Der nunmehr siebte Teil der Call of Duty-Serie namens CALL OF DUTY: BLACK OPS aus dem Entwicklerhause Treyarch war ein Pflichtkauf für ein Shooter-Fan wie ich es bin. Da mein Pile of shame Ende letzten Jahres ziemlich gross war, fand das Spiel erst jetzt seinen Weg in meinen Konsole. Den Vorgänger CoD: MODERN WARFARE 2 hatte Activision von Infinity Ward programmieren lassen und dieser reihte sich direkt in die must-have Shooter für meine Xbox 360 ein, nicht zuletzt wegen des fantastischen kooperativen Multiplayers Spezialeinheit. Auf Innovationen habe ich beim Nachfolger BLACK OPS gar nicht gehofft, aber doch zumindest auf eine interessante Kampagne mit guter Story und anspruchsvollen kooperativen Herausforderungen. Wurden meine nicht allzu hohen Erwarungen erfüllt?
Treyarch hat es nicht einfach. Irgendwie hängt dem Entwicklerstudie der Ruf nach, die von Infinity Ward entwickelten Teile der Serie nur schlecht zu kopieren. Ich habe das einfach mal übersehen und bin vorurteilsfrei in den Shooter eingestiegen. Tja, was soll ich sagen? Ich persönlich bin maßlos enttäuscht. Und nachdem ich mit dem Spiel durch war und mich ein wenig in den Foren umgesehen habe, bin ich mit diesem Fazit wohl nicht alleine auf der Welt.
Die Story ist für einen Egoshooter schon ziemlich okay und kann am Ende sogar überraschen (ich verrate nichts!). Wenn man es denn bis zum Ende des Spiels schafft. Mich hat das verdammt viel Kraft gekostet, aber nur wenig Zeit. Im Nu (4-6 Stunden) ist man durch die Solokampagne durch. Aber es fühlt sich wie eine Ewigkeit an. Weil einfach alles schon einmal da gewesen ist. Das Spiel hätte in meinen Augen auch gerne unter Call of Duty: Déjà-vu im Regal stehen dürfen. Die ordentliche Grafik kann den mauen, linearen Spielablauf nicht wirklich mit Leben füllen. Gegner spawnen wo sie wollen, KI-Kameraden machen und labern laufend dummes Zeug und wenn man nicht permanent nach vorne läuft, dann kommen so lange die gleichen Gegner immer um die gleiche Ecke, bis man keine Munition mehr hat. Wie? Das kommt Euch bekannt vor? Tja, das Feature hatten schon Titel vorher.
Also immer stur geradeaus, alles wegputzen was vor die Flinte läuft und mit vielen kinoreifen Zwischensequenzen einen quasi-interaktiven Kriegsfilm schauen. Manch einem mag das ja reichen, mir reicht das schon lange nicht mehr. Viele Level habe ich sogar ohne Ton gespielt, weil mich das eintönige Knattern meines (für diese Zeit übrigens viel zu modernen) Maschinengewehrs ganz schön genervt hat. Dumpfer Sound, schlechte deutsche Lippensynchronisation und einfach keine Atmosphäre.
In MODERN WARFARE 2 konnte man die Kampagne nicht kooperativ spielen, in CALL OF DUTY: BLACK OPS auch nicht. Hatte ich auch gar nicht erwartet. Aber ein bisschen kooperativen Multiplayer hatte ich mir erhofft. Den gibt’s auch. Gegen Zombies. Bitte?! Ich versteh’s auch nicht, hab’s in CoD: WORLD AT WAR schon nicht verstanden. Und es interessiert mich auch nicht mehr. Einen solch schwachen Multiplayer habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Wer auf die lebenden Toten steht, der findet witzigeres für weniger Geld. Und viele nahezu zeitgleich auf dem Markt erschienene Titel bieten deutlich mehr Onlinespaß. Der Spezialeinheit Modus von MODERN WARFARE 2 hat die Latte für kurzweilige Koop-Missionen ziemlich hoch gehängt, der Zombie-Modus von CALL OF DUTY: BLACK OPS ist einfach: naja.
Eins der bestverkauften Spiele überhaupt? In meinen Augen nur wegen des hervorragenden Vorgängers. Und daran gemessen kann CALL OF DUTY: BLACK OPS einfach nur blass aussehen. Von mir aus: steinigt mich! Aber mir tut es Leid um mein Geld, um die investierte Zeit und die vielen Zombies, die in diesem Spiel bis in alle Ewigkeiten gefangen sind…