Aaahhh, Schrottwichteln… Diese Mischung aus sadistischer Vorfreude und Test der eigenen Leidensfähigkeit. Letztes Jahr gab es für mich von Fabian den top-down Bombermanklon »Demonlisher« und davor….*schüttel…würg*…»Crystal’s Pony Tale«. Je weniger ich über letzteres zu sagen habe, desto besser (FREDDI!!!). Doch dieses Jahr? Dieses Jahr bin ich von David beschenkt worden. David ist ein ruhiger, netter Typ. Ich mag David. Der würde mir doch sicher nie was schlechtes tun, oder? Nun… Bühne frei für »Galactic Hitman«. Kein schlechter Titel, oder? Klingt so ein bisschen wie Agent 47 in einem dreckigen Bountyhunter-Szenario mit Aliens. Okay, ich würd das zocken. Klingt wie etwas auf das ich ziemlich Bock hätte. Dachte sich der David auch: „Das Game sieht geil aus, sag mal nix. Hab mir Trailer und Let’s Plays angesehen. right up your alley.“ schrieb er mir noch, als er mir das Ding auf den Tisch gelegt bzw. in die Steam Library gesteckt hat. Oh fuck, da hat sich einer Gedanken gemacht! -> O_O
Ich starte also das Spiel und sehe… Das Symbol für die Unity Engine. Warum ist es eigentlich immer die arme, kleine Unity-Engine, die genommen wird um solche Kuhfladen in den Äther zu furzen? Die Unity Engine ist eigentlich ziemlich cool für Leveldesign und so. »Wasteland 2« ist mit der Unity-Engine gemacht und das Spiel ist echt super. Allerdings sorgt die Zugänglichkeit und der große Assetshop, den Unity mitbringt, auch dafür, dass jeder sich für 30 Tacken ein paar Gegnermodelle, usw. holen und irgendwas über Steam Early Access raushauen kann, in der Hoffnung, dass ein paar arme Trottel anbeißen (oder halt auch grausame Spieleblogger mit Hang zur Selbstfolter). Zuletzt eindrucksvoll gesehen in »Slaughtering Grounds«, dass Moni letztes Jahr zu spielen die Freude hatte. Übrigens ebenfalls von Digital Homicide, denselben Leuten hinter »Galactic Hitman«. Es sollte Bände sprechen, dass ich an dieser Stelle anmerken möchte, dass Digital Homicide seitdem stark nachgelassen haben. »Slaughtering Grounds« hatte wenigstens unterschiedliche Zombies, die sich bewegt haben, drei Charaktere zur Auswahl und einen verhältnismäßig sweeten Beat im Hintergrund. Meins hier hat das nicht, aber dafür Korridore. Immer die gleichen Korridore, in denen Ansammlungen von zwei (!) unterschiedlichen Aliens stehen und auf einen schießen.
Hat man alle erschossen, ist das Level vorbei. Es gibt sechs Levels und der beste Lobespunkt für diese Spiel gewordene Mülldeponie ist wohl, dass ich es in unter einer halben Stunde durch hatte. Wenn man nämlich weiß, dass die Gegner-KI SO SAUDUMM ist, dass sie einen nicht mehr wahrnimmt, wenn man sich duckt, marschiert man da so durch. Ansonsten rennt man nämlich in große Wände aus Laserfeuer und überlebt nicht sehr lange. Da ist es dann auch scheißegal, dass immer wieder so grüne Heiltanks im Level rumstehen oder die Gegner sich schlicht und einfach nicht bewegen. Sie bleiben einfach da stehen und feuern. Und wenn man dann durch ist, bekommt man den epischsten Epilog, den man sich vorstellen kann. Da kann sich »The Witcher 3« mal ne Scheibe von abschneiden:
Wegen all dieser Dinge, ist meine finale Wertung für »Galactic Hitman« ein in der Wand platzierter Heiltank von 10. Den kriegste wieder, David! :P