Für den heutigen Demo-Donnerstag habe ich Euch ein kleines Gruselspielchen ausgesucht. Es wartet derzeit bei Kickstarter auf seine Finanzierung und nennt sich »Song of Horror«.
In der Demo spielen wir Daniel Noyer, der nach einer steilen Karriere jäh abgestürzt ist und nun als einfacher Angestellter bei einem Verlag arbeitet. Unangenehme Aufgaben werden gerne auf ihn abgewälzt und deshalb wird Daniel losgeschickt, den Schriftsteller Sebastian P. Husher ausfindig zu machen, den größten Klienten des Verlags. Seit Wochen hat man nämlich nichts mehr von ihm gehört und macht sich langsam Sorgen. Wir betreten also Hushers Anwesen und fangen an, das Wohnhaus nach Hinweisen zu durchsuchen.
Das klingt jetzt erst einmal nach einem gewöhnlichen Horrorspiel. Die Besonderheit von »Song of Horror« liegt aber darin, 16 unterschiedliche Charaktere spielen zu können, um die gesamte verworrene Geschichte hinter Hushers Verschwinden aufzudecken. Alle haben ihre eigene Geschichte, eine eigene Persönlichkeit und manche werden es auch nicht bis zum Ende des Spiels schaffen. Ich finde das jedenfalls mal eine außergewöhnliche Idee, weiß aber jetzt schon, dass ich da wahrscheinlich den Faden verlieren werde, wenn ich nicht genau aufpasse. Zum Anfang eines Kapitels wird man im endgültigen Spiel den Charakter auswählen können, den man gerne spielen möchte und mit ihm dann lostraben. Für alle Spielfiguren (außer Daniel) gilt allerdings das Prinzip des „Permadeath“. Stirbt eine Figur, so ist sie für den Rest des Spiels nicht mehr vorhanden und je nachdem, welche Person überlebt oder wann sie stirbt, entwickelt sich die Geschichte anders.
Die Demo von »Song of Horror« spielt sich jedenfalls flüssig, aber was sofort auffällt, ist die ungewöhnliche Kameraführung. Sie folgt unserem Protagonisten aus verschiedenen Winkeln, was überraschende Perspektiven bietet, aber die Steuerung anfangs nicht ganz einfach macht. Es gibt gewohnte Elemente, wie z.B. ein Inventar, in dem wir Gegenstände oder Dokumente mit uns führen können, aber auch unübliche Dinge. Beispielsweise muss man Gegenstände erst mit der Taschenlampe anleuchten, um mit ihnen interagieren zu können, oder wir können an Türen lauschen, bevor wir unbekannte Räume betreten. Grafisch überzeugt die Demo ebenfalls und bietet einiges zum Entdecken und Bewundern an.
Klassische Horrorelemente, wie düstere Musik und der eine oder andere Jumpscare, finden sich in der Demo ebenfalls wieder, aber das ist für mich nicht das Ausschlaggebende, dieses Spiel zu empfehlen. Mich fasziniert es vor allem, im fertigen Spiel die Story aus verschiedenen Blickwinkeln spielen zu können und zu sehen, wie sich alles entwickelt. Außerdem soll es unterschiedlich schwierige Puzzles geben, die zu lösen sind. Ich bin auf jeden Fall schon mal gespannt.
»Song of Horror« kann noch ein paar Stunden auf Kickstarter unterstützt werden. Hier findet Ihr auch den Link zum Download der Demo. Leider sieht es aber nicht so aus, als ob die Kampagne erfolgreich enden würde, was ich schade finde. Die ungewöhnliche Spielidee von »Song of Horror« hätte sich durchaus erfreulich vom sonstigen Einheitsbrei der kleinen Horrorspiele abgehoben.