Bei manchen Terminen kann man die Spiele leider nicht selber spielen, sondern sie nur anschauen, während eine Entwicklerin oder ein Entwickler das Spiel vorführt und man sich dabei im Dialog über das Spiel unterhält. Das hat oftmals PR-Gründe, manchmal aber auch einfach nur (wie in meinem Fall bei Through the darkest of times) zeitliche Gründe.
Through the darkest of times
In Through the darkest of times geht es darum, eine Widerstandsgruppe im Dritten Reich aufzubauen. Spielerisch handelt es sich weitestgehend um eine Wirtschaftssimulation in Runden, wobei eine Runde in der Spielzeit einer Woche entspricht. Während so einer Woche gilt es, mögliche Konflikte oder Streitfragen innerhalb der Gruppe zu klären, sowie Aktionen zu planen. Streitfragen/Konflikte können sowas sein wie, dass der Bruder einer Mitstreiterin sich als bekennender Nazi herausgestellt hat und ich als Anführer nun entscheiden muss, ob ich die Mitstreiterin lieber rauswerfe oder nicht.
Das Spiel orientiert sich dabei an historischen Ereignissen, die u.a. dafür sorgen sollen, dass man eine zeitliche Verortung als Spieler*in bekommt. Das ganze Spiel orientiert sich ästhetisch bewusst an Brettspielen, weil die Macher*innen mit Through the darkest of times möglichst viele Leute erreichen wollen – eben auch solche, die nicht bereits regelmäßig spielen.
Dying Light 2
Ich mag ja Parkour-Spielem wie die beiden Mirror’s Edge Teile, und hätte Teil 1 auch wahnsinnig gerne gespielt, wenn er in Deutschland nicht indiziert worden wäre – ich hatte auf VPN-Harakiri bei Steam schlicht und ergreifend keine Lust. Nun also, Dying Light 2, bei dem die Entwickler*innen aus Polen bereits alle Vorkehrungen treffen, um eine gewaltreduzierte Version für den deutschen Markt zu erstellen, sollte dies notwendig werden.
Das Spiel ist von der gesamten Präsentation unglaublich beeindruckend. Die Spielstadt sieht unfassbar gut aus, der eletronische Soundtrack pumpt ähnlich wie bei Cyberpunk 2077 und das Parkour-Gameplay sieht einfach geil aus – erst Recht, wenn man die Zombies als Parkour-Elemente verwendet. Gezeigt wurde außerdem, wie eigene Entscheidungen nicht nur den Verlauf der Geschichte verändern, sondern vor allem auch die Stadtkarte signifikant verändern. In der gezeigten Demo führten die getroffenen Entscheidungen dazu, dass durch das Öffnen von Wasserschleusen ein gesamter Stadtteil freigelegt wurde – mitsamt einer neuen Zombiespezies.
Es wird abzuwarten bleiben, wie gut und flüssig sich das Spiel tatsächlich spielen wird (in einer vorgeführten Demo sieht das so schön flüssig aus, weil der Weg ja bereits bekannt ist und mehrfach geprobt wurde) und wie signifikant die Änderungen der Spielwelt wirklich sein werden. Gut möglich, dass nur das Freilegen des Stadtteils eine so große Veränderung ist und es sonst nur Nuancen bleiben werden.
Transparenz-Hinweis: Bei Dying Light 2 gab es als Goodie einen Turnbeutel, sowie einen Logo-Hoodie
Commandos 2 HD
Ich mag Taktikspiele und so habe ich mich tatsächlich gefreut, als vor einiger Zeit Commandos 2 HD angekündigt wurde. Wie am Namen erkennbar, handelt es sich um das ursprüngliche Spiel, aber neu aufgelegt. Technisch gesehen läuft unter der Haube jetzt Unity, man erkennt aber schon deutlich, dass es sich um ein Spiel handelt, das in die heutige Zeit gehoben wird – hier wurde aber dennoch sehr gute Arbeit geleistet. Einige Assets, wie etwa Icons mussten wohl offenbar komplett neugestaltet werden, außerdem wird das Spiel auch um Komfortfunktionen wie eine frei drehbare Kamera erweitert. Wichtigste Erkenntnis meines Termins: Commandos 4 ist bereits in Planung. Wer sich wundert, warum nicht erst Teil 1 als HD Version kommt, sondern direkt Teil 2: “weil es der beste Teil ist”.
Spacebase Startopia
Realmforge, die Macher der Dungeons-Spiele haben im Rahmen der Gamescom ihr neues Aufbaustrategiespiel angekündigt, das nun nicht mehr unter der Erdoberfläche stattfindet, sondern weit darüber. Sehr gut gefallen hat mir dabei, dass man ein rundes Raumschiff bebaut, das aus mehreren Sektoren auf drei Ebenen besteht. Um die die Baufläche nutzen zu können, müssen also neue Sektoren (gegen Geld) geöffnet werden und können dann mit allerlei Gebäuden wie Fitnesstudios oder Arztpraxen bebaut werden können. Spacebase Startopia sieht sympathisch aus und besonders die Idee, eine runde Spielwelt zu verwenden, gefällt mir richtig gut.
Main Assembly
Bekanntermaßen hasse ich Crafting-Mechaniken in Spielen, warum schaue ich mir dann ein Spiel wie Main Assembly an, bei dem es praktisch nur um Crafting geht? Die einfache Antwort: Weil es trotzdem interessant aussieht. Prinzipiell ist das Spiel darauf ausgelegt, dass die eigens gebauten Figuren, Gerätschaften, WasAuchImmerManBauts mit einem einfachen Interface, das an ein Flowchart erinnert, programmiert werden können. Ein bisschen wie Lego Technik also oder ein bisschen wie Robotik sogar – und das ist auch das Ziel der Entwickler*innen von Bad Yolk. Fertig programmierte Instruktionssets können in eine CPU verfrachtet werden, um dann ein neues Instruktionsset in eine weitere CPU zu verfrachten und um dann die beiden CPUs logisch miteinander zu verdrahten. Das sieht alles wahnsinnig interessant aus und ich bin gespannt, was die Community alles daraus bauen wird, weiß aber auch, dass ich für sowas zwei linke Hände und nicht die notwendige Geduld mitbringe.
Also meine Highlights waren ja unter anderem Project Witchstone, Dual Universe und Astellia. Astellia wird das erste MMO bei dem gerade grinding nicht mehr so unheimlich wichtig sein wird und es wird für europäischen Markt komplett umgekrempelt…