Black The Fall – Dystopischer Puzzle-Plattformer im Review 2

Black The Fall – Dystopischer Puzzle-Plattformer im Review 2

Black The Fall

Etwa zwei Jahre ist es nun her, dass ich auf Kickstarter über »Black The Fall« gestolpert bin. Besser gesagt, mein Blick ist daran hängengeblieben, denn die ersten Konzeptzeichnungen und eine kleine Demo bestachen damals durch ein düsteres schwarzrotes Steampunkambiente. Ich war augenblicklich von der besonderen Atmosphäre beeindruckt und obwohl ich nicht unbedingt ein Fan von Plattformern bin, habe ich das Projekt damals unterstützt.

Black The Fall

Sand Sailor Studio belohnte die Unterstützer zwischenzeitlich mit einer Beta-Version, in der es schon einige knifflige Rätsel zu lösen galt.

Vor ein paar Tagen war es dann soweit. Die endgültige Version von »Black The Fall« war endlich verfügbar und ich habe sie mir gleich einmal angesehen.

Dystopie mit geschickter Kameraführung

Leider erfahre ich wenig zu Hintergrundstory. Offensichtlich versucht mein Protagonist einem kommunistisch beherrschten System zu entkommen, in dem die Menschen wie Sklaven gehalten werden. Streng bewacht von riesigen Robotern oder massigen Schlägern fristen sie ein elendes Dasein. Stupide verrichten sie Arbeiten an Maschinen oder strampeln auf Fahrrädern, um Energie zu erzeugen. Die dystopische Spielumgebung erinnert an Großindustrie und Stahlverarbeitung. Riesige Maschinen, dampfende Rohre oder Förderbänder beherrschen zunächst das Bild.

Black The Fall

Obwohl »Black The Fall« im Grunde ein Plattformer ist, habe ich doch oft den Eindruck, mich frei bewegen zu können. Der Blickwinkel wechselt oft und vermittelt den Eindruck, ich hätte mehr Bewegungsspielraum als in herkömmlichen Spielen dieses Genres. Dies ist sehr geschickt gemacht und mehr als einmal wollte ich mich umsehen oder die Umgebung näher erkunden, weil ich vergessen hatte, dass ich mich nicht in einem 3D-Spiel befinde.

Wurde in den Demos noch die Steuerung erklärt, musste ich jetzt selbst herausfinden, wie ich meine Spielfigur durch die verwinkelten Szenen schubse. Die Steuerung lehnt sich aber an gängigen Schemata an, so dass das kein großes Problem war. Unterwegs finde ich dann einen Laserpointer, der mir als hilfreiches Gadget dient, um Türen zu öffnen oder tumbe Arbeiter ein paar Aufgaben für mich erfüllen zu lassen.

Knackige Rätsel und kleine Helferlein

Die Rätsel, die ich auf meinem Weg lösen muss, um weiterzukommen, haben es in sich. Zwar weisen manchmal ein paar Schilder grob darauf hin, was zu tun ist, aber meistens muss ich das selbst durch Probieren herausfinden. Und die kniffeligen Rätsel sind durchaus sehr unterschiedlicher Natur. Mal muss ich einen Mechanismus in Gang setzen, mal schnell genug über Löcher im Boden springen oder ich muss mich im Dunklen auf mein Gehör verlassen. Die phantasievoll gestalteten Herausforderungen machen wirklich Laune. Und sollte ich wirklich einmal sterben, dann sorgen die extrem kurzen Ladezeiten und gut gesetzte Speicherpunkte dafür, hier keinen Frust aufkommen zu lassen.

Black The Fall

Ich gebe zu, dass vielleicht ein paar Dinge besser hätten gestaltet werden können. Manchmal ist der Lösungsweg nämlich nur durch Ausprobieren und gefühlt zahllose Fehlversuche ersichtlich. Oft wäre ich für einen Hinweis dankbar gewesen, dass ich zwar auf dem richtigen Weg bin und vielleicht nur mein Timing nicht stimmt. Aber vielleicht ist das gewollt und soll als zusätzliche Herausforderung gesehen werden. Leider ist das richtige Timing aber oft der Schlüssel zum Erfolg und ich muss genau in den richtigen Millisekunden meine Aktionen ausführen um weiterzukommen. Nicht gerade eine meiner Spezialdisziplinen.

Später werde ich auch durch einen kleinen Roboter, genauer durch einen Robo-Hund, unterstützt, den ich ebenfalls geschickt für meine Zwecke einsetzten kann. Eine nette und niedliche Ergänzung, wie ich finde. Trotzdem bleibt das Timing (jedenfalls für mich) oft ein Problem, da ich jetzt zwei Spielfiguren steuern muss. Das ist aber nur mein persönlicher Eindruck und manch einer findet gerade das besonders spannend.

Black The Fall

Trotz allem überzeugt mich das Spiel mit seiner ganz eigenen Atmosphäre, der besonderen Kameraführung und den teilweise knackigen Aufgaben, die doch immer irgendwie zu meistern sind.

Mein Fazit

Alle, die schon an »Limbo« oder »Insight« Gefallen gefunden haben, werden sicher auch mit »Black The Fall« ihren Spaß haben. Kniffelige Rätsel und die besondere Farbgebung des Spiels faszinieren jedenfalls von Anfang an.

Leider ist der Spielspaß recht kurz und in ein paar Stunden ist »Black The Fall« durchgespielt. Ich wäre gerne noch ein wenig weiter gehüpft, geklettert und gelaufen.

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Auf ZwO Expertin für Stealth und Sneaky Games (ab und zu darf aber auch mal ein reinrassiger Shooter oder ein Horror-Spielchen dazwischen sein).

2 Comments

  1. Ich habe den Titel auch für meinen Blog getestet und bis auf die musikalische Untermalung, scheinen wir nicht so ganz einer Meinung zu sein:) Jetzt muss ich aber gestehen, dass ich nicht komplett durchgespielt habe. Das muss ich nun doch noch mal nachholen. Mir schlug die düstere Stimmung tatsächlich etwas aufs Gemüt.

    1. Ok, das ist Geschmackssache, aber du hast recht, etwas düster ist es schon. Das stört mich aber eher nicht und durch die Demos habe ich ja gewusst, auf was ich mich einlasse.
      Ich finde es aber trotzdem mal etwas anderes.

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