Zockwork Orange

[gamescom 2018] Dominik spielt an

Ich habe auf der Gamescom viele Spiele gespielt und viele gesehen. In diesem Artikel soll es um alle Spiele gehen, die ich selber spielen konnte. Der Artikel mit den Spielen, die ich nur sehen, nicht aber selben spielen konnte (da ist dann auch Cyberpunk 2077 dabei), erscheint morgen.

Life is Strange 2

Bei »Life is Strange 2« war ich sehr skeptisch: Ich liebe den ersten Teil, fand „Before the Storm“ nur mittelmäßig bis gut und befürchte generell ein Ausschlachten der Marke. Mit entsprechend geringen Erwartungen bin ich an die Gamescom-Demo herangegangen und war doch sehr positiv überrascht. Im Vordergrund steht diesmal der Teenager-Junge Sean und im Gegensatz zu den Vorgängern bewegen wir uns diesmal nicht in der Indie-/Rockszene, sondern in der Skater- und Hip-Hop-Szene, was mich aufgrund meiner eigenen Jugend mehr anspricht, als ich erwartet hätte.

Spielerisch, inszenatorisch und visuell wird Bewährtes geboten. Da jetzt wieder Dontnod am Ruder sitzt und nicht Deck9 sind Writing und Dialogregie wieder auf sehr hohem Niveau. Das technische Grundgerüst wurde sinnvoll erweitert, so ist es ist nun möglich Stockwerke zu wechseln, ohne dass zwischendurch geladen werden muss. Außerdem führen die Figuren nun auch Gespräche ohne explizite Aufforderung – dumm nur, dass diese hart abgebrochen werden, sobald man währenddessen mit der Spielumgebung interagiert. Gut gefallen hat mir auch, dass Entscheidungen organisch in die Spielwelt eingebaut wurden: Beispielsweise treffe ich die Wahl zwischen Bier oder Limo für die anstehende Party darüber, was ich aus dem Kühlschrank nehme und nicht über einen A-oder-B-Dialog. Das Setdesign ist wie gewohnt großartig und so freue ich mich tatsächlich auf das Spiel, werde es aber erneut erst spielen, sobald alle Episoden veröffentlicht wurden.

Diablo III: Eternal Collection

Erstmals anspielbar war »Diablo 3« für die Nintendo Switch. Wie man von einem Spiel von 2012 und von Blizzard erwarten würde, läuft es wunderbar flüssig und der Ein oder Andere freut sich sicherlich bereits darauf, »Diablo 3« demnächst auch unterwegs spielen zu können. Die spielbare Demo war für den Handheld-Modus gerade mit heller Umgebung allerdings stellenweise zu dunkel, sodass das Spiel schlecht erkennbar war. Inwiefern es eine Battle.net Verknüpfung geben wird ist zu diesem Zeitpunkt angeblich noch unsicher, ich würde aber mal fest davon ausgehen.

4Sight

»4Sight« kann man grob am besten als „Overwatch nur aus isometrischer Sicht und mit Strategiespielsteuerung“ beschreiben. Zwar spielt man hier nur gegeneinander, dennoch muss ein Team zusammengestellt werden, dass aus unterschiedlichen Klassen bestehen kann, wie etwa DPS, Tank oder Support. Jede Figur kann außerdem mit zwei Spezialfähigkeiten ausgerüstet werden, die sich sowohl aus generellen, wie auch klassenspezifischen Fähigkeiten zusammensetzen. In den schnellen Matches geht es, ähnlich wie in Overwatch, darum unterschiedliche Ziele zu erreichen. In dem Level, das ich spielen konnte, musste ich als Angreifer drei Terminals hacken, während mein Gegenspieler mich davor abhalten musste. Die kurzen, zeitbegrenzten Runden sind knackig und spaßig, aber dadurch, dass ich vier Figuren in Echtzeit koordinieren muss auch stressig. Es wird ziemlich sicher irgendeine Art Lootboxen geben, diese sollen aber nur kosmetische Einheiten beinhalten.

Shadow of the Tomb Raider

Mehr oder minder gewohnte Kost gab es bei »Shadow of the Tomb Raider« zu sehen. Das Spiel wird zwar nicht mehr federführend von Crystal Dynamics, sondern von Eidos Montréal entwickelt, da diese aber auch bereits an den beiden Vorgängern mitgewirkt haben, hat sich hier nicht allzu massiv was geändert. Kletter-, Kampf- und Schleich- und Kampfmechaniken sind bekannt, das Mexiko-/Maya-Setting wird allerdings vermutlich nicht jedem gefallen. Es ist durchaus etwas beliebig und schon oft dagewesen, ich fand es trotzdem schön und stimmig umgesetzt. Und wenn Lara nun angeblich tatsächlich mehr schleichen können soll, dann bietet sich ein Urwaldsetting durchaus gut dafür an. Die musikalische Untermalung hat mir in der spielbaren Demo nicht so gut gefallen, da zu präsent. Kurioserweise sah Lara sehr künstlich, fast schon barbiehaft aus. Wie mir eine Entwicklerin erklärt hat, liegt das lediglich daran, dass die Demo bereits drei Monate alt ist und zum damaligen Zeitpunkt schlicht und ergreifend noch nicht alle Gesichtsshader fertig waren.

