Zockwork Orange

Deus Ex – Schmeus Ex

Als eine Person, die mit Konsolen groß geworden ist, bin ich nie mit Deus Ex in Berührung gekommen. Wenn Deus Ex in Gesprächen aufkam, dann nur in den ständig gleich verlaufenden “PC vs Konsole”-Diskussionen, bei denen ich eh auf Durchzug schalte. Deus Ex scheint der heilige Gral des PCs zu sein, das Über-Spiel, der heißeste Scheiß, der jemals programmiert wurde. Und jetzt erscheint mit Deus Ex: Human Revolution die lang ersehnte Fortsetzung, der dritte Teil der Deus Ex-Reihe. Und dass dritte Teile es nicht leicht haben, wissen wir nicht erst seit Scream.

Ohne jegliches Vorwissen, ohne Hype, ohne Fanboyism habe ich also Deus Ex: Human Revolution in die Konsole geschoben und ich muss sagen, ich war eher under- als overwhelmed.

Die Synchro

Die Synchro ist scheiße. OH MY GOD ist die Synchro scheiße. Und wer hat sich bitte die Dialoge ausgedacht?

Person A zu Jensen: “Besorgen Sie mir das CUSIO!”
Jensen: “Casey? CUSIO? Hä”

Die meiste Zeit öffnen die Personen beim Sprechen nicht mal ihre Münder. Lippensynchronität verlange ich ja gar nicht, aber Töne sollten schon nur erklingen, wenn Menschen auch gerade sprechen.

Keine Emotionen

Keiner der Charaktere ist fähig, Emotionen zu zeigen. Wäre Deus Ex: Human Revolution ein Shooter, okay. Aber es ist nunmal ein RPG, indem Dialoge und Charaktere wichtig sind und beides funktioniert einfach nicht besonders gut. Als die Fabrikchefin direkt zu Begin erfährt, dass ihr Mann leider nicht überlebt hat: nimmt man ihr die Trauer ab? Nein, nimmt man nicht. Kann Jensen in irgendeiner Form Emotionen zeigen? Außer vielleicht zaghafte Anzeichen von Wut? Nein, kann er nicht.

Deus Ex kann man spielen, wie man möchte

Man kann das ganze Spiel spielen, ohne jemals einen Schuss abgefeuert oder jemanden getötet zu haben, man kann es aber auch als Shooter spielen“. Das sagte man mir immer über Deus Ex. Also habe ich das Spiel natürlich schleichend und nicht tötend gespielt, nur um nach stundenlanger Schleichaktion Jensen hilflos dabei zusehen zu müssen, wie er aufsteht, die Tür öffnet, und laut brüllend in den Raum swaggered, in dem der Endgegner mit der Gatling Gun lauert. Und ich habe verflucht noch mal lediglich ein Betäubungsgewehr dabei.

Bewegungsfreiheit?

Deus Ex: Human Revolution behauptet nie, ein Open World-Game zu sein. Aber wenn ich mich nur von Schokoriegeln und Getränken ernähre und überall Automaten mit Schokoriegeln und Getränken rumstehen, warum kann ich die nicht benutzen? Wer denkt sich sowas aus? Meine Wohnung steht voller Cornflakes-Packungen und ich brauche Energie, essen kann ich die Cerealien aber nicht. Kühlschränke kann man hochheben, nicht aber öffnen. Stattdessen holt sich Jensen sein Essen aus Mülleimern. Außerdem ist die Stadt wirklich winzig. In den Straßen sind zufällig überall Autounfälle, die den Weg versperren und die U-Bahn ist außer Betrieb. Ab und zu wird man mit dem Heli an einen anderen, in sich abgeschlossenen Bereich geflogen. Die ganze Welt wirkt geradezu winzig.

Dumme KI

Eines Tages, recht weit am Anfang, besuchte ich eins von ca. fünf Gebäuden im Detroit der Zukunft – ein Appartement-Gebäude, in dem sich etwa 3 Wohnungen befinden. In einem Raum wohnten zwei Gangster, die ich einfach so mal bewusstlos schlug, nur um zu schauen, was sich in dem Raum verbirgt. Sehr viel später verschlug mich eine Mission in genau diesen Raum, dort sollte ich vier Gangster erledigen. Glücklicherweise lagen die zwei Gangster von vorher noch immer bewusstlos auf dem Boden, während die beiden anderen daneben saßen und auf den TV starrten. Die musste ich noch erledigen, was nicht leicht war, da sie im gleichen Zimmer saßen. Ich hab also zwei Kartons in der Tür gestapelt, mich dahinter gestellt und einen Typen mit dem Betäubungsgewehr erledigt. Wegrennen, warten bis der andere Typ sich beruhigt hat – durch die Kartons in der Tür kam er ja aus dem Zimmer nicht raus – und wieder zurück und den zweiten Typen erledigen. Einfachste Mission ever. An einer anderen Stelle musste ich ein Terminal hacken, leider alarmierte das die vorbeilaufenden Wachen. Also habe ich fix zwei Kartons vor dem Terminal aufeinandergestapelt und in Ruhe hinter den Kartons gehackt, ohne dass mich jemand gesehen hat. Es ist sogar möglich, Kartons direkt vor dem Gesicht zu tragen und sich so unbemerkt den Wachen zu nähern.

Ach ja, wenn euch jemand gesehen hat: einfach hinknien. Die Wachen sehen euch selbst dann meist nicht, wenn sie direkt vor euch stehen. Schließlich gucken sie ja nicht nach unten. Ihr würdet eine Person vor euch auf dem Boden natürlich auch nur sehen, wenn ihr nach unten schaut.

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Da ich gerne Memes mag, haben wir mal wieder gesammelt und ein Adam Jensen-/Deus Ex-Meme ins Leben gerufen. Here be the best results:

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