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Endlich mal reingeschaut: Hitman Sniper

Hitman Sniper

Lange Zeit schlummerte »Hitman Sniper« auf meinem Tablet, bevor ich es mir vor zwei Wochen einmal angesehen habe. Irgendwie konnte ich es nämlich nicht ganz glauben, dass sich ein Sniper-Konzept auch mobil gut spielen lässt. Bei einigen Shootern hatte ich nämlich die Erfahrung gemacht, dass ich mich für die Steuerung auf dem Tablet einfach zu blöd anstelle.

»Hitman Sniper« hat mich dann allerdings positiv überrascht. Die Steuerung ist denkbar einfach und deshalb gab’s auch kein wirres Getippe und Gewische auf dem Display. Das Gewehr schwenken oder nachladen, Rein- und Rauszoomen, Luft anhalten und schießen, alles funktionierte einwandfrei. Allerdings wird durch einmaliges Tippen ein Schuss ausgelöst und das kann im Eifer des Gefechts dann schon mal aus Versehen passieren. Im schlimmsten Fall habe ich dadurch die aufmerksamen Wachen alarmiert. Das kam aber wirklich nur selten vor.

Kniffelige Missionen im Luxus

Einsatzort ist ein luxuriöses Anwesen, das ich aus sicherer Entfernung und erhöhter Position beobachten kann. Hier tummeln sich jede Menge Leute, nippen an kühlen Drinks, flanieren auf den Terrassen oder genießen einfach die Aussicht. Ein schönes Ambiente mit Pools und Bars möchte man meinen, wären da nicht die Wachen, die an jeder Ecke aufmerksam die Gegend beobachten.

Nun gilt es, meine Missionsziele ausfindig zu machen und das ist teilweise gar nicht so einfach. Zielpersonen, die ich ausknipsen soll, entdecke ich relativ schnell, aber die Nebenziele zu entdecken, ist teilweise schon ziemlich kniffelig. Hier soll ich eine Wache durch einen Schuss auf einen Sicherungskasten, erst anlocken und dann ausschalten oder dort soll ich einen Autoalarm auslösen. Jede Mission bietet neue Herausforderungen.

Das ist aber auch nötig, denn die Spielumgebung ändert sich nicht. Stets verfolge ich  die gleichen Personen auf den gleichen Wegen durch mein Zielfernrohr. Bald habe ich heraus, wie ich Wachen durch einen gezielten Schuss tot in einen Pool fallen lasse, wo sie nicht entdeckt werden oder wann welche Zielpersonen sich in einem toten Winkel befinden. Trotzdem bleibt es durch die unterschiedlichen Ziele immer spannend.

Nach und nach schalte ich Verbesserungen für meine Waffe frei oder kann zusätzliche Eigenschaften aktivieren. Zum Beispiel sind dann für eine Zeit lang auch Schüsse, die nur den Körper treffen, tödlich oder ich kann meine Ziele kurz durch Wände sehen.

Neue Waffen kann ich auch mit Echtgeld kaufen, was mit bei einem kostenpflichtigen Spiel dann doch etwas irritiert.

Zombiemodus inclusive

Trotz allen Herausforderungen wird die Umgebung dann aber nach der 10. oder 20. Mission irgendwann langweilig. Dann kann ich mich noch in einem Zombiemodus austoben. Hier muss ich einen Typen beschützen, der verzweifelt versucht, sein Auto wieder fit zu machen. Herannahende Zombies sind dabei frühzeitig zu erkennen und auszuknipsen. Das ist jetzt nicht wirklich etwas für mich, denn ich mag ja die taktische Planung und die entfällt hier völlig. Für den einen oder anderen mag dieser Modus aber eine witzige Abwechslung darstellen.

Nervige Aufforderungen

Sehr nervig ist allerdings der ständige Hinweis, dass man sich doch mit seinem Facebook-Account verbinden möge. Das finde ich bei einem gekauften Spiel definitiv nicht ok. Ein kleiner Hinweis am Anfang des Spiels und entsprechende Einstellmöglichkeiten in den Settings sollten hier eigentlich ausreichen. Ich nehme an, das ist noch ein Überbleibsel aus der Zeit, als »Hitman Sniper« noch als kostenloses Spiel geplant war.

Witzig ist übrigens, dass »Hitman Sniper« offensichtlich auch Videos meiner Missionsdurchgänge aufzeichnet, die ich dann teilen kann. Das habe ich allerdings noch nicht ausprobiert.

Mein Fazit

»Hitman Sniper« macht Spaß, gar keine Frage, und ist auch sehr gut umgesetzt. Allerdings kommt bei der immer gleichen Missionsumgebung irgendwann Langeweile auf. Da helfen dann auch keine herausfordernden Nebenziele mehr.

Deshalb halte ich den offiziellen Preis von 4,99 Euro für überteuert, wenn ich mir z.B.  »Hitman GO« im Vergleich dazu ansehe. Derzeit ist »Hitman Sniper« allerdings für 0,99 Euro zu haben und für dieses Geld durchaus eine Empfehlung wert.

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