BioWare war für mich immer der Star unter den Entwicklern. Tadellose Spiele, die es geschafft haben, eine fantastische Geschichte zu erzählen, gepaart mit spannendem Gameplay. Mass Effect 2 und Dragon Age: Origins haben bewiesen, dass die Spiele der Kanadier auch im 21. Jahrhundert nichts an ihrer Faszination verloren haben. Dragon Age 2 hingegen war für viele Fans eine Enttäuschung: die Story dümpelte vor sich hin, die zwischenmenschlichen Interaktionen waren zwar gut, aber unter BioWare-Niveau und auch das Gameplay hat viele eher abgeschreckt.
Zeit für MASS EFFECT 3. Der letzte Teil der Trilogie soll dem intergalaktischen Krieg mit Shepard in seiner Mitte ein fulminantes Ende setzen. Wird es das auch oder pullt BioWare wieder ein Kirkwall? Wir hatten die Möglichkeit uns das Spiel von den Entwicklern zeigen zu lassen und unsere Vorfreude auf ein neues Level zu bringen.
Dass die Erde im Finale brennt, dürfte inzwischen jeder mitbekommen haben, der sich auch nur am Rande dafür interessiert. Die Reaper schlagen also auf dem Heimatplaneten der Menschen auf und Shepard muss fliehen, um Hilfe zu suchen. Wieder einmal darf der Spieler das Team zusammensuchen und mit der Unterstützung anderer Rassen eine Allianz formen, die der Invasion Einhalt gebietet. Das Spielkonzept hat sich im Vergleich zum Vorgänger kaum verändert: Auch MASS EFFECT 3 wird ein Shooter mit starken RPG-Elementen. Natürlich gibt es neue Fähigkeiten und taktische Optionen, was aber niemanden überraschen dürfte.
Die spielerischen Neuerungen dürften mit der Lupe zu suchen sein, aber BioWare wäre auch verrückt, wenn sie das überaus erfolgreiche Prinzip des Vorgängers abändern würden. Viel spannender ist also die Frage, ob das Storytelling erneut aufgeht. Selbstverständlich kann ich nach einer halbstündigen Präsentation nichts zur allgemeinen Geschichte erzählen, aber ein Beispiel nennen, wegen dem ich glaube, dass wir uns definitiv freuen können. In der gezeigten Mission auf der Erde schlägt sich Shepard durch die Horden der Reaper. In einem Raum trifft er auf einen kleinen Jungen, der sich verängstigt in einem Lüftungsschacht versteckt. Held der er ist, versucht Shepard diesen Jungen zum Fliehen zu überreden, was aber anscheinend fehlschlägt. Als die Normandy kurze Zeit später den Protagonisten aus der Schlacht rettet, beobachtet er die Flüchtlingsschiffe der Zivilisten und sieht den Jungen, wie er sich doch zum Fliehen durchgerungen hat. Doch die Freude ist nur von kurzer Dauer: Kaum gestartet, werden die Schiffe auch schon abgeschossen und zurück bleibt ein dem Tränen naher Shepard und meine Gänsehaut. Solche Momente machen die Faszination der BioWare-Spiele für mich aus, und wie es scheint, haben die Jungs auch dieses mal wieder alles im Griff.
Vielleicht ist es nur der Fanboy in mir, aber es sieht wirklich verdammt stark danach aus, als würde die Trilogie mit MASS EFFECT 3 das verdiente Ende bekommen. Anfang März wissen wir mehr, aber ich kann es kaum noch erwarten, bis ich die Normandy erneut besteigen und die Galaxie ein letztes Mal vor dem Untergang bewahren darf.