Bereits im Juli dieses Jahres hatte ich die Möglichkeit, mir einen ersten Eindruck von »Borderlands: The Pre-Sequel« zu verschaffen. Damals standen allerdings nur Athena und Wilhelm als spielbare Figuren zur Verfügung. Am vergangenen Mittwoch jedoch konnte ich auf der gamescom endlich auch Nisha und Claptrap spielen. Ich war also ganz kurz davor, das Geheimnis zu lösen, ob Claptrap tatsächlich Treppen steigen kann. Vorher musste ich mir allerdings diesen Trailer anschauen:
httpv://youtu.be/cjNqtZ5v1O8
Okay, die Musik (Kongos: Come with me now) war schonmal besser, aber der Trailer hat dann echt Lust auf mehr gemacht. Und so rutschte ich in der kurzen Präsentation der beiden noch fehlenden Figuren Nisha the Lawbringer und Claptrap the Fragtrap bereits unruhig auf meinem Platz herum, denn danach ging’s ans Probespielen und gut 45 Minuten lang durfte ich ein weiteres Mal einen der Monde Pandoras erkunden; Elpis.
Laut Menü spielte ich die Quest “Intelligence of the artificial persuasion” in “Outland Spur”. Das war aber schon bei dem E3-Build so, den ich im Juli gespielt habe, daher weiß ich nicht wirklich, ob die Questnamen bereits final sind. Dieses Mal war ich die meiste Zeit im Inneren einer Mondbasis unterwegs und nur wenig auf der Mondoberfläche.
Auch im Inneren eines Gebäudes gibt es nur sehr wenig Schwerkraft, dafür aber ausreichend Sauerstoff. Die geringe Erdanziehung sorgte dann auch dafür, dass sich der Level auf mehreren Ebenen abspielte und ich viel herum hüpfen musste, um das jeweilige Questziel auch zu finden. Das ist neu und war für mich erst einmal etwas verwirrend. Aber so lernte ich wenigstens, wie die Protagonisten sich am besten in der Luft fortbewegen und hatte unglaublich viel Spaß dabei, meine Gegner mit einem Butt-Slam! hinzurichten.
Natürlich wählte ich zuerst Claptrap aus und los ging’s. Der Action-Skill des Fragtraps ist etwas verwirrend, wird doch durch Zufall (?!) eine Subroutine ausgewählt. Und so kann es sein, dass plötzlich eine Discokugel über mir schwebt (Subroutine: Laser Inferno), die jeden Gegner in Reichweite mit Laserbeschuss eindeckt. Leider verdeckt die Kugel mir die halbe Sicht, dafür nimmt sie mir aber auch viel Arbeit ab. Oder eine andere Subroutine (One Shot Wonder) sorgt dafür, dass ich mit nur einem Schuss den Schaden einer ganzen Magazinladung austeile. Der Rückstoß ist hierbei nicht zu verachten und wirft mich meterweit zurück. Lustig anzusehen, vor allem für die Mitspieler im Coop. Es gibt noch eine Fülle an Subroutinen mehr, die alle in irgendeiner Art und Weise hilfreich sind, aber situationsbezogen auch mal den virtuellen Griff ins Klo darstellen können. Immerhin sind letztere wenigstens eine visuelle Belustigung meiner Mitspieler. Anyway. Claptrap spielt sich schon nach kurzer Zeit wie ein Roboter auf Drogen (oder Rädern, oder Trampolinen, …): köstlich!
Auch das Spielen von Nisha hat einen Heidenspaß gemacht. Das Cowgirl kämpft mit Peitsche und Revolver und kann so richtig deftig austeilen. Unterm Strich kann ich tatsächlich sagen: ich habe mich in den Sheriff von Lynchwood verliebt. Mit dem Level 41-Charakter und aktiviertem Action Skill habe ich die Gegner reihenweise per Kopfschuss mit Extraschaden abserviert! Und das alles nur, um Handsome Jack an die Macht zu bringen. Nisha wird mit Sicherheit einer meiner Lieblingscharaktere werden.
Von der Story habe ich immer noch nicht so viel mitbekommen. Allerdings ist das Spiel im Innern einer Mondstation schon ein anderes Borderlands als noch seine beiden Vorgänger. Ich habe immer wieder Orientierungsschwierigkeiten aufgrund der vielen Ebenen und auch ein bisschen motion sickness machte sich bei dem wilden Herumgehopse bemerkbar. Vermutlich ist das aber auch einfach nur gewöhnungsbedürftig.
Wer mit Borderlands 1 oder dem überragenden 2. Teil nichts anfangen konnte, der lässt sowieso die Finger von diesem Titel. Wer allerdings von Claptrap & Co. einfach nicht genug bekommen kann, der macht mit »Borderlands: The Pre-Sequel« sicherlich gar nichts falsch. 360, PS3 und PC-Spieler kommen am 17. Oktober in den Genuss des Spiels und Gearbox hat zumindest eine Portierung auf PS4 und One noch nicht ausgeschlossen.
Achja, Claptrap kann nicht nur Treppenstufen spielend meistern, er kann sogar Leitern hochklettern. Das war aber auch die einzige Enttäuschung, die ich beim Anspielen von »Borderlands: The Pre-Sequel« erlebt habe.