Metro: Exodus

»Metro: Exodus« ist die Enttäuschung der Gamescom für mich. Ich liebe die Bücher und ich liebe die Spiele, auch wenn ich Last Light gerade zum Ende hin sehr monoton und repetitiv fand. Ich hatte in den großzügigen 45 Minuten Spielzeit durchweg das Gefühl Far Cry zu spielen und das Leveldesign war sehr mittelmäßig. Grafisch zwar wieder unfassbar schön, fehlt dennoch das gewisse etwas und außerdem vernünftige Marker, um dem Spieler den Weg in den nun etwas offener gestalteten Arealen zu weisen – erst recht weil sich die angebotene Karte als sehr nutzlos erweist. Zu allem Überfluss besitzt »Metro: Exodus« eine Crafting-Mechanik, sodass nun aus den zwei vorhandenen Materialen etwa Medkits oder Pfeile gecraftet werden wollen. Ach, ich weiß nicht.

Steel Rats

Die Kurzbeschreibung von »Steel Rats« lautet in etwa so: Droiden mit Motorrädern zerstören. Das 2,5D-Spiel ist allerdings noch etwas fad, da die Level doch eher leer sind und die Physik bisher vor allem an Elasto Mania erinnert. Das verleiht dem Ganzen zwar eine gewisse Komik, sorgt aber auch dafür, dass man nicht gut in einen Spielfluss kommt. Die Idee alle Interaktionen auf Motorräder auszulegen ist zwar konsequent, aber auch ein wenig seltsam.

Battlefield V

Vom WW2-Shooter war die Rotterdam-Karte im Conquest Modus mit 64 Spielern spielbar. Der Spielfluss ist wirklich fantastisch, das Nutzen der Umgebung, sei es um etwas zu zerstören oder um drüberzuhüpfen, einzigartig. Die Grafik ist (ich muss das Wort einfach nochmal verwenden) fantastisch – wie von DICE nicht anders zu erwarten. Sicherlich solide Kost, ich hatte aber durchaus Spaß, auch weil das Waffenhandling so gut ist. Das Setting ist mit dem Zweiten Weltkrieg allerdings streitbar und ich habe keine große Hoffnung, dass es diesmal mit dem notwendigen Fingerspitzengefühl angefasst wird.

Rage 2

Noch vor Life is Strange 2 mein Top-Spiel dieses Jahr auf der Gamescom. »Rage 2« ist ein komplett durchgeknallter Spaßshooter, der ein bisschen wirkt als hätte man einige Spielmechaniken aus Bioshock genommen und diese mit id Software-Gameplay verschmolzen. So hat man mehrere Fähigkeiten zur Verfügung, die entfernt an die Vigors bzw. Plasmide aus Bioshock erinnern, um beispielsweise mit einem Faustschlag auf den Boden mehrere Gegner auf einmal auszuschalten. Zwar könnte die Bewegungsgeschwindigkeit für meinen Geschmack etwas höher sein, den Spaß beeinträchtigt das allerdings keineswegs. Wie von einem solchen Titel zu erwarten ist der Gore- und Splatterfaktor hoch und selbst ich als Maus-und-Tastatur-Shooter-Spieler bin mit dem Gamepad gut zurecht gekommen.

Command & Conquer: Rivals

Ich habe einen Autounfall erwartet und habe einen Fahrradunfall serviert bekommen. Viel wurde bereits über das neue »C&C« nach der Ankündigung auf der E3 geschrieben und eher selten positives. Es stimmt, dass das Spiel nichts mit »Command & Conquer« an sich zu tun hat, denn der Name wird hier nur für ein kompetitives Mobilespiel verwendet. So sehr ich den Unmut verstehen kann, so sehr muss man aber eben auch sagen, dass das Spiel nicht so schlecht ist, wie es geschrieben wird. Auf einer Karte, die lediglich einen Bildschirm groß ist, kämpft man mit einem menschlichen Gegenspieler um die Vorherrschaft, indem man fest definierte Blöcke mit Einheiten einnimmt. All das dient letztendlich dazu die Basis des Gegners zu zerstören. Die Matches sind kurz und knackig und durch einen konfigurierbaren Loadout (=welche Einheiten habe ich zur Verfügung) ist sowohl viel Abwechslung als auch viel Gelegenheit für Lootboxen gegeben.

