Mein iPad nutze ich gefühlt nur noch zum »Clash of Clans« spielen. Seit Wochen schon. Ich! Der ich seit Jahren auf der Suche nach einem iPad-Spiel bin, das mich nicht bereits nach drei Minuten langweilt. Das hat bisher nur der erste Teil von »Plants vs. Zombies« geschafft.
Und jetzt: »Clash of Clans«. Ein Free-to-play Titel mit In-App-Käufen. Skandal! Wie konnte das passieren?
Bei iPad-Spielen bin ich mittlerweile sehr vorsichtig geworden, denn ich habe schon ein halbes Vermögen verloren, in dem ich in Charts gelistete Spiele gekauft habe. Die andere Hälfte meines Vermögens verlor ich mit “Geheimtipps”, die es noch nicht in die Charts geschafft haben (meist aus gutem Grund, wie ich schon direkt nach der Installation erkannte). Und so hatte ich mein iPad als Spiele-Plattform schon fast abgeschrieben, insbesondere nach dem enttäuschenden »Plants vs. Zombies 2«. Und dann passierte es. Ich wurde von einer Clanältesten mit Level 42 verführt. Mit verdammt viel Freizeit drei Wochen auf einer Nordseeinsel gefangen, installierte ich mir also das empfohlene »Clash of Clans«. Heute, ziemlich genau acht Wochen später, bin ich selbst Clanführer. Und süchtig.
Seit Beginn stelle ich mir die Frage, wieso mir das Spiel so gut gefällt? Ein Multiplayer Aufbau- und Strategiespiel. So untypisch für mich. Und doch liebe ich es.
Es ist ein iPad-Spiel mit wunderbarer Steuerung. Ich klicke so gut wie nie daneben, kann bequem rein- und rauszoomen. Die Grafik ist schön anzusehen und mit viel Liebe zum Detail. Es ist zu Anfang recht einfach und dennoch stets fordernd, aber nie zu leicht. Es schmeichelt mir, in dem es mich mit “Boss” anredet und Liga um Liga aufsteigen lässt. Es zerrt an meinen Nerven, ob mein Dorf des Nachts überfallen wurde. Hat die Verteidigung gehalten? Wie viel Gold wurde mir geklaut? Und es belohnt mich für gute Taktik und Eroberungswillen. Und: Es stärkt meinen Teamgeist.
Alles in einem Spiel. Einem Free-to-play Titel, wohlgemerkt. Natürlich gibt es In-App-Käufe. Aber anders, als z.B. in »Plants vs. Zombies 2«, wo mich die In-App-Käufe nur vor schnöder Monotonie bewahren. Das Pay-to-advance in »Clash of Clans« beschleunigt letztlich nur das Spiel, aber es geht auch hervorragend ohne. Man fühlt sich zudem nie benachteiligt. Das ist, glaube ich, ein wichtiger Bestandteil des Erfolgsrezepts von »Clash of Clans«.
Der Titel führt seit Monaten die iOS-Charts für den höchsten Umsatz an, und das mit Recht. Irgendwo habe ich gelesen, dass der Publisher Supercell für 1.5 Milliarden (!) Dollar übernommen wurde und pro Tag ca. 2.4 Millionen Dollar Umsatz mit »Clash of Clans« macht. Hut ab! Ich hab’s nicht recherchiert, aber vermutlich kassieren die Jungs mit ihren zwei iOS-Titeln mehr Geld als der ein oder andere “große” Publisher mit tausend Games im App Store. Das zweite Spiel von Supercell ist übrigens »Hay Day«. Schade, dass ich erst so spät auf das Spiel aufmerksam wurde. Aber, es ist nie zu spät, einem Clan beizutreten!
Auch ich habe mittlerweile eine handvoll Freunde mit dem Clanvirus angesteckt. Bisher hat noch keiner, dem ich »Clash of Clans« empfohlen habe, wieder damit aufgehört. Derzeit lade ich sie gerade alle in den »Zockwork Orange« Clan ein. Denn, zusammen spielt sich (noch) besser. Ironischerweise habe ich meine Kollegen hier bei ZwO noch nicht überzeugen können.
Die Mischung aus Aufleveln, Erfolge einsacken, taktischem Kampf und vor allem BEUTE (!) ist es, die mich jeden Tag aufs Neue ans iPad lockt. Ein unfassbar gutes Spiel. Endlich. Auf meinem iPad.
Was ich auch ganz überragend finde ist, das man nicht anfangen muss sein Dorf neu aufzubauen wenn man angeriffen wurde.
Man fehlt zwar etwas zurück, aber der Fortschritt bleibt erhalten!
Nicht wie in vielen Browserspielen, das beginnt dann schnell der FRUST!
Aber nicht bei “Clash of Clans”.
Frust-Momente habe ich bisher noch keine erlebt, das stimmt. Das ganze Spiel wirkt eher motivierend. Einfach super gemacht.
Ich finde das Spiel hälftig.
Definiere: hälftig.