Die Total War-Reihe ist unbestritten eine meiner Lieblinge aus dem 4X-Genre der Rundenstrategie, weil sie für mich einen großartigen Mix aus Tiefgang und Eingängigkeit darstellt. Komplexe Regeln und Strategien, ohne einen aber gleich so dermaßen mit einem Katalog an Regeln und Features zu erschlagen, wie etwa ein »Europa Universalis«. Das Warhammer-Universum dagegen war und ist seit etwa 15 Jahren eines meiner Lieblingsfantasyuniversen. Ich mag das Tabletop aber auch z.B. die Romane, wie etwa die Saga von Gotrek und Felix auch heute noch sehr gerne. Total War und Warhammer gehören für mich in meinem Kopf schon seit über einer Dekade zusammen und ENDLICH ist es so weit. So ähnlich muss es sich für die Leute damals angefühlt haben, als jemand das erste mal auf die Idee gekommen ist, Schokolade und Erdnüsse miteinander zu kombinieren!
Doch wie ist es denn jetzt, das neue »Total War – Warhammer«? „Flugeinheiten und Magie? Ist das noch Total
Auf der Gamescom gezeigt wurde die Schlacht am Nachtfeuerpass – Eine der großen, historischen Schlachten aus der Warhammer Lore zwischen Menschen und Orcs. Es gab leider nur ein Replay der zuvor aufgenommenen Schlacht anstelle von echtem live Gameplay, allerdings hat es für einige gute Eindrücke gereicht. Der Imperator auf seinem Greif, der WAAAGH-Boss auf seinem Lindwurm, beide fechten eine epische Luftschlacht aus, während unten Kanonen dröhnen und Riesen die kleineren Soldaten der Menschen einfach zerstampfen. Ein paar Dinge waren allerdings auch neu. Zum aller ersten mal konnte man in allen Einzelheiten etwa das Goblinkatapult bewundern. Das hat im Gegensatz zu herkömmlichen Belagerungswaffen nämlich einen kleinen Kniff: Wir sehen eine Crew aus kleinen Goblins, von denen sich einer ein Paar Gleitflügel unter die Ärmchen geschnallt hat. Danach setzt er sich einfach in einen Sitz und wird abgeschossen. Der Clou: Man kann den Suizidgobbo im Flug selber steuern, wenn man möchte! Sieht schon sehr witzig aus, aber ich hoffe, dass das Gerät auch gut funktioniert, wenn man sich nicht selbst an die Lenkung begibt!
Interessant ist auch, dass die Entwickler sich wohl bemühen werden, die vielen, vielen Sonderregeln für jedes der Völker ins Spiel einzubauen, natürlich vorrausgesetzt, diese passen zum Spielfluss eines Total War. Manche Dinge sind eben nur vernünftig in einem rundenbasierten Table Top mit Würfeln umzusetzen. Dennoch: Allein in der auf der Gamescom gezeigten Schlacht gab es zum Beispiel Anhaltspunkte dafür, dass Magie gewohnt unberechenbar werden soll oder, dass die eben erwähnten Riesen etwa ihrer bekannten Blödheitsregel unterliegen. Die Riesen blieben im Video mehrmals einfach stehen oder haben andere Einheiten angegriffen, als diejenigen, auf die geklickt wurde. Zur Erklärung: In der Vorlage gibt es eine Regel namens Blödheit für Riesen und Trolle, wo ausgewürfelt wird, ob und wie die Einheiten das tun, was sie sollen. Vielleicht bleiben sie aber auch einfach nur auf dem Schlachtfeld stehen oder bewegen sich soundso viel Zoll in eine zufällige Richtung, weil sie gerade etwas glitzerndes auf dem Boden gesehen haben, während um sie herum das epische Gemetzel tobt. Solche Regeln machen einen Großteil des Charmes der einzelnen Armeen aus und wenn die Entwickler das tatsächlich so einbauen… Preiset Khorne! Vielleicht ist es aber auch nur ein Bug und kein Feature. Das wissende Grinsen eines der Designer, als ich diesen Umstand zur Sprache gebracht habe, hat aber mehr Bände gesprochen als in der Uni-Bib der Universität von Altdorf stehen.
Es ist offensichtlich alles noch in einem sehr frühen Stadium, aber das gezeigte Material wirkt schon jetzt überraschenderweise relativ rund. Ich habe jedenfalls erst einmal Vertrauen in die Leute bei Creative Assebly und bete, dass das was wird. In der Präsentation hatte ich jedenfalls das Gefühl, wieder 15 zu sein und zu Hause Zinnfigürchen von Chaos Kriegern anzumalen. Ein gutes Zeichen.
httpv://www.youtube.com/watch?v=HyU_1-Py0dA