Destiny 2: Forsaken

»Destiny« ist so eine Marke, die komplett an mir vorbeigeht. Fast alles am Spiel finde ich langweilig, angefangen vom Artstyle über das Charakterdesign bis hin zum PvE Gameplay. Dennoch hat mir der anspielbare neue Spielmodus „Gambit“ ganz gut gefallen, in dem PvE und PvP kombiniert werden. Im Grunde geht es darum, schneller als der Gegnersquad eine bestimmte Punktzahl zu erreichen und ihnen dabei so viele Steine wie möglich in den Weg zu legen. Für jeden erlegten PvE-Widersacher sammelt man sogenannte Motes auf, die man dafür nutzen kann, einen Boss beim Gegnersquad zu spawnen – je mehr Motes, desto größer der Boss. Solange der Boss lebt, kann das gegnerische Team wiederum keine Motes einlösen, um das eigene Team zu boykottieren. Sammelt man 25 Motes kann man sogar einen eigenen Guardian auf die gegnerische Seite schicken und noch mehr nerven. Die Matches spielen sich temporeich und durchaus spaßig, lediglich das PvE lockt mich nach wie vor nicht hinter dem Ofen hervor.

Biomutant

Letztes Jahr auf der Gamescom angekündigt, gab es dieses Jahr eine neue Demo, auch wenn sich gefühlt gar nicht mal wahnsinnig viel getan hat. Das Spiel ist immer noch witzig und niedlich, der Erzähler aus dem Off eine tolle Idee, die Spielwelt schön gemacht, die Hauptfigur dank individualisierbarem Felldesign der Hit, die Ideen sehr kreativ und die Kampfmechanik schön fluffig und eingängig. Der Flow des Spiels ist gut, ich habe allerdings ein wenig Bedenken, ob die Kampfmechanik das gesamte Spiel über tragen wird – hier hoffe ich, dass über die Dauer des Spiels genug an Abwechslung geboten sein wird, dass es nicht zu schnell eintönig wird.

Super Mario Party

Nun, was soll ich groß sagen. Es ist ein »Mario Party«, ich finde es langweilig, es wird trotzdem seine Fans finden.

Pokemon Let’s Go

Nun, was soll ich groß sagen. Es ist ein »Pokémon«, ich finde es langweilig, es wird trotzdem seine Fans finden. Den Pokéball-Controller finde ich eher mittelmäßig. Der Joystick stellt eine Taste da, ist aber zu ungenau. Beim Fangen der »Pokémon« lässt sich außerdem der altbekannte Wii-Bowling-Trick anwenden, dass man am besten wirft, wenn man den Controller einfach nur kurz schüttelt.

Super Smash Bros. Ultimate

Nun, was soll ich groß sagen. Es ist ein »Smash Bros«, ich finde es langweilig und unübersichtlich, es wird trotzdem seine Fans finden.

Dark Souls: Remastered (Nintendo Switch)

Erstmals auf der Nintendo Switch anspielbar war »Dark Souls« in der Remastered Version. Das Spiel läuft flüssig und hat, soweit ich weiß, das selbe Controllerschema wie sonst, was bedeutet, dass man mit B bestätigen muss. Etwas krude fand ich, dass die Menüs nur mit dem Steuerkreuz bedient werden konnte – möglich, dass das bei anderen Versionen von »Dark Souls« auch schon so ist, ich hab das allerdings zugegebenermaßen noch nie gespielt und hab im Zuge des Anspielens auch festgestellt, dass das nicht meine Sorte Spiel ist.

Tiny Tanks

In der Indie Booth Arena habe ich »Tiny Tanks« angespielt, das, sehr vereinfacht gesagt, wie Scorched Earth ist, nur isometrisch. In den Matches mit bis zu vier Spielern geht u.a. es darum als letzter mit seinem Panzer zu überleben und gleichzeitig die Gegner von der Karte zu schießen – das geht mittels abschießen oder Mine legen. Es gibt außerdem unterschiedliche Modifikatoren für eine Spielrunde, sodass das Ziel auch mal sein kann möglichst viele Saltos mit dem eigenen Panzer zu machen oder zu überleben während neben dem normalen Spielmodus außerdem noch Minen vom Himmel fallen. Die Physik ist noch etwas krude, das Partyspiel ist aber kurzweilig und sicherlich am besten für eine Konsole wie die Nintendo Switch geeignet, für die das Spiel nach Möglichkeit auch noch erscheinen soll.

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