Am 23. September soll das Wearable »Pokémon Go Plus« zu Niantics Pokémon-Mobile-Game geben. Hier meine 4 Gründe, warum das Ding eigentlich ziemlich doof ist.
Pokémon Go Plus kommt viel zu spät
In den ersten 2-3 Wochen nach Start von Pokémon Go hätte ich mir das Armband sofort gekauft. 40 Euro? Pfff, egal, ich will alle Taubsis haben, gib mir das! Vielen anderen wird es ähnlich gegangen sein. Mittlerweile spielt kaumTM noch jemand, nicht mal mehr die Pokémonbrücke in Düsseldorf ist gesperrt, wer kauft das denn jetzt noch, 2 Monate nach Release des Spiels? Entweder ist das Wearable zu spät oder Pokémon Go war zu früh. Okay, die Bugs, die Serverprobleme… letzteres trifft wohl eher zu.
Pokémon Go Plus ist teuer. Viel zu teuer.
Ich habe bereits mehr Geld in die App gesteckt, als ich jemals in ein Free-To-Play-Game stecken wollte. Ich glaube es waren 30 Euro direkt, dann hab ich noch eine Powerbank geholt (okay, auch irgendwie für die gamescom), an einer Pokémon-Fahrt teilgenommen und mir ein neues Handy gekauft. Ja, mein altes war zersplittert und es musste eh ein neues her, aber es hat auf jeden Fall meine Kaufentscheidung massiv beschleunigt. 40 Euro für ein weiteres Peripheriegerät für ein Game, aus dem schon lange die Luft raus ist? Wohl eher nicht.
Pokémon Go Plus kann zu wenig.
Das Armband vibriert, wenn Pokémon in der Nähe sind, außerdem kann man Pokémon mit einem Tastendruck fangen und an Pokéstops Items einsammeln. Dazu verbindet sich das Gadget via Bluetooth mit dem Smartphone, auf dem die App wahrscheinlich aktiv und nicht im Hintergrund sein muss. Zumindest Kilometer werden weiterhin nur bei aktiver App gezählt. 40 Euro also dafür, dass man mit dem Ding automatisch Items einsammelt und Pokémon per Knopfdruck einfängt. Und dann holt man sowieso das Smartphone raus, um zu schauen, was man gefangen hat. Denn anzeigen kann das Plus-Armband das nicht, einen Screen hat es nicht, nur eine LED. Auch Schritte oder andere Aktivitäten zählen kann es nicht.
Pokémon Go Plus verschafft den Besitzern einen unfairen Vorteil
Es ist nicht ganz klar, welche Pokémon man per Knopfdruck fängt. Alle, oder nur solche, die man auch schon hatte? Aber es wird wohl jeder Wurf gelingen und verbraucht nur einen Pokéball – während in der App selbst Taubsis mehrere Bälle brauchen und ständig fliehen? Und: wie wählt man den Ball aus oder wird einfach alles mit normalen Bällen gefangen? Verbraucht das Fangen über das Armband überhaupt Bälle im Spiel? Man kann sich auf jeden Fall einfach neben ein Lockmodul stellen, wild auf sein Handgelenk tippen, und fängt dann alles. Schon ein großer Vorteil, wenn man bedenkt, wie schlecht das aktuell im Spiel funktioniert.
Aber cool ist das Ding doch irgendwie…
Aber wenn wir ehrlich sind: cool ist das Ding schon irgendwie. Am Arm würde ich es wohl nicht tragen, ist ja peinlich, aber jetzt ist bald auch wieder Jackenwetter, da passt das super in die Jackentasche – muss man nicht mal rausholen, wenn es vibriert. Draufklicken, fertig. Nicht mehr ständig aufs Handy gucken (okay, machen wir ja eh alle), nicht alle 10 Sekunden das Handy wegstecken, nur um es wieder hervorzuholen, weil es vibriert hat – und dann war es doch nur ein Rattfratz. Keine Unfälle mehr, weil Spieler nicht auf die Straße schauen, keine Sprüche von Passanten mehr, niemand ist mehr Smombie, alle sind coole Wearable-Kids. Schöne neue Welt. Aber Spaß beiseite: auch wenn ich aktuell nur noch wenig spiele, eigentlich nur auf dem Arbeitsweg, ich würde mir das Pokémon Go Plus sofort holen, wäre es günstiger. Aber der Preis von 40 Euro, gepaart mit den oben genannten Gründen, macht Pokémon Go Plus für mich zu einem Pokémon No Go. Oder sehr ihr das anders?