entwickler: Telltale Games
Publisher: Ubisoft
Erscheinungsdatum: bereits erschienen
USK-Einstufung: ab 12 freigegeben
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Fans der Serie werden sich bei CSI: Tödliche Verschwörung über ein Wiedersehen mit Sara Sidle und der Zusammenarbeit mit Raymond Langston, Nick Stokes & Co. ebenso freuen, wie über die Originalstimmen der Schauspieler. Die Fälle sind spannend inszeniert und sollten auch für Krimi-Experten nicht von Anfang an zu durchschauen sein. Über die optischen Mängel kann man hinwegsehen, bzw. man kann sie die paar Stunden, die man für das Lösen sämtlicher Fälle braucht, gut ignorieren. Die Spielzeit ist sehr gering, doch die benötigten 10 Stunden, um den Abspann zu sehen, sind bei diesem Game vollkommen ausreichend. Preislich bewegt sich das CSI-Krimi-Spiel ja auch deutlich unter anderen aktuellen Games. Eine Kaufempfehlung kann man Fans des Genres und natürlich Fans der Serie aussprechen, alle anderen warten vielleicht lieber auf das Back To The Future-Game von Telltale.
Ich bin eigentlich riesiger Fan der Telltale-Spiele, aber von den CSI-Spielen habe ich noch kein einziges gespielt. Zum einen empfinde ich die Grafik für das Szenario als unpassend und zum anderen finde ich, dass Detektivspiele und derartige Minispiele, wie sie in CSI: Tödliche Verschwörung vorkommen, eher auf einen Nintendo DS gehören. Prof. Layton lässt grüßen :D.