Zockwork Orange

33 Teamwork: Trine 2

Teamwork in Videospielen: Eine Problematik mit der Hilfe mindestens eines anderen Spielers anzugehen bedeutet für mich oft den größtmöglichen Spaß. Ob man sich nun auf den Schlachtfeldern dieser Erde gegenseitig wiederbelebt oder Munition über die halbe Map liefert, um einem Scharfschützen in bester Position aus einem Notstand heraus zu helfen.

Helfen oder Hilfe in kritischen Situationen zu erhalten, holt nochmals einige Prozent mehr aus einem Spiel. Neben diversen Titeln aus der Echtzeitstrategie, in denen ich allein wohl einfach aufgeschmissen wäre, ist es schon faszinierend, wie wunderbar harmonisch man zusammen diverse Rätsel und andere Problemstellungen angeht. Dabei gibt es einfach weniger Frustmomente als in all den Sololäufen, in denen man das Steuerungselement seiner Wahl gerne mal einfach gegen die nächstgelegene Wand schmeißen möchte.
Viel mehr ist es so, dass man in einer perfekten Koop-Partnerschaft mal der mit der Idee und auch mal der Unterstützer einer Idee ist. Diese Ideen dürfen auch gerne mal von der optimalen Lösung abweichen, um so für einige Lacher zu sorgen.

Ein Paradebeispiel ist mir erst vor kurzer Zeit passiert. Eines Abends erbrachte Steam mir frohe Kunde: Ein Freund schenkte mir spontan und ohne Absprache das wunderbare Spiel Trine 2.
Klar, ein Titel, von dem ich schon viel Gutes gehört und gelesen hatte. Jedoch auch eines der vielen Spiele, die es einfach noch nicht auf meinen Bildschirm geschafft hatten. Bedingung für dieses nette Geschenk: Zocken! Und zwar zusammen! Dieser Bitte komme ich gewöhnlich gerne nach und so stürzten wir uns in ein neues Abenteuer. Wer vor einiger Zeit Erfahrungen mit den »Lost Vikings« gemacht hat, wird sich in Trine 2 schnell zurechtfinden.
Auch grafisch weiß das Spiel zu überzeugen. Es bietet zwar viele übermächtig erscheinende Gegner, aber dennoch hat man auf eine farblich düstere Stimmung verzichtet.

In vielen bunten Farben und mit wirklich nett anzusehenden Effekten eröffnet sich dem Spieler eine (man entschuldige die Wortwahl) zauberhafte Welt, die man nur zu gerne erkunden möchte.

Der Spieler kann während des Spielverlaufes munter zwischen 3 Charakteren hin und her wählen, mit denen es side-scrollend immer schwerer werdende Rätsel zu lösen gilt. Zur Verfügung stehen eine Diebin, ein Ritter und ein Zauberer. Alle sind selbstverständlich mit unterschiedlichsten Fähigkeiten ausgestattet.
Während die Diebin große Distanzen mit einem langen Seil überwinden und Gegner mit dem Bogen durchlöchern kann, ist der Ritter in der Lage, mithilfe seines Schildes Schaden von sich und der Gruppe fernzuhalten. Außerdem ist er natürlich prädestiniert für den Nahkampf. Der Zauberer hingegen ist von allen am ehesten der Unterstützer, er kann hilfreiche Kisten und Planken herbeizaubern, um so ganz neue Wege zu entlegenen Stellen zu ebnen. Zusätzlich ist er in der Lage, einzelne Gegner durch die Luft zu wirbeln und diese so portionsweise seinen Mitstreitern vor die Waffen zu bugsieren. Die Charaktere stehen permanent zur Verfügung und können sofort von jedem Spieler angefordert werden (nur nicht doppelt, spielt ein anderer Spieler mit dem angeforderten Charakter, muss dieser erst einem Tausch zustimmen).
httpv://www.youtube.com/watch?v=dR6yS4wJgmA
Diese Tatsache, ein aktiver Voice Chat und ein Kaltgetränk nach Wahl sind die Zutaten für ein Feuerwerk des kooperativen Schaffens. Nachdem man in ersten Phasen des Spiels vorhersehbare Rätsel wie das Erreichen eines sehr hoch gelegenen Punktes locker geschafft hat, wird die Schwierigkeit recht zügig nach oben geschraubt und man sieht sich mit einer Reihe von Portalen, Feuerfallen, luftdruckgesteuerten Elementen und veränderbaren Wasserläufen auseinandergesetzt. Das alles auch gerne einmal gleichzeitig. Wenn man sich an dieser Stelle nicht genau abspricht und so manchen Sprung einem genauen Timing unterzieht, sieht es einfach düster aus.

Das Element Teamwork ist bei diesem Titel also ein sehr entscheidendes. Ein großer Pluspunkt: Es gibt wirklich mehrere Möglichkeiten, an den ganzen Rätseln vorbeizukommen und selbst eine scheinbar verrückte und alternative Idee wird meist mit einem Fortschritt belohnt. Da möchte man Trine 2 einfach in den Arm nehmen und sich dafür bedanken, dass es ein so verdammt cooler Titel ist!

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