Gestern hatte ich, wie so viele andere Blogger auch, Post von THQ im Briefkasten. Spam, um genau zu sein, denn so bezeichnet man unaufgefordert und unerwünscht zugesandte Werbung. Auf dem Empfänger-Aufkleber ein falsches Geschlecht, der Name auch falsch geschrieben… – herzlichen Glückwunsch an den Praktikanten bei THQ, der aus hunderten Impressen (hab extra nachgeschlagen wie der korrekte Plural lautet) die Adressen der Blogger in eine Excel-Tabelle kopieren musste.
Doch das ganze mal außer Acht gelassen; es ist die Werbung an sich, die mich aufregt. Um auf das Spiel Homefront aufmerksam zu machen, kam man auf die tolle Idee, eine Fake-Tageszeitung zu erstellen und zu versenden. Keine neue Idee, kann man machen, bringt aber sicher nicht viel Aufmerksamkeit. Das haben die Verantwortlichen sich auch gedacht und die Zeitung deshalb Freie Deutsche Stimme genannt.
Schöne Idee, eine Zeitung wie das Parteiblatt der NPD zu nennen und in den USA einmarschierende deutsche Truppen auf das Titelblatt zu packen, deren Outfit gepaart mit dem Marschstil doch sehr an eine deutsche Epoche erinnert, an die man sich nicht so gerne erinnern möchte. (Don’t mention the war! – Basil Fawlty)
Noch schönere Idee, diese Werbung in einer Klarsichthülle zu verschicken, um auch ja sicher zu stellen, dass ab jetzt keiner der fast ausschließlich ausländischen Mieter in unserem Haus mehr die Post für mich entgegen nehmen wird.
Man könnte jetzt sagen, die (Guerilla-)PR-Aktion sei geglückt, ich habe ja drüber gebloggt. Zumindest für mich (und ich stehe da nicht alleine, wenn ich mir so die gestrigen Tweets der Kollegen anschaue) hat die Aktion dafür gesorgt, dass ein Spiel, das mir ziemlich egal war, zu einem Spiel wurde, zu dem ich – ohne es überhaupt zu kennen – eher negativ eingestellt bin.