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Review: Cars 2 – Das Videospiel

Cars, der siebte Film aus dem Hause Pixar, gilt für viele als der schwächste Film des Animationsstudios (der einzige, der bei Rotten Tomatoes weniger als 90% hat). Die Fortsetzung, die seit vorgestern im Kino läuft, wird vermutlich auch nicht allzu viele neue Oscars zu dem bereits 26 Stück umfassenden Haufen beitragen – und trotzdem fand ich sie ziemlich gut. Allerdings ist der schlechteste Pixar-Film immer noch ein verdammt guter Film und ein noch besserer in der Kategorie der Animationsfilme.

Cars 2: Das Videospiel, das Spiel zum Film, ist kein reines Racing-Game; die Rennen mit den bekannten Autos Lightning McQueen, Hook (im Original Tow Mater) oder dem kleinen Guido (mein persönlicher Favorit) sind in Cars 2 Teil eines Trainingsprogramms, in dem die Autos zu Agenten ausgebildet werden, um dem bösen Professor Zündapp den Garaus zu machen. Dazu begeben sich die Wagen in ein Simulationsprogramm im CHROM-Hauptquartier und durchlaufen mehrere Stufen, um zu vollwertigen Agenten zu werden. In den 6 Stufen der Simulation wechseln immer wieder mehrere Aufgaben in verschiedenen Locations (London, Radiator Springs, Ölbohrinsel, etc). Neben normalen Rennen gibt es Survival-Races, in denen man möglichst lange vor dem Professor fliehen und Items zur Stärkung des eigenen Schutzschildes sammeln muss, Arenen, in denen es gilt, 5 Wellen von gegnerischen Autos zurückzuschlagen oder Jäger-Missionen, bei denen man im Rennen so viele gegnerische Autos zerstören muss, wie in der begrenzten Zeit möglich ist. Dazu steht den mehr als 20 wählbaren Wagen ein großes Waffenarsenal zur Verfügung, wobei einzelne Waffen wie bei Mario Kart auf der Strecke eingesammelt werden müssen. Allerdings sind es hier richtige Waffen: Raketen, Maschinengewehre oder zielsuchende Minen an Stelle von roten Panzern.

Cars 2: Das Videospiel ist allgemein eine erfreulich gute Umsetzung eines Kinofilms und es macht verdammt viel Spaß, die Challenges zu meistern. Für einen Fun-Racer bietet Cars 2 eine sehr gute Mischung aus Realismus und spaßigem Renn-Spiel. Die Autos sind echten Wagen nachempfunden und auch die Waffen sind keine Fantasie-Konstrukte und lassen Gegner realistisch in die Luft gehen. Auf der anderen Seite haben wir natürlich eine stark vereinfachte Fahrphysik und bei einem echten Racing-Game undenkbare Aktionen (Hüpfen, Drehen in der Luft), die an Genre und Zielgruppe des Spiels angepasst wurden. Die Optik ist witzig und der Schwierigkeitsgrad insgesamt gering. Einziger Kritikpunkt ist die doch sehr schlechte Synchro. Eine englische Tonspur gibt es nicht und auch da würden sich die Sprüche ständig wiederholen. (Dieses eine italienische Auto, das bei jedem Sprung “unde fliegen kanne ich auche” sagt… argh!). Und man hat sich leider nicht die Mühe gemacht, einen Online-Multiplayer einzubauen, was auch schade ist, da Cars 2 mit mehreren Leuten am meisten Spaß macht. Aber bis auf diese kleinen Makel ist Cars 2 tatsächlich ein perfekter Fun-Racer, der sich hinter einem Mario Kart nicht verstecken muss.

Hinweis für die Achievement-Hunter: einen ganzen Haufen Achievements/Trophies gibt es so gut wie geschenkt, da sie auch teilweise in den Tutorials oder im 2 Player-Modus freischaltbar sind. Für die 100% braucht man länger und es gibt auch einige recht schwierige Erfolge, aber die ersten 500 Gamerscore-Punkte hat man z.B. locker innerhalb einer Stunde. Schön auch, dass es Ingame-Trophies gibt, die mit den Achievements übereinstimmen, so kommen auch Wii-Spieler in den Genuss der zusätzlichen Herausforderungen.

Cars 2 ist ein toller Fun-Racer und das beste Game aus dem Genre, das ich seit Mario Kart gespielt habe. Wer Mario Kart liebt und keine Nintendo-Konsole zur Hand hat, muss Cars 2 spielen. Und wer eine Nintendo-Konsole hat und Mario Kart liebt, sollte Cars 2 dennoch spielen. Weil es einfach Spaß macht.

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