Seit Dezember letzten Jahres ist ein Spiel in der Early Access-Version auf Steam erhältlich, das vom Entwickler als Unfall bezeichnet wird. Doch auch ein ungeplantes Kind kann zum erfolgreichen und liebenswerten Zeitgenossen werden, dessen Gegenwart man nicht mehr missen möchte. So auch »Dungeon of the Endless«: Als Nebenprojekt der großen 4X-Spiele »Endless Space« und »Endless Legend«, dessen Konzept bei einem Abend mit zu viel Bier entstand, entworfen, mauserte es sich über die Zeit zu einem eigenständigen Spiel.
»Dungeon of the Endless« ist eine Mischung aus Roguelike und Tower Defense, bei der es primär darum geht, eine Gruppe von ehemaligen Insassen eines Gefängnistransporters durch mehrere Etagen eines Dungeons zu bugsieren. Dabei ist der wichtigste Kompagnon der Gruppe ein Kristall, der dafür sorgt, dass man auf die nächste Etage kommt und welcher die Räume des Dungeons mit Energie versorgt. Dies ist wichtig, damit die Räume mit Modulen ausgestattet werden können, die das eigene Überleben erleichtern, und außerdem verhindert das Beleuchten das zufällige Auftauchen von Gegnerschwärmen. Der Kristall muss mit allen Kräften verteidigt werden und ist das Ziel fast aller Monster, auf die man im Laufe des Spiels trifft.
Dabei läuft »Dungeon of the Endless« als eine Mischung aus Runden- und Echtzeitbewegung ab. Das Spiel selbst steuert sich in Echtzeit und die Figuren bewegen sich sofort. Wird jedoch ein neuer Raum betreten, so vergeht im Hintergrund eine Runde. Das ist vor allem wichtig für die Forschung und das Sammeln von Ressourcen, da dieses nur mit den Runden voranschreitet, sodass der Spieler nicht einfach im ersten Raum stehen bleiben kann, um nach einer Kaffeepause mit einer riesigen Menge an Ressourcen durch die Etage zu sprinten. Das Management der Ressourcen – namentlich Industry, Research, Food und Dust – ist wichtig für das Überleben im Dungeon. So brauchen die Helden Industry um Module in die Räume zu setzen, die der Verteidigung dienen, und Research, um neue Module zu erforschen. Food hingegen ist für Aufleveln und Heilung der Helden sowie für Rekrutierung neuer Begleiter wichtig und Dust wird benötigt, um die einzelnen Räume mit Energie zu versorgen.
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»Dungeon of the Endless« ist ziemlich großartig. Es ist bockig schwer, ich habe es häufig genug verflucht und der Koop-Modus war nicht ganz so optimal gelöst, wie wir es uns gewünscht hätten, aber das ist nur eine kleine Randnotiz, denn am Ende bleibt ein mutiges Spiel, das es sehr ansprechend schafft Roguelikes mit Tower Defense zu vereinen und dabei, das am Rande gesagt, auch noch wunderschön ist. Wer also ein bisschen Toleranz für stetiges Neustarten hat, der kaufe sich »Dungeon of the Endless«!