Zockwork Orange

[Schrottwichteln 2018] Ace of Seafood

Ich bin ja großer Fan von Dr. Zoidberg (der nachweislich der Coolste ist) und so dachte sich Sandra, dass ich mal erleben solle, wie es sich denn wirklich anfühlt, so als bescherter Meeresgrundbewohner. Denn in einer dystopischen Zukunft, in der die Menschheit ausradiert wurde, werde ich als Meeresfrucht wiedergeboren und meine Aufgabe ist es Kalif der Meeresfrüchte zu werden.

Die Wahl anderer Arten stellt sich für mich gar nicht erst, denn natürlich spiele ich als Krabbe – mit dem Pöbel an Makrelen, Sardinen oder Shrimps gebe ich mich nur ab, solange sie für mich kämpfen. Die Meeresfrüchte der Zukunft haben dabei eine interessante evolutionäre Entwicklung gemacht, denn sie sind neuerdings in der Lage Energiegeschosse abzufeuern, Holodukes auszusetzen oder hitzesuchende Raketen abzuschießen.

So kämpfe ich mich von Riff zu Riff vor und erweitere dadurch mein Einflussgebiet und kann immer mehr Anhänger heranzüchten. Durch das gnadenlose Umbringen der Konkurrenz sammle ich genetische Informationen ein, die mir erlauben Tiere zu klonen, und zwar ganz ohne Klonlabor – toll, diese Zukunft!

Mein Secher-Kampfsquad will außerdem nach und nach hochgelevelt werden, da die Gegner schnell stärker werden und bereits nach einer Stunde Spielzeit der Grind einsetzt – schamlos blendet mir das Spiel einen Text ein, dass ich doch bei stärkeren Gegnern lieber später wieder zurückkommen solle. Doof nur, dass alle umliegenden Riffe irgendwann fast nur noch aus irgendwelchen starken Gegner bestehen und die Exploration der Spielwelt keinen Spaß macht, da sie nichts zu bieten hat. Die Meeresfrüchte der Zukunft schaffen es zwar sich gegenseitig mit Energiekugeln zu beschießen, aber an Zeitvertreib wie Kino, McDonald’s oder einen Freizeitpark denken sich nicht.

So schön bescheuert das alles klingt und so interessant man das umsetzen könne (als Taktikspiel zum Beispiel), so bescheuert ist es wirklich – aber nicht im guten Sinne. Die Steuerung ist eine Katastrophe, die Kämpfe unübersichtlich, die Möglichkeiten der Squad-Aufstellung sind gefühlt irrelevant. Zudem setzt viel zu schnell der Grind ein, was in Kombination mit der hoffnungslosen Untererklärtheit schnell jegliche Motivation tötet, diese Skurrilität an Spielidee weiterzuspielen. Und so breche ich das Spiel so hart ab, wie »Ace of Seafood« bei jedem Szenen-Übergang die Musik. Ace of Schrottwichteln – Sandra kann es!

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