[gamescom 2019] Dominik spielt an 0

Warum geht man zur Gamescom? Genau, um zu spielen!

Gamescom-Zeit ist Anspielzeit und so habe ich eine Vielzahl diverser Spiele ausprobiert. Insgesamt muss man leider sagen, dass es spielerisch ein mittelmäßiges Jahr war – man merkt schon sehr deutlich in diversen Facetten, dass momentan Flaute herrscht und Geld gespart wird für den Launch der nächsten Konsolengeneration. Nichtsdestotrotz hatte ich in den meisten Fällen viel Freude beim Anspielen. Los geht’s!

Iron Harvest

Von Iron Harvest war eine Mission auf Basis der Kickstarter Alpha 3 anspielbar. War ich bisher davon ausgegangen, dass es sich um ein Strategiespiel der Sorte Command & Conquer oder WarCraft handelt, so weiß ich nun, dass es sich doch eher um ein Taktikspiel handelt, bei dem man Squads steuert – eher so wie Company of Heroes oder das Starship Troopers Taktikspiel (falls das noch jemand kennt). Iron Harvest spielt sich schon jetzt sehr gut, auch wenn man – wenig überraschend – den Alpha-Status an so Dingen wie einer noch nicht ganz ausgereiften Bedienung merkt. Aber hey, das Spiel hat ja noch ein Jahr bis zum Erscheinungstermin.

Transparenz-Hinweis: Bei Iron Harvest gab es als Goodie einen Steam-Key für das Spiel sowie ein T-Shirt.

Control

Ich bin ja schon ein Remedy-Fanboy. Ich liebe die Ideen, die sie für ihre Spiele haben, ich liebe ihr Worldbuilding, das uns so großartige Dinge wie Lords & Ladies oder The Adventures of Captain BaseBallBat-Boy beschert hat, und ich liebe deren Art und Weise Geschichten zu erzählen sowie die Geschichten, die sie erzählen. Wo Quantum Break, auch nach eigener Sichtweise von Remedy, mehr Style over Substance war, möchte man sich nun wieder mehr auf das Gamplay fokussieren.

Und das merkt man: Control spielt sich unglaublich flüssig und direkt und die Spezialfähigkeiten sind cool und sorgen für Abwechslung in den spaßigen Gefechten. Während Max Payne und Quantum Break vor allem Zeitmanipulation enthielten, geht es in Control nun darum Dinge und Personen zu manipulieren, zu kontrollieren. Da können beispielsweise Gegenstände, ähnlich wie Half-Lifes Gravity Gun, durch die Gegend geworfen werden, aus dem Bodenbelag Schutzschilde erstellt werden oder Gegner so manipuliert werden, dass sie sich gegen ihre eigenen Kameraden wenden. Das erlaubt es etwa Feuerlöscher auf Gegner zu werfen oder Raketen im Flug zurückzuschicken – schon sehr nice.

Erstmals in Remedys Geschichte wird Control keine lineare Spielerfahrung mehr bieten, sondern soll sich mehr wie ein Metroidvania spielen. Das ist dann auch meine einzige Sorge, denn das ständige Backtracking ist eines der Dinge, die mich Metroidvanias zuverlässig nach wenigen Stunden abbrechen lassen. Dafür freue ich mich jetzt schon auf das Worldbuilding und auf, was sich Remedy im Rahmen dessen alles hat einfallen lassen.

Transparenz-Hinweis: Bei Control gab es als Goodie einen Pin mit dem Logo der im Spiel staatlichen Control-Behörde.

Lost Ember

Wölfe sind cool. Und weil sie das sind, hat es mich schon damals bei der Kickstarter-Kampagne gefreut, dass man bei Lost Ember als Wolf durch das Spiel läuft. Spielerisch ist ähnliches geboten, wie bei Explorationsspielen der Sorte AER, Journey oder Abzû – das heißt: Vor allem die Landschaft erkunden, die Landschaft genießen und den weiterführenden Weg freischalten. Ich mag solche Spiele prinzipiell sehr gerne, muss dafür aber auch in der richtigen Stimmung sein. Vor allem aber: Der Wolf! ♥

Trials Rising DLC „Crash & Sunburn“

Für Trials Rising war der neue DLC “Crash & Sunburn” anspielbar, der sieben neue Strecken sowie die beiden neuen Fahrzeuge Alpaca und Einkaufswagen (ja!) beinhaltet. Das Alpaca ist mir, genauso wie schon das Mantis-Bike, zu leichtgängig und ich komme damit nicht gut klar. Der Einkaufswagen ist, noch mehr als das Fahrrad des Hauptspiels, ein sehr spaßige Erweiterung mit ihren eigenen Herausforderungen. Die neuen Strecken sind solide und bieten optisch keine großartigen Abwechslungen. Ich hatte bei Ubisoft übrigens die Möglichkeit das Spiel eine halbe Stunde lang zu streamen.

