
New York, New York. Eigentlich genau das, woran man beim Wort „Natur“ nicht denkt. Doch was wäre, wenn die Menschheit so gut wie ausgerottet wäre und die Natur sich zurückholte, was ihr gehört? Enslaved: Odyssey to the West zeigt eindrucksvoll, wie schnell aus einer von Menschenhand geschaffenen Metropole wieder ein Urwald werden kann. Auch wenn Umweltschützer widersprechen würden: die kurze Zeit der Zivilisation hat nunmal doch keinen so bleibenden Eindruck hinterlassen; man bekommt das Gefühl, der Mensch führe einen täglichen Kampf gegen die Natur. Ein unachtsamer Augenblick und sie kriecht unbemerkt durch die Ritzen im Asphalt.150 Jahre später – ewig lange in Maßstäben der zivilisierten Menschheit, ein Augenblinzeln im Leben der Erde – ist der Großstadtdschungel kaum noch von seinem Namenspaten zu unterscheiden. Zwar sind Gebäude und Brücken zu erkennen und Reste davon werden auch tausende Jahre später noch auffindbar sein, trotzdem wird die Natur schnell Überhand gewinnen und einfach um den lästigen Menschenkram herum wachsen, ihn unterwandern und langsam aber sicher assimilieren.
Es sollte ein trauriger Gedanke sein und doch erfüllt er mich mit Freude. Die Erde gab es gut 5 Milliarden Jahre vor uns und sie wird es noch etwa gleich lang nach uns geben. Und so sehr wir sie auch misshandeln, so viel wir sie in diesen wenigen Jahren seit der Industrialisierung bis heute geschlagen und zerstört haben so schnell wird sie sich auch wieder erholen. Die ausgerotteten Tierarten werden nicht zurück kommen und bis sich das Klima normalisiert, werden einige Jahre ins Land ziehen, aber am Ende wird die Natur siegen und in lächerlich kurzer Zeit wird nichts mehr an uns erinnern. Besucher der Erde in der Zukunft werden kaum einen Hinweis darauf finden können, was wir dem Planeten, auf dem wir leben, der uns beheimatet, beschützt und ernährt, angetan haben. Die Erde, die Natur, wird sich von uns erholen. Dafür sollten wir dankbar sein.