Als alter Trekkie musste ich mir natürlich Gameforges Star Trek – Infinite Space anschauen, auch wenn mein letztes Star Trek-Game schon Ewigkeiten her ist. Oder vielleicht gerade deshalb.
Von Browsergame-MMOs lasse ich eigentlich grundsätzlich die Finger, ich weiß einfach zu gut, wie sehr ich mich von so was in den Bann ziehen lasse; aus dem Grund habe ich auch noch niemals World of Warcraft angefasst, es kostet einfach zu viel Zeit. Bei Star Trek – Infinite Space bin ich durchaus versucht, diesen Grundsatz über Bord zu werfen.
Wie der Zufall so will, spielt Infinite Space im Deep Space Nine-Subuniversum, meiner absoluten Lieblingsserie aus der Reihe, nicht zuletzt wegen der Defiant, dem schönsten, stärksten und schnellsten Schiff der Föderation. Als Klingone oder als eine der Föderationsrassen kämpft der Spieler nun gegen das übermächtige Dominion und für das Überleben des Alpha-Sektors. Für die Nicht-Trekkies: Klingonen sind in der Epoche keine Feinde der Föderation, das können sie sich bei der Bedrohung durch das Dominion auch gar nicht leisten, der gemeinsame Feind vereint die ungleichen Gruppen.
Auf beiden Seiten startet man als Kadett und muss seinen Weg nach oben erkämpfen, bis man dann zuletzt Captain eines stolzen Starships bzw. eines klingonischen Bird of Prey ist. Neben den Missionen können sich die Spieler in Bars treffen und laufen dann in der 3rd-Person-Ansicht durch die Gegend, vieles findet natürlich aber im Weltall statt. Hier wurde eine Draufsicht auf die Raumschiffe gewählt. Sowohl das Fliegen von A nach B, als auch die Kämpfe mit Phasern und Photonentorpedos finden in Echtzeit statt, manchmal vergisst man bei der 3D-Optik, dass man sich gerade im Webbrowser befindet. Allgemein entspricht Infinite Space so gar nicht dem Bild, das ich von Browser-Games hatte. Echtzeitkämpfe, 3D-Grafik, Chris Hülsbeck ist für die Musik zuständig, Star Trek-Autor Lee Sheldon fungiert als Co-Autor der Story und die Okudas (Michael Okuda hat z.B. die berühmte Star Trek-Benutzeroberfläche LCARS entwickelt) sind als Berater für Design und Star Trek-Authentizität mit an Bord… wenn man dann noch bedenkt, dass das Game Free to Play ist, ist die Versuchung doch schon sehr groß. Ich bin wirklich überrascht, was man mit dem Unity Web Player so alles zustande bekommt, Star Trek: Infinite Space sieht wirklich verdammt gut aus und man kann es komplett kostenlos spielen. Schiffe, Missionen, Waffen… hier können sich zahlende Spieler höchstens eine Zeitersparnis beim Aufleveln erwerben, ansonsten bekommt jeder das Gleiche. Einzig spezielle Vanity-Items wie die neuste Uniform, wie sie die hippen Bewohner von Orion gerade tragen, bleiben den zahlenden Gamern vorbehalten. Ein ziemlich faires Konzept, wie ich finde.
Star Trek – Infinite Space wird auf jeden Fall sofort ausprobiert, wenn es erscheint, angeblich soll es ja selbst auf meinem alten Notebook laufen. Einen Releasetermin gibt es noch nicht, das Star Trek-Abenteuer soll aber noch dieses Jahr erscheinen. Bis dahin kriege ich hoffentlich eine Crew zusammen, Marc hat sich schon als wissenschaftlicher Offizier für die U.S.S. Zockwork Orange NCC-1337 angeboten. To boldly go where no nerd has gone before. Vielleicht sieht man sich ja dann in einer der Space-Bars.