Zockwork Orange

Schrottwichteln: Ottifanten Ostfriesen-Pinball

Ach, Otto...Otto ist so ein merkwürdiger Fall. Manche Sachen von ihm finde ich großartig und dann macht er wieder etwas, was total bescheuert und unlustig ist. Die Phase mit den Ottifanten gehört in letztere Kategorie, aber nicht jeder Mensch kann immer perfekt sein. Außer Emma Watson, aber das ist eine andere Geschichte. Ehem, wo war ich? Ach ja, Otto! Also, der Ostfriese gehört in meine Kategorie »Fand ich als Kind mega cool, ist heute aber fast nur noch peinlich.« und mit dem Gefühl, dass ich hoffte, wieder geläutert zu werden ging ich an das Schrottwichtel-Geschenk von Fabian: Ottifanten Ostfriesen-Pinball.

Das Spiel wirbt mit »Real-3D-Technik« (Was auch immer das sein soll.), »Realistischen und detaillierten Animationen« und der »perfekten Soundatmosphäre mit beliebter Original Otto-Musik«. Unter »Otto-Musik« verstehe ich dann so Klassiker wie Hänsel und Gretel oder Grund zum Feiern, also mal schauen, was uns im Spiel erwartet.

Im Hauptmenü erwartete mich eine postapokalyptisch angehauchte Dünenlandschaft mit sphärischer Musik, einen Ottifanten im Leuchtturm an der Seite und so tolle Buttons wie »Neues Spiel«, »Credits« und »Mehr Ottifanten Spass«, wobei Letzteres nach kurzer Zeit zu meinem liebsten Feature geworden ist, aber dazu gleich mehr. Also ging ich direkt zum Spiel und mich erwartete nach der Auswahl der Spieleranzahl ein klassischer Flippertisch im Stil der Ottifanten.

Bumper in der Mitte? Check.
Flipper oben und unten? Check.
Geschwungene Bahnen? Check.
Aus Live-Aufnahme übernommener O-Ton von Otto mit den poetischen Worten »Eh eeh, eh eeh, eh eeh!«? Che… Ähh, was?

Eh eeh, eh eeh, eh eeh!

»Eh eeh, usw.« wurde ernsthaft als Intro für das Spiel genommen? Na gut, vielleicht bekommt man ja im weiteren Spiel schlaue und witzige Kommentare, denn immerhin ist Otto ein Kindheitsheld für mich. Um das Drama kurz zu machen: Nein, Otto liefert keine witzigen Kommentare. Otto macht entweder »Eh eeh, usw.« zu Beginn des Spieles, »Manna manna«, wenn der Ball in den ersten 15 Sekunden durchrollt und ein Ottifant an der Seite des Tisches macht »Büärgh«, wenn der Ball nach den ersten 15 Sekunden unten durchläuft.

Joa, das ist dann auch das komplette Spiel.

Ich mag ja Flipper: Gebt mir eine Kneipe mit diesen Dingern und ich werde mindestens ein paar Euros an den Automaten verschwenden. Auch Flipper am PC finde ich für kurze Zeit durchaus unterhaltsam, also kann dieses Spiel gar nicht so schlecht sein. In der Tat ist es ein simpler, aber funktionierender Flipper. Abgesehen von einem kleinen Gravitationsloch bei den Bumpern, der immer wieder dafür sorgt, dass die Kugel leicht in die Mitte gezogen wird, ist sogar die Physik solide. Man kann sogar irgendwelche Bonussachen auslösen, wobei nirgendwo erklärt wird, wie man das macht. Dass ich also zwischendurch den Tisch in eine Farben- und Blitzorgie für Epileptiker verwandelte, war irgendwie Zufall und nie reproduzierbar. Das ist es aber auch, was ich über »Ottifanten Ostfriesen-Pinball« erzählen kann. Es gibt nur den einen Tisch, einzeln eingestreute Geräusche von Otto, zwischendurch mal eine Rave-Party und die Möglichkeit, Unmengen an Punkten zu sammeln, da der Counter für den sogenannten »saveball« – das Spiel wird ohne Verlust der Kugel neu gestartet – immer wieder auf 15 Sekunden zurückgesetzt wird.

Ach ja, zu meinem liebsten Feature im Hauptmenü: »Mehr Ottifanten Spass« leitet auf eine Seite mit noch mehr Spielen von Otto weiter. Nachdem ich herausgefunden habe, dass die unverbindliche Preisempfehlung für dieses Flipperspiel 12,99€ beträgt und ich erst mal laut lachen musste, stellte ich dann zufrieden fest, dass bei dem Vorgang die Seite zu öffnen auch direkt das Spiel beendet wurde. »Mehr Ottifanten Spass« ist also die Beendigung des Spieles. Kann ich mit leben.

Die mobile Version verlassen