11 Tiere: Fable II 0

11 Tiere: Fable II 0

In manchen Videospielen sind die Protagonisten Tiere, in anderen Spielen sind es Menschen mit tierischen Begleitern oder sogar Tiere mit tierischen Begleitern. Ich habe mich bei diesem Thema für die realistischste Variante entschieden: Mensch mit tierischem Begleiter.

In Fable II geht ihr nirgendwo ohne euren treuen Hund hin. Er findet Schätze für euch, warnt vor Gegnern und sagt, wo ihr nach Kondomen und anderem lebenswichtigem Kram buddeln sollt. Er hilft bei den Kämpfen und steht eurer einsamen Spielfigur in der weiten Welt Albions zur Seite. Der Hund begleitet euch das ganze Spiel, beginnend mit eurer frühen Kindheit, in der ihr ihn auf der Straße findet.

Als Spieler könnt ihr die Fähigkeiten eures Hundes ausbauen und ihm Tricks beibringen, um die Sympathie der Bewohner Albions zu gewinnen. Ihr könnt ihm außerdem einen Namen geben und sein Aussehen verändern. Der Hund ist so stark mit dem Spieler verbunden, dass er sich den Veränderungen – je nachdem, ob man Gut oder Böse spielt – anpasst. Im Originalspiel konnte man die Rasse des Hundes noch nicht selbst anpassen, was jedoch mit dem Download-Inhalt “See The Future” möglich wurde. Die Rasse des Hundes änderte sich zuvor jedoch automatisch: bei gutmütigen Spielern wurde er zu einem Golden Retriever, böse Spieler bekamen einen schwarzen Labrador mit roten Augen. Die Bürger Albions reagieren entsprechend auf euren Begleiter. Der Golden Retriever darf sich also über Streicheleinheiten und Spielerei mit den Dorfbewohnern freuen, der böse Labrador hingegen musste einige Tritte einstecken.

Am Ende des Spiels wird eure Spielfigur, deren Hund bis dahin gestorben ist, vor eine Wahl gestellt, die über den Ausgang der Geschichte entscheidet. Ähnlich wie beim viel diskutierten Ende von Mass Effect 3 könnt ihr zwischen drei verschiedenen Enden wählen. Bei einer der Möglichkeiten bekommt ihr Geld, was bei Fable II ziemlich albern ist, da man durch das Vermietern von zuvor gekauften Häuschen eine Menge Moneten einnimmt. Die offensichtliche Wahl wäre, alle Opfer eures Gegenspielers wiederzubeleben. Hunderttausende retten und zahllose trauernde Witwen und Mütter glücklich machen, wer möchte das nicht? Ihr könnt die Toten aber auch tot sein lassen und stattdessen eure Familie und, ganz wichtig, euren Hund ins Leben zurückholen. Das mag ein bisschen egoistisch klingen, aber falls ihr im Anschluss noch weiterspielen möchtet, ist das gar keine so abwegige Wahl. Schließlich ist der Hund euer ältester und treuester Freund, ist mit euch durch dick und dünn gegangen und hat sich am Ende für euch geopfert. Ohne euren Hund hättet ihr Albion niemals retten können.

In Wirklichkeit mag ich Hunde gar nicht so gerne, aber bei Fable II musste ich dieses unschuldige Wesen einfach retten und wählte somit das dritte Ende. Die getöteten Menschen zu retten, hielt ich für Quatsch, da ich an ihrem Ableben keinerlei Schuld trug und niemandem davon jemals begegnet bin. Aber mein Hund war immer für mich da und gestorben ist er nur wegen mir. Fable II hat es geschafft, dass ich meinen tierischen Begleiter über alles Andere gestellt habe und er im Spiel mein bester Freund wurde.

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Mit-Gründer von Zockwork Orange, Casual Gamer, Assassin's-Creed-Fanboy, Hyrule-Retter. Beendet Spiele oft nicht, schreibt trotzdem drüber.

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