Transparenz-Hinweis: Das Hauptspiel von Trials Rising wurde uns seinerzeit von Ubisoft in der Nintendo Switch Version zur Verfügung gestellt.

Ghost Recon: Breakpoint

Bei Ghost Recon: Breakpoint hatte ich die Möglichkeit den PvP Modus anzuspielen, bei dem zwei Viererteams auf kompakten Karten gegeneinander antreten. Eine ordentliche Kommunikation ist neben Skill spürbar wichtig für den Erfolg des eigenen Teams (mein Team hatte Defizite), die Matches sind angenehm kurz und bieten außerdem nach etwa 7 Minuten einen sich verkleinernden Bereich – Battle Royale lässt grüßen. Ghost Recon: Breakpoint ist bereits in einem sehr guten Zustand und ich habe durchaus Lust den PvP-Modus weiterzuspielen. Ich hatte auch hier wieder bei Ubisoft die Möglichkeit zu streamen, diesmal eine ganze Stunde lang.

Fall Guys: Ultimate Knockout

Wer wollte nicht schon immer mal bei Takeshi’s Castle mitmachen? Eben! Fall Guys: Ultimate Knockout nimmt sich die durchgeknallte Spieleshow als Vorbild, um daraus ein Multiplayer-Spiel zu basteln, in dem es in fünf Runden darum geht, als Sieger übrigzubleiben und nicht schon vorher ausgesiebt zu werden, weil man nicht die richtigen Türen genommen hat oder sich sich seinen Puschelschwanz hat stehlen lassen. Die Figuren sehen dabei aus wie in Blobby Volley und die Stages sind genauso bescheuert, wie bei Takeshi’s Castle, was heißt, dass man sich also an drehenden Schlägern und fliegenden Bällen vorbeimanövrieren darf. Fall Guys: Ultimate Knockout macht schon Spaß, ich sehe aber ein bisschen die Gefahr, dass man das Spiel nicht viel länger als einen Abend spielt.

Doom Eternal

Ich hatte mich wirklich auf Doom Eternal gefreut. Plottwist: Ich fand es furchtbar und es ist für mich das schlechteste Spiel, das ich dieses Jahr angespielt habe. War das 2016er Doom noch gut ausbalanciert, was den Old-School-Shooter-Part und neumodischen Nippes wie Waffenmods und dergleichen anging, hat es id Software nun im neuesten Teil übertrieben, es ist von allem zu viel. Gab es 2016 noch die Glory Kills und die Kettensäge, um Lebenspunkte oder Munition zu erhalten, kommt jetzt noch ein Flammenwerfer für Rüstung hinzu. Und ein Grappling Hook. Und Sprungpassagen. Und Kletterpassagen. Und Sprung- mit Kletterpassen. Es ist einfach alles zu viel und vor allem die Sprung- und Kletterpassagen, fühlen sich eher nach Tomb Raider als nach Doom an („Doom Raider“) und sind für mich in diesem Spiel so deplatziert wie Axel Voss auf dem Gamescom Kongress. Nope, das war nix.

Transparenz-Hinweis: Bei Doom gab es als Goodie ein Doom-Lanyard sowie einen 10€-Rabattcode für den Kauf von Doom bei Gamestop.

Witcher 3 – Nintendo Switch Version

Auf der Gamescom konnte man erstmal Witcher 3 auf der Nintendo Switch anspielen. Die Performance ist gar nicht mal so gut und das Spiel hat die erwarteten Grafik-Downgrades erhalten. Bis zum Release im Oktober ist es noch eine Weile hin, aber momentan läuft es deutlich schlechter als etwa Wolfenstein 2. Witcher 3 wird als GOTY erscheinen. 

Transparenz-Hinweis: Bei unserem Besuch bei Nintendo gab es als Goodie ein Nintendo-Mauspad, ein Luigis Mansion 3 Din A4 Block, eine Mario Hot Wheels Figur, einen Switch-Ständer aus Pappe sowie Super Mario Maker 2 Bügelbilder.

Daemon X Machina

Das Spiel ist laut und ich habe die ganze Zeit nicht herausgefunden, was ich da eigentlich mache, war aber irgendwann tot. Hübsch sieht es aus, fühlt sich aber an wie der x-te Bulletsponge-Shooter, nur diesmal mit Mechas. Meins ist es nicht. 

Transparenz-Hinweis: Bei unserem Besuch bei Nintendo gab es als Goodie ein Nintendo-Mauspad, ein Luigis Mansion 3 Din A4 Block, eine Mario Hot Wheels Figur, einen Switch-Ständer aus Pappe sowie Super Mario Maker 2 Bügelbilder.

The Touryst

Isomerischer Tilt-Shift-Look scheint ja gerade in zu sein und so bedient sich auch The Touryst, das neue Spiele der Fast RMX Macher Shi’nen, dieser Optik. Dadurch sieht es unfassbar charmant aus und spielt sich auch bisher so. Die anspielbaren Rätsel waren eher trivial und basierten meistens darauf, dass man in der Spielwelt den richtigen Hinweis entdeckt. Ich bin jedenfalls gespannt, denn mit guten Rätseln könnte das ein richtig tolles Spiel werden.

Transparenz-Hinweis: Bei unserem Besuch bei Nintendo gab es als Goodie ein Nintendo-Mauspad, ein Luigis Mansion 3 Din A4 Block, eine Mario Hot Wheels Figur, einen Switch-Ständer aus Pappe sowie Super Mario Maker 2 Bügelbilder.

Liberated

Einer der besten Spielabschnitte in What Remains of Edith Finch war ja die spielbare Graphic Novel – Liberated ist ein ganzes Spiel in diesem Spiel. Aufgrund seiner Cyberpunk-Neo-Noir Thematik ist es zwar nicht so quietschbunt wie in Edith Finch, sondern arbeitet eher mit dunklen, entsättigten Farben, entfaltet aber die gleiche Faszination. Als Spieler navigiere ich mich also genauso durch die einzelnen Panels, die meistens statisch sind und die Handlung voranbringen, und bekomme immer wieder interaktive Panels, in denen es gilt irgendwo hineinzuschleichen, irgendwo in einer bestimmten Zeit hinzulaufen oder Gegner zu erledigen.

Man merkt dem Spiel zwar seinen Indie-Charakter sehr an (die Animationen wirken beispielsweise eher hölzern), es hat mir aber aufgrund seiner vielen Anleihen von Vorbildern wie Matrix oder dem Sozialpunktesystem in China sehr gut gefallen. Gespannt bin ich, wie gut die Entwickler*innen es wirklich hinbekommen, die Geschichte aus mehreren Standpunkten zu erzählen, und dabei – wie geplant – nicht in einfachen schwarz/weiß-Schemata zu bleiben. Das Writing dessen, was ich sehen konnte, war nämlich schon mal sehr gut.

The Surge 2

Ich mag ja Soulslikes gar nicht mal so sehr und habe bereits erfolgreich Dark Souls, Salt & Sanctuary sowie das erste The Surge abgebrochen. The Surge 2 gefällt mir bisher tatsächlich sehr gut und dadurch, dass ich es bereits im Vorfeld der Gamescom 5-6 Stunden gespielt habe, ist es schon jetzt mein Soulslike mit der längsten Spielzeit. Wirkte der erste Teil noch etwas klobig und behäbig, hat Deck13 ganze Arbeit geleistet, damit sich das Spiel jetzt deutlich direkter und agiler anfühlt. Die Bosskämpfe nerven mich zwar nach wie vor genauso sehr wie jeder Bosskampf in jedem Spiel, ich komme aber deutlich besser damit klar als in anderen Titeln des Genres. Das liegt unter anderem an neuen Features wie dem gerichteten Blocken, dem Ducken und häufigeren Medical Bays. Grafisch sichtbar Mittelklasse, sieht Jericho City aber trotzdem toll und interessant aus.

Transparenz-Hinweis: Im Rahmen der Termin-Anmeldung für die Gamescom wurde uns The Surge 2 per Steam-Key von Focus Entertainment zur Verfügung gestellt.

Desperados 3

Ich liebe Shadow Tactics und lechze schon lange nach neuem Taktik-Material von Mimimi. Letztes Jahr gab es Desperados 3 nur vorgespielt zu sehen, dieses Jahr konnte man endlich selber spielen. Im Wesentlichen spielt es sich wie Shadow Tactics, nur, dass alles hochwertiger ist (etwa dank Motion Capturing) und es einige sinnvolle Verbesserungen gibt – so gibt es nun beispielsweise eine Anzeige, wo und wie viele Wachen erscheinen, wenn man den Alarm auslöst. Obwohl das Spiel nun zur Zeit des Wilden Westen statt der japanischen Edo-Zeit stattfindet, spielten sich die beiden spielbaren Charaktere wenig anders als die Figuren aus Shadow Tactics: Schleichangriffe, Messerwürfe, Ablenkungstools und Scharfschützengewehre sind alle soweit schon bekannt. Ich freu mich drauf!

Borderlands 3

Ich habe bisher keinen der beiden Vorgänger gespielt und musste somit bei der 40 Minuten langen Spielsession erstmal mit dem grundsätzlichen Borderlands-Gameplay vertraut werden. Das ging dann angenehm schnell und hat wunderbar viel Spaß gemacht. Öden mich Loot-Shooter wie Destiny 2 oder Anthem bereits nach 10 Minuten unfassbar an, war ich hier die gesamte Spielesession durch wunderbar unterhalten. Das Spiel sieht großartig aus und ist spielerisch bereits sehr gut gepolished. Als gewöhnungsbedürftig empfand ich die Bulletspongigkeit der Gegner, kann aber mangels Erfahrung nicht sagen, inwiefern das zur Serie gehört – trotzdem war das erheblich befriedigender als bei den bereits erwähnten Konkurrenten.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass bei mir ein game-breaking Bug aufgetaucht ist, der dafür gesorgt hat, dass ich die spielbare Mission bereits früh nicht weiterspielen, und folglich auch nicht beenden konnte. Das ist für ein Spiel, das bereits in weniger als einem Monat erscheinen soll, eher ungut, ich weiß allerdings auch nicht, von wann der spielbare Build war.

Need for Speed: Heat

Unerwarteterweise eines meiner Highlights dieser Gamescom. Need for Speed: Heat bietet ein unglaublich tolles Geschwindigkeitsgefühl, umwerfende Optik, sowie einen richtig geilen Soundtrack. Spielerisch ist es so arcadig und griffig, wie ich es von einem NfS erwarte und insgesamt fühlt es sich schon so an, als würde man gerade Fast & Furious spielen. Da man die Autos visuell sehr kleinteilig anpassen kann, indem man beispielsweise die Motorhaube, die Seitenspiegel oder die Radkästen verändert, schreit das ganze allerdings nur so nach Mikrotransaktionen. Mein Kontakt bei Electronic Arts (der unmittelbar an NfS: Heat beteiligt war), hat mir zwar bestätigt, dass man die kosmetischen Items durch Fortschritt im Spiel erhält und es definitiv keine Lootboxen geben wird, ich rate aber dennoch zur Vorsicht. Immerhin fehlen mir in der bisherigen öffentlichen Kommunikation, wie bei Jedi Fallen Order, klare Ansagen dazu. Bei all der Skepsis, bleibt NfS: Heat aber ein geiles Spiel.

Fifa 20

Der Hallenmodus aus Fifa 97 und Fifa 98 war der beste Modus, den Fifa je hatte. Der neue Volta-Modus bietet genau das und Halleluja, ist das gut!

Star Wars: Jedi Fallen Order

Wie gerne hätte ich etwas zu Jedi Fallen Order geschrieben. Wie gerne hätte überhaupt irgendjemand irgendetwas zu Jedi Fallen Order geschrieben, denn: Das Spiel glänzte mit vollständiger Abwesenheit, nicht mal hinter verschlossenen Türen wurde was dazu gezeigt. Das ist seltsam bei einem Spiel, das bereits im November erscheint, im Gameplay-Reveal mittelmäßig aussah und dessen bisher gezeigtes Gameplay angeblich überhaupt nicht repräsentativ für das tatsächliche Spiel sein soll. Meine Prognose lautet deswegen: Brace yourselves, spielerische Gurke is coming.

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Dominik mag Storyspiele und Shooter und findet die meisten Open World- und Grinding-Mechaniken ganz furchtbar